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Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP
Pressemitteilung

Lernen für morgen in Schulhäusern der Zukunft

Der Bund Deutscher Architekten (BDA) geht von 20.000 Schulgebäuden aus, bei denen dringender Sanierungsbedarf besteht.
(PM) Stuttgart, 05.11.2009 - Der Bund Deutscher Architekten (BDA) geht von 20.000 Schulgebäuden aus, bei denen dringender Sanierungsbedarf besteht. Betroffen ist also etwa jede zweite Schule in Deutschland. Doch Sanierungswille allein reicht nicht, fehlende Mittel sorgen für jahrelangen Stillstand. Noch immer werden im ganzen Land Schüler in Baucontainern unterrichtet, mit der Begründung, dass die Schülerzahlen in der Zukunft sinken werden – bis dahin müsse man sich mit günstigen Provisorien begnügen.

Das Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP hat den Handlungsbedarf erkannt: Es geht um ganzheitliche Lösungen für den Sanierungsfall Schule, nicht um die Verbesserung von Einzelfaktoren. Diese Herausforderung kann nur unter Einbeziehung von Akteuren aus Politik, Architektur- und Baugewerbe sowie Experten der pädagogischen und bauphysikalischen Forschung gelingen. Daher hat das Fraunhofer IBP den Kongress ZUKUNFTSRAUM SCHULE initiiert, der in Stuttgart am 3. und 4. November 2009 stattfindet.

Erstmals werden Fragen nach der Schule von morgen mit der Frage nach den Lernräumen der Zukunft verbunden. Das Ziel: Akteure und Aspekte für eine integrale Schulgestaltung zusammenzuführen. Den Kern des ersten bundesweiten Kongresses zum Themenfeld bilden thematische Workshops; in interdisziplinären Fachreferaten werden wissenschaftliche Erkenntnisse mit praktischen Erfahrungen verbunden.

Schulgebäude müssen viel aushalten – und noch mehr bieten

Spricht man von Schulsanierung, geht es nicht um den vernachlässigten Gesamteindruck. Aus der Bauzeit schlagen sich die Altlasten der Vergangenheit in Gesundheitsrisiken wie etwa Schimmel- oder Asbestbelastungen nieder. Durch fehlende Sanierungsmaßnahmen und nicht mehr zeitgemäße Ausstattung sind zum Teil miserable Lernbedingungen für Schüler und Lehrer entstanden. Der Zustand ist erklärbar: An kaum ein Gebäude werden so hohe Anforderungen aus den Bereichen Ökologie, Ökonomie, Soziales und Kultur gestellt, wie an ein Schulhaus. Die Grundrisse von damals sind für den heutigen Schulbetrieb schon lang nicht mehr passend. Auf die Schulen kommen veränderte und vor allem neue Anforderungen zu: Die Einführung der Ganztagsschule oder G8 bedeuten hohe Auslastung und verlangen andere Gebäudeausstattungen. Die gesellschaftlichen Veränderungen zollen ebenfalls Tribut: Beispielsweise muss eine Berufsschule heute auch Beratung und Betreuung von arbeitslosen Jugendlichen anbieten. Die Schule wandelt sich vom Lernort zum Lebens-ort.

In der nahen Zukunft werden aus Sprengelschulen kommunale Bildungszentren

Längerfristig entkommen Kommunen der Frage nicht mehr, welche Form der Schule am Ort angeboten werden soll. Durch die demografischen Entwicklungen ist dies unvermeidlich. Die Schulen der Zukunft werden stärker mit außerschulischen Einrichtungen zusammenarbeiten: mit Einrichtungen der Jugend- und Familienhilfe, mit Beratungsanbietern, mit Bibliotheken, mit Anbietern musischer und sportlicher Aktivitäten. Vielerorts werden Schulen zu Bildungsstätten von Stadtteilen werden.

Das Lernen für morgen ist in den Schulen von heute nicht mehr möglich. Schulgebäude müssen auf die Zukunft der Schule vorbereitet werden. Darauf weist auch Prof. Sedlbauer, Leiter des Fraunhofer IBP, hin: „Die Modernisierung von Schulgebäuden ist eine dringende Zukunftsaufgabe, weil deren Zustand in vielen Fällen von ihrem Zuschnitt, ihrer Bauqualität, ihrem Raumklima und ihrer Ausstattung her nicht mehr zeitgemäß ist. Eine Modernisierung muss den sich ändernden räumlichen und technischen Anforderungen Rechnung tragen.“

Schulträger müssen ressortübergreifend denken und handeln

Der Sanierungsstau kann zumindest teilweise mit den Möglichkeiten des Konjunkturprogrammes aufgelöst werden. Es kommt aber darauf an, in der interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen Bautechnikern und Pädagogikexperten richtig und sinnvoll zu sanieren. Bei der Sanierung sind Schadstoffbelastungen und energetischen Maßnahmen vorrangig. Aber auch Luftqualität und Akustik in Schulen müssen verbessert werden. Für moderne Pädagogik müssen die entsprechenden Lernumfelder geschaffen werden. Der Frontalunterricht gehört mehr und mehr der Vergangenheit an. Neue Lerninhalte und pädagogische Individualisierung brauchen veränderte Grundrisse. Durch belastbare und flexible nutzbare Räumlichkeiten kann auf verschiedene Nutzungsanforderungen reagiert werden. Auch die stärkere Vernetzung mit anderen kommunalen Angeboten wird einen veränderten Flächenbedarf auslösen.

Unter www.zukunftsraum-schule.de finden Sie weitere Informationen zum Programm, zu den Partnern sowie Kongressdetails.

Ansprechpartner für weitere Informationen:
Dr.-Ing. Philip Leistner
Tel. +49 (0) 711 / 970-3346, Fax -3406
E-Mail: philip.leistner@ibp.fraunhofer.de
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