Über Armut wird aus Scham oft nicht gesprochen. Selbst das Thema "Altersarmut" wird von vielen Experten verneint. Dabei sind insbesondere die Rentner, die wegen einer Erwerbsminderung vorzeitig in Rente gehen müssen, zunehemnd von Armut bedroht.
(PM) Bremen, 02.07.2013 - "Armutsrisiko ist gestiegen". Dieses Ergebnis ergab eine Regionalstudie des Zentrums für Sozialpolitik der UNI Bremen im Auftrag der Arbeitnehmerkammer Bremen. Insbesondere bei Erwerbsminderung sinkt die Rente immer mehr ab. Leistungskürzungen bei der Rente, hohe Abschläge bei vorzeitiger Inanspruchnahme (bis 10,8 %), Ausweitung des Niedriglohnsektors, Zunahme von Mini-Jobs und Erwerbsunterbrechungen tragen erheblich zur Abnahme der Rentenauszahlungen bei.
Die durchschnittliche Erwerbsminderungsrente betrug in Bremen 2011 bei Männern 547 € und bei Frauen 494 €. Immer mehr Rentner sind daher auf ergänzende Leistungen vom Staat angewiesen. Oft fehlt das Wissen um diese Möglichkeit und es kommt auch eine Scham hinzu.
“Über Armut (Geld) spricht man nicht!”.
Hier braucht es eine umfassende und ganzheitliche Rentenberatung, die individuell auf die Bedürfnisse des Menschen eingeht. Es geht dabei u.a. um das Aufzeigen von Einsparmöglichkeiten und zusätzliche staatliche Leistungen für die aktuelle Rentnergeneration. Von dem Armutsrisiko sind aber grundsätzlich alle Erwerbstätigen jeden Alters betroffen. Eine rechtzeitige Vorsorge (wenn möglich) und Prävention ist hier das Gebot.