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Keine Bootspartie mit Jürgen Schrempp – Unternehmensberater Hermann Simon: Vorstände müssen als Aktionäre einsteigen

(PM) , 27.07.2006 - Bonn/Düsseldorf – Angestellte Manager tragen kein unternehmerisches Risiko. Ein mittelständischer Unternehmer haftet im Krisenfall mit Haus und Hof. Schon diese Gegenüberstellung macht deutlich, dass ein Unternehmer mehr Interesse am langfristigen Wohlergehen seines Unternehmens haben dürfte. In der aktuellen Ausgabe des Manager Magazins www.manager-magazin.de macht Hermann Simon Vorschläge, wie den Managern mehr unternehmerisches Denken beigebracht werden könnte. Seine Losung lautet „Aktien statt Optionen“. Vorstände sollten gezwungen werden, als Aktionäre einzusteigen, so die These des Chairman der Unternehmensberatung Simon, Kucher & Partners www.simon-kucher.com. Simon verdeutlicht seine These an einer Art abschreckendem Beispiel aus der Konzern-Praxis: „Am 17. November 1998, dem Tag der Fusion, lag der kombinierte Börsenwert von Daimler-Chrysler bei 71,72 Milliarden Euro. Bis zum 27. Juli 2005, dem Vortag der Ankündigung des Rücktritts von Jürgen Schrempp, war dieser Wert auf 36,79 Milliarden Euro gefallen, ein Minus von 48,70 Prozent. In diesen knapp sieben Jahren wurden rund 30 Milliarden Euro vernichtet.“ Bei einem Jahreslohn von 30.000 Euro müssten eine halbe Million Menschen ein Jahr lang arbeiten, um diese Summe zurückzuverdienen. An den Börsen habe es nicht gelegen. Zwischen den beiden Stichtagen sei der Dow Jones um 13,1 und der Dax um 3,3 Prozent gestiegen, so der Unternehmensberater. Um dieses Desaster zu verhindern, hätte der Automobilkonzern von Jürgen Schrempp verlangen sollen, dass er zehn oder 20 Millionen Euro eigenen Geldes in Daimler-Chrysler-Aktien investiere und diese bis zu seinem Ausscheiden aus dem Amt des Vorstandsvorsitzenden halte müsse. Der Unterschied zwischen Aktienkauf und Aktienoptionen der üblichen Art sei fundamental: „Die Aktienoption ähnelt einem Lotterielos oder einem Lottoschein. Der Aktienkauf macht die Manager zu (Mit-)Eigentümerunternehmern.“ Die in Deutschland oft geschmähten Private-Equity-Firmen verhalten sich nach Ansicht von Simon in dieser Hinsicht vorbildlich. Sie verlangten von ihren Managern eine spürbare Investition. Entscheidend sei, dass der Betrag, den ein Manager investiere, ihn auch wirklich schmerze. Je nach Vermögenslage könnten das einige hunderttausend oder mehrere Millionen Euro sein. Durch diese Investition werde der Manager Risiko tragender Miteigentümer und sitze mit den Aktionären in einem Boot: „Und genau darum geht es.“ „Zwei Beispiele aus der Medienszene zeigen, wie man Top-Leute langfristig an einen Konzern binden kann“, sagt Jörg Peisert, Geschäftsführer der Jörg Peisert und Partner Vermögensmanagement GmbH www.jpp-online.com in Düsseldorf. „Matthias Döpfner, der Vorstandsvorsitzende der Axel Springer AG, hat bekanntlich zwei Prozent der Aktien des von ihm geführten Unternehmens gekauft. Dadurch steigt seine Bedeutung im Verlag. Allerdings bindet der Springer Verlag Döpfner auch langfristig an das Unternehmen, da er nun nicht mehr nur angestellter Manager ist, sonder auch Investor und Teilhaber. Der andere Fall ist Roger Köppel, der sein Amt als Chefredakteur bei der Tageszeitung Die Welt aufgeben wird und als Chefredakteur und Verleger zur Zürcher Weltwoche wechselt. Nach Medienberichten wird sich Köppel verschulden und 60 Prozent der Aktien der Weltwoche Verlags AG erwerben. Damit trägt er das unternehmerische Risiko. Nicht nur für einen Journalisten eine äußerst mutige Entscheidung!“ Doch die Fälle Döpfner und Köppel seien Einzelerscheinungen, so Peisert. Die Vorschläge von Simon hätten den Vorteil, dass sich angestellte Manager als Miteigentümer definierten und nicht nur an ihrem eigenen Vorteil interessiert seien.
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