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Nachwachsende Rohstoffe: Pack den Raps in den Tank - Kölner Entsorgungskonzern rüstet LKW und Bagger um: „Rapsöl umweltfreundlicher als Biodiesel“

(PM) , 02.01.2007 - Von Gunnar Sohn Köln/Neuss, www.ne-na.de – Der Spruch „Pack den Tiger in den Tank“, mit dem ein großer internationaler Ölkonzern einst für seine Kraftstoffe warb, hat in Zeiten der Ölknappheit und Klimadebatte keine Glaubwürdigkeit mehr: „Ein für den Verbraucher so schwer differenzierbares Produkt wie Benzin oder Diesel wird heutzutage außer über den Preis zunehmend über seine Umweltverträglichkeit bewertet“, berichtet das Branchenmagazin Circle des Entsorgungsspezialisten Interseroh cms.interseroh-gruppe.de. Das Kölner Unternehmen setzt daher auf Rapsöl. „Interseroh rüstet zunächst insgesamt 50 Fahrzeuge auf Rapsöl um, so dass im Jahr 800.000 Liter des alternativen Treibstoffs direkt verwendet werden können“, schreibt Circle. Rapsöl sei nach Ansicht des Interseroh-Projektleiters Clemens Janning umweltfreundlicher als Biodiesel: „Die Motoren der Bagger und LKW laufen seit der Umrüstung sogar besser“. Studien der Fachagentur für nachwachsende Rohstoffe zeigen, dass Rapsöl den Kohlendioxidausstoß im Vergleich zu Dieselkraftstoff um rund 80 Prozent vermindere. Dabei sei der Wärmewert mit dem von Diesel vergleichbar. Außerdem schone die Verlagerung von fossilen Brennstoffen auf nachwachsende Rohstoffe Ressourcen. Diese ökobilanziellen Vorteile waren nach Angaben von Janning entscheidend für die Interseroh-Investition, „denn gerade als Unternehmen in der Recyclingbranche haben wir eine besondere Verantwortung gegenüber der Umwelt“. Nicht nur die Verwendung des Rapsöls als Kraftstoff schone die Umwelt, sondern schon die Produktion. „Es entstehen keine Abfälle. Der Rapskuchen, der beim Pressen der Saat anfällt, kann als Brennstoff weiterverkauft werden“, erklärt Janning. Wichtig für eine positive Ökobilanz von Rapsöl sei allerdings nach Einschätzung von Tobias Janßen, Vorstandschef der Firma Goldfish Holdings www.goldfish-holdings.com in Neuss, auch die landwirtschaftliche Anbaumethode: „Werden stickhaltige Düngemittel eingesetzt, wie es in der Agrarproduktion häufig der Fall ist, treten negative Umwelteffekte auf, wie Untersuchungen des Heidelberger Ifeu-Instituts belegen“. Janßen sieht sich daher mit seinem Rapsprojekt in Kasachstan im Vorteil. „Deutsche Agrarexperten haben Gutachten für die kasachischen Anbauflächen erstellt und kommen zu hervorragenden Werten. Die Erde ist schwarz und nicht wie in Deutschland braun oder hellbraun. Es muss nicht gedüngt und es müssen keine Pestizide gespritzt werden, wie es bei uns üblich ist. Die Landwirtschaft in Kasachstan ist biologisch und nachhaltig. Deshalb haben wir die KazGer Pflanzenöl GmbH gegründet, sind eine Kooperation mit einem der größten Weizenbauern des Landes eingegangen, haben eine ehemalige Kolchose übernommen, vier Rapsmühlen in Betrieb genommen und bauen im nächsten Jahr auf 15.000 Hektar Raps an. Das wird dann sukzessive auf 60.000 Hektar ausgeweitet. Hier verfügen wir über ein gigantisches Areal. So etwas kann man in dieser Größenordnung in Deutschland gar nicht mehr umsetzen“, so Janßen. Auf einem Testfeld mit 2.000 Hektar habe im Sommer das erste Mal Raps abgeerntet und in den eigenen Ölmühlen gepresst. Zudem kooperiere Goldfish mit kasachischen Landwirtschaftsbetrieben und laste schon jetzt die vier Ölmühlen aus. „Wir liefern jeden Monat 110 Tonnen Rapsöl in unser Logistikzentrum in Fulda und werden das ab 2007 dann im größeren Maßstab aufziehen“, sagt Janßen. Die Vermarktungschancen für kasachisches Rapsöl wertet er als sehr positiv, besonders für den deutschen Markt. „In Deutschland gibt es nur eine begrenzte Anbaufläche für Raps. In diesem Jahr wurde die Pflanze auf insgesamt 1,4 Millionen Hektar angebaut. Das entspricht in etwa einer Fläche der Größe Schleswig-Holsteins. Das ist viel zu wenig, um die vorhandenen Biodieselanlagen auszulasten. Raps muss in großen Mengen importiert werden. Im abgelaufenen Wirtschaftsjahr 2005/6 stiegen die Rapseinfuhren nach Angaben der Zentralen Markt- und Preisberichtsstelle für Erzeugnisse der Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft (ZMP) um das Dreieinhalbfache auf 880 000 Tonnen“, führt Janßen aus.
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