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Vom Teuro zum Steuro – Mehrwertsteuer-Erhöhung: Was die Verbraucher beim Konsum beachten sollten

(PM) , 20.10.2006 - Von Ansgar Lange Bonn/Hamburg – Während die Nordkoreaner im Verdacht stehen, Atomtests durchgeführt zu haben, fürchten die Deutschen etwas ganz anderes als vielleicht bevorstehende kriegerische Auseinandersetzungen – nämlich höhere Preise. 70 Prozent der Bürger haben große Angst vor höheren Preisen, in Ostdeutschland sind es sogar 82 Prozent, so ein Ergebnis der Studie „Die Ängste der Deutschen“ im Auftrag der R+V-Versicherung www.ruv.de. Krieg, Krankheit oder Kriminalität seien nicht so gefürchtet wie die Preistreiberei. Unbegründet scheinen die Ängste nicht, denn das Nettorealeinkommen ist heute niedriger als vor zehn Jahren. Und jetzt droht noch der „Steuerschock“. Grund genug für die Illustrierte Stern www.stern.de, eine Titelgeschichte der Tatsache zu widmen, dass ab dem 1. Januar 2007 bis auf Miete und Lebensmittel praktisch alles teurer wird. 20 Milliarden Euro extra erhofft sich der Bundesfinanzminister – die größte Steuererhöhung der Nachkriegsgeschichte. Bis zum „M-Day“, so der Stern etwas martialisch, seien es nur noch zehn Wochen. Die Zeit der 16-Prozent-Käufe werde knapp. Doch die Verbraucher müssten vorsichtig sein, denn auf dem Weg zu so genannten Mehrwertsteuer-Schnäppchen lauerten viele Fallen. Für Bau und Handwerk gehe der Kampf, die Kunden mit vermeintlichen Schnäppchen zu ködern, bereits in die Endrunde. Anders die Situation im Handel, wo sich die Rabattschlacht wohl noch bis friedlichen Weihnachtsfest hinziehen dürfte. An vorderster Front dabei ist auch die Pkw-Branche. Hersteller wie Ford, Fiat, Hyundai und Peugeot werben damit, dass sie den Deutschen die Mehrwertsteuer schenken wollen. „Die Deutschen sind ein autobegeistertes Volk. Klar, dass sich viele Autofahrer jetzt verstärkt überlegen, ob sie sich den neuen Vierräder noch in diesem Jahr gönnen oder doch bis 2007 warten. Die Medien haben über dieses Thema ja intensiv berichtet, so dass vielleicht einige Leute den Eindruck haben, im nächsten Jahr gebe es keine Autos mehr zu erschwinglichen Preisen“, sagt Uwe Röhrig, Inhaber des Hannoveraner Beratungsunternehmens International Car Concept (ICC) www.icconcept.de und ehemaliger Vertriebschef für Mercedes-Benz Pkw und Maybach in Deutschland. Der Automobilexperte warnt aber vor übertriebenem Aktionismus auf Seiten der Händler und der Kunden. „Rabattschlachten können den Wert einer Automarke nachhaltig schädigen. Und auch die Kunden sollten sich fragen, ob sie aus einer Art Bauchgefühl heraus entscheiden, ein neues Modell in die Garage zu fahren. Ein Beispiel: Es gibt insbesondere unter der Generation 50 plus viele Autofahrer, die zwar auch auf den Preis achten, für die Service und gute Beratung aber mindestens ebenso wichtig sind. Diesen Leuten rate ich, nicht nur auf die Kosten zu schielen, sondern einen genauen Blick auf das Servicepaket zu werfen.“ Ob die Händler auch in anderen Sparten die Mehrwertsteuer langfristig wirklich dem Kunden schenken werden, halten Branchenexperten überdies für ziemlich unglaubwürdig. „Wer sagt, dass er am 1. Januar die Preise nicht ändert, wird sie nach und nach erhöhen“, so James M. Bacos von der Unternehmensberatung Mercer Management www.mercermc.de gegenüber dem Stern. „Die Händler können die höhere Mehrwertsteuer nicht schlucken, da ihre Gewinnspanne niedriger ist als drei Prozent.“ Und so belegt auch das Herbstgutachten der Wirtschafts-Forschungsinstitute, dass die Folgen der Mehrwertsteuer-Erhöhung von 16 auf 19 Prozent zum 1. Januar 2007 den größten Unsicherheitsfaktor darstellen. „Die Konjunktur wird einen Dämpfer erhalten“, ist sich Michael Müller, Geschäftsführer der a & o-Gruppe www.ao-services.de und Wirtschaftssenator im Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) www.bvmwonline.de, sicher. „Die Deutschen sind ein sehr preissensibles Volk, das weniger konsumfreudig als Briten oder Amerikaner ist. Aber alles Jammern hilft nichts. Die Bundesregierung hat sich zu diesem wirtschaftspolitisch sehr fragwürdigen Schritt entschlossen, und die Wirtschaft muss jetzt nach intelligenten Antworten auf die neue Herausforderung suchen. Wir werden die Auswirkungen der Erhöhung der Mehrwertsteuer aufs Geschäft nur dann wettmachen, wenn wir uns noch stärker als bisher um die Kundenloyalität kümmern. Und da spielt der Servicegedanke die zentrale Rolle.“ Die Deutschen sind auf die Situation nicht ganz unvorbereitet. Nach dem „Teuro“ droht nun einfach der „Steuro“, so der Stern treffen.
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