Mehr als achtzig Beamte des Landeskriminalamts (LKA) und Polizeidienststellen verschiedener Bundesländer untersuchten Wohnungen und Geschäftsräume der Mitarbeiter des Schweizer Unternehmens Dynatrust AG.
(PM) Essen, 10.03.2011 - Auch in der Schweiz wurden zeitgleich mehrere Orte bzw. Räumlichkeiten durchsucht. Im Zuge der konzertierten Aktion wurden Unterlagen, Festplatten und Computer zur Beweissicherung beschlagnahmt. Der Direktor des Verwaltungsrates der Dynatrust AG und seine Ehefrau wurden per bereits vorliegenden Haftbefehl festgenommen. Schon seit 2006 sei der festgenommene Hauptbeschuldigte Direktor der Dynatrust AG, Schweiz. Mit Hilfe von Vermittlern seien Wertpapiere, die Vermögensrechte an einer Gesellschaft verbriefen, in verschiedenen deutschen Bundesländern nach Schweizer Recht vertrieben worden.
Potenziellen Investoren wurden ein bis zwei Prozent Rendite pro Monat versprochen, so LKA und Staatsanwaltschaft. Das Geld der Anleger sollte an der Wertpapierbörse BSX (Bermuda Stock Exchange) in Form eines kapitalgeschützten Fonds angelegt werden, dessen Unternehmensgegenstand nicht weiter erläutert wurde. Die Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft lassen darauf schließen, das der größte Teil der angelegten Gelder an die beteiligten Personen der Dynatrust AG geflossen sind. Die Transaktionen wurden durch geschickt verteilte weitläufige Unternehmensstrukturen getarnt, innerhalb derer die Zuweisungen der Beträge stattfanden. Diese Unternehmen residierten in der Schweiz und auf den Marshallinseln. Um das Gesamtkonzept in Bewegung halten zu können, wurde ein weiterer Teil der bereits eingenommenen Gelder gleich wieder an neue Anleger als vermeintliche Rendite ausgezahlt.
Laut der ermittelnden Behörden liegen bislang von 13 Anlegern Strafanzeigen vor. Der Schaden wird derzeit auf ca. eine Millionen Euro geschätzt, wobei die Ermittler von einer erheblich höheren Zahl Geschädigter ausgehen. Scheinbar erstatten nur wenige geprellte Anleger Strafanzeige, bedauerten die zuständigen Behörden.
Verbraucherdienst e.V. geht aus Erfahrung davon aus, das viele Anleger der Dynatrust AG die Hoffnung auf Rückzahlungen bzw. Renditezahlungen nicht aufgeben wollen – und dies zum Teil schon seit Jahren. Diesen Anlegern ist nicht bewusst, dass unter Umständen nicht nur Ansprüche gegen die Dynatrust AG selbst, sondern durchaus auch gegen für Dynatrust seinerzeit tätige Anlageberater und Vermittler haben können.
Verbraucherdienst e.V. und angeschlossene Rechtsanwälte prüfen die Durchsetzung von Schadensersatzansprüchen. Info unter 0201-176790