(PM) Leipzig, 20.03.2012 - Der Dessauer Gebäckhersteller Pauly Biskuit AG brachte 2010 eine Anleihe mit 5 Jahren Laufzeit und einer Verzinsung von 7,5 % im Volumen von 8 Millionen Euro heraus. Nachdem die Zinsen für 2010 noch pünktlich bezahlt wurden, warten die Anleger jetzt aber bereits seit dem 18. Januar dieses Jahres vergeblich auf die Zinsen für 2011.
Im Internet kursieren Gerüchte über die Zahlungsfähigkeit der Gesellschaft. Nach Mitteilung der Mitteldeutschen Zeitung soll die Pauly Biskuit AG in einer E-Mail an Anleger eingeräumt haben, dass aufgrund der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung innerhalb der letzten Monate das Unternehmen unter Druck geraten sei und mit einem Liquiditätsengpass zu kämpfen habe. Da könnte was dran sein, da nach dem Geschäftsbericht 2009 die Umsatzerlöse von ca. 26 Millionen im Jahr 2008 auf ca. 21 Millionen zurückgingen und gleichzeitig die Verluste von 86.000 EUR auf 425.000 EUR stiegen.
Wenig beruhigend ist außerdem, dass die Gesellschaft im Januar ihren Namen in 1. Dessauer Beteiligungs AG geändert und ihren Sitz nach Herford verlegt hat. Schließlich soll sich auch noch ein schweizerischer Investor gegen ein Engagement bei der Pauly Biskuit AG entschieden haben.
Da sich die Pauly Biskuit AG mit den Zinszahlungen schon weit über 30 Tage in Verzug befindet, können Anleger ihre Anleihen kündigen. Dabei sollten sie sich anwaltliche Hilfe nehmen, da bei der Kündigung einige Förmlichkeiten zu berücksichtigen sind. Die Kündigung ist allerdings nur so lange möglich, wie die Pauly Biskuit AG die Zinsen nicht bezahlt. Anleger, die der Gesellschaft nicht mehr trauen, sollten sich daher beeilen.