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Vom „Zahlenhuber“ zum „Medienstar“ – Wie man mit der Demographie bewährte Grundsätze der Demokratie aushebeln will

(PM) , 01.02.2007 - Von Ansgar Lange Bonn/Hamburg – Seit ein paar Jahren geistert der Begriff der „neuen Bürgerlichkeit“ durch die Gazetten. Christan Rickens, früher bei Brandeins www.brandeins.de, heute Redakteur beim Manager-Magazin www.manager-magazin.de, hält die „neuen Bürgerlichen“ für Spießer. Der Schlachtruf dieser Personen lautet: „Hilfe, wir Deutschen sterben aus“. Immer mit an vorderster Front: Herwig Birg. Er ist der neue Star unter den „Demographiehysterikern“, die ihre Botschaft über alle Kanäle transportieren. Wer ständig in den Medien auftaucht oder in die Medien will, muss über einen gewissen, in Maßen auch gesunden Geltungsdrang verfügen. In seinem Buch über die Vergartenzwergung Deutschlands beleuchtet Rickens den Lebenslauf von Deutschlands bekanntestem Demographen Herwig Birg. Dessen wissenschaftliche Karriere sei eher unauffällig verlaufen. Außerhalb seiner Zunft sei Birg lange Zeit überhaupt nicht zur Kenntnis genommen worden: „Ein Schicksal, das er übrigens mit vielen anderen Demographen teilte: Die Angehörigen dieser Disziplin galten jahrelang als wissenschaftliche Hilftstruppe, als Zahlenhuber, denen jenseits ihrer Sterbetabellen leider die notwendige Sensibilität fehlt, um im politischen Diskurs ernst genommen zu werden.“ Dieses Image habe sich erst mit dem Aufkommen der neuen Bürgerlichen gewandelt – „und Birg avancierte im fortgeschrittenen Alter zum Medienstar“. Doch die Berühmtheit des Demographen lasse nicht unbedingt auf die Zuverlässigkeit seiner Aussagen schließen, da Birg „seriöse Demographie mit eigenen konservativen Werturteilen und allerlei halbwissenschaftlichen Anleitungen bei Nachbardisziplinen wie Volkswirtschaftlehre und Politologie“ mische. In seinem neuen Buch weist Rickens nach, dass Birg in der Substanz „kaum mehr als akademischen Stammtisch“ bietet. Im internationalen Vergleich sei die Geburtenrate in Deutschland nämlich ziemlich normal. Birg hingegen erwecke den gegenteiligen Eindruck. Problematisch sei auch Birgs Haltung zur Zuwanderung: „Er stellt pauschal den Einfluss von Fremden mit kulturellem Niedergang gleich“. Rickens wirft Birg und Co. vor, dass sie die Demographiedebatte moralisch aufladen, um ganz eigene Interessen zu verfolgen. Sie sind eine Art Missionare der Unfreiheit: „Sie haben wenig Hemmungen, regulierend in das Leben anderer einzugreifen und dafür anerkannte demokratische und liberale Grundsätze über Borg zu werfen. So fordert Birg neben der bevorzugten Einstellung von Müttern auch die Einführung eines Eltern- oder Familienwahlrechts.“ Dies heißt im Klartext: Die Stimme eines Familienvaters (oder eine Mutter) zählt mehr als die einer kinderlosen Person. Es gehört zu den Vorzügen dieses Landes, dass jeder seine Meinung sagen darf. Allerdings ist bei manchen Stimmen, die sich lautstark in den Medien positionieren, mittlerweile Vorsicht geboten. Die Bürger müssen sich dagegen wehren, dass nicht wieder jener Freiraum eingeschränkt wird, den sich die „Bürger mühsam über Jahrhunderte dem Staat abgetrotzt haben“. Daher sollte man verstärkt beobachten, mit welchen Forderungen Birg und seine Mitstreiter an die Öffentlichkeit treten. Denn gegen die Reaktion hilft nur die Aufklärung.
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