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Statt Börsengang Bruchlandung für Air Berlin – Zeichnungsfrist wird offenbar wegen schleppender Nachfrage verschoben

(PM) , 05.05.2006 - Bonn/Berlin – Die Schlagzeilen sind eindeutig: „Harte Landung für Air Berlin“, „Air Berlin ist noch nicht flügge“, „Auf geht’s, auch ohne Air Berlin“ oder „Air Berlin hebt noch nicht ab“. Hintergrund des kräftigen Rauschens im Blätterwald: Der Billigflieger Air Berlin www.air-berlin.de verschiebt seinen Börsengang und verlängert die Zeichnungsfrist bis Mittwoch. Diesem Schritt war teilweise harsche Kritik deutscher Investoren vorausgegangen, wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) www.faz.net schreibt. Der Vorstand und die den Börsengang begleitenden Banken Morgan Stanley www.morganstanley.com und Commerzbank www.commerzbank.de hätten sich am Donnerstag abend darauf verständigt, die Zeichnungsfrist zu verlängern. Der Börsengang sei nun für den 11. Mai geplant. „Damit reagierten die Banken auf eine offenbar schleppende Nachfrage insbesondere inländischer Anleger. Fondsmanager hatten zuvor die ihrer Ansicht nach zu hohe Preisspanne kritisiert und empfohlen, die Aktien am unteren Ende der von 15 auf 17,5 Euro rangierenden Preisspanne zu zeichnen“, so die FAZ. Zwischenzeitlich habe der Kurs beim Düsseldorfer Broker Lang & Schwarz www.ls-d.de unter 14 Euro und damit unter der Handelsspanne gelegen. Nach den bisherigen Planungen wäre der Börsengang von Air Berlin mit einem Emmissionsvolumen von bis zu 872 Millionen Euro der zweitgrößte in diesem Jahr geworden. Besonders aufgestoßen sei deutschen Fondsmanagern und Analysten, welche die Aktie als „Hoffnungswert“ bezeichnet hätten, dass Air Berlin in den vergangenen beiden Jahren nicht profitabel gewesen sei. 2005 sei der Rechnungsverlust vor allem wegen der Umstellung auf angelsächsische Rechnungsregeln auf 116 Millionen Euro gestiegen. Gestört hätten sich Anleger auch an den hohen Risiken der Luftfahrtbranche wie Überkapazitäten, hohen Kerosinpreisen und der Abhängigkeit von der sensiblen Tourismusbranche. Beobachter zeigten sich auch über den immensen Werbeaufwand des von Joachim Hunold geführten Luftfahrtunternehmens irritiert. Experten kritisierten insbesondere den Einsatz des bekannten ZDF-Moderators Johannes B. Kerner. Jörg Peisert, Geschäftsführer der Düsseldorfer JP&P Vermögensmanagement GmbH www.jpp-online.com, legte Anlegern nahe, sich besser bei Fachleuten Rat zu holen: "Es ist völlig verständlich, dass Unternehmen bekannte Namen nutzen, um für sich zu werben. Doch die Erfahrungen mit den gut bezahlten Börsentipps von Prominenten sind eher durchwachsen. In der Presse sind in diesem Zusammenhang ja wieder Manfred Krug, der für die Telekom-Aktie warb, die Gottschalk-Brüder oder Verona Pooth genannt worden. Johannes B. Kerner zehrt von seinem Nimbus der journalistischen Unabhängigkeit. Ich bezweifle, dass er sich mit dieser Aktion einen Gefallen getan hat, auch wenn sich sein Sender jetzt schützend vor ihn stellt. Ich rate insbesondere den Privatanlegern, mehr auf Experten zu hören und dem Charme von Kerner eher dann zu erliegen, wenn er tolle Kochrezepte vorstellt oder einfühlsame Gespräche führt." Wie es scheint, haben sowohl Air Berlin als auch das Aushängeschild Kerner von der großen Werbeinszenierung zunächst nicht profitiert.
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