Pressemitteilung, 26.09.2008 - 00:46 Uhr
Perspektive Mittelstand
Interview David Frawley - nur nach Rücksprache
(PM) , 26.09.2008 - Dr. David Frawley (Vamadeva) ist einer der renommiertesten und bekanntesten westlichen Gelehrten der vedischen Wissenschaften, vor allem des Yoga und Ayurveda. Er ist Autor von zahlreichen Büchern und auf der ganzen Welt unterwegs, um das Licht des Wissens in den Herzen der Menschen zu entzünden. Seine engagierten Arbeiten sind sehr breit gefächert. Sie reichen von vedischer Astrologie und Yoga über Tantra, Vedanta und das beinahe unerschöpfliche Gebiet der Veden. David Frawley ist der Direktor des Instituts für Vedische Studien in Santa Fe, New Mexico.(Interview: Stefan Datt)Sehr geehrter Mr. Frawley, zuerst möchte ich mich nach Ihrer Gesundheit erkundigen. Ich hoffe, es geht Ihnen gut.Dr. D. Frawley: Ja, ich kann sagen, ich erfreue mich relativ guter Gesundheit. Natürlich reise ich viel und tue die unterschiedlichsten Dinge. Deshalb sollte ich gesund bleiben, um alle Vorhaben durchführen zu können.Sie beobachten Die "Yoga-Welt" schon lange. Bitte sagen Sie mir: was führt einen Menschen zu Yoga, oder durch was könnte man inspiriert werden, mit Yoga zu beginnen?Dr. D. Frawley: Nun, da gibt es viele Dinge. Ich meine, Yoga hat viele Aspekte, und es gibt viele Wege, Zugang zu Yoga zu finden.Ich denke, dass die meisten westlichen Menschen davon angezogen werden, dass Yoga ein System totalen Wohlbefindens darstellt. Dass es viele Wege beinhaltet, nicht nur den Körper zu harmonisieren, sondern auch den Atem, den Geist, das Bewusstsein, und es ist eine Form sehr entspannender Übungen, die viel eher Spannungen abbauen, als sie zu schaffen. Es ist eine sanfte, freundliche Art, die den Menschen erlaubt, gut mit sich selbst und anderen umzugehen. Und es ist natürlich eine sehr alte Tradition mit reichhaltiger, großartiger Literatur und mit vielen Yoga-Meistern, die als Vorbild gelten. Es gibt also viele Dinge, die Menschen zum Yoga führen können.Bitte erlauben Sie mir eine persönliche Frage. Was hat Sie selbst zum Yoga gebracht? Was war der entscheidende Punkt? Entsinnen Sie sich an den Augenblick, als Sie sich entschieden haben, Yoga zu studieren?Dr. D. Frawley: Ja, bei mir war das so: mein Interesse begann in den späten Sechzigern, als ich fast zwanzig Jahre alt war. Es gab damals viele Yoga-Lehrer, und in der westlichen Welt begann man, sich für die Yogalehre zu interessieren. Ich hatte damals schon philosophische Gedanken, und was mich wirklich zu Yoga hinzog war, das Interesse, mit den Lehren der großen modernen Yoga-Meister in Kontakt zu kommen. Personen wie Yogananda, Aurobindo, Ramana Maharishi. Die Erfahrungen des spirituell verwirklichten Meisters und die lebendige Lehre treffen hier gleichzeitig zusammen. Wir hatten seinerzeit gelernt, dass im Westen Religion etwas war, das mehrere tausend Jahre alt war. Die Vereinigung mit dem Göttlichen war die Sache von einigen Heiligen oder Propheten. Im heutigen Yoga haben mich deshalb diese Menschen, diese modernen Yoga-Meister wirklich inspiriert.Damals waren Sie so ungefähr neunzehn Jahre alt?Dr. D. Frawley: ungefähr achtzehn ... ja, ich wurde 1950 geboren.Da waren Sie also eigentlich recht jung, nicht wahr?Dr. D. Frawley: Ziemlich jung (lacht) ja – aber es war die Generation, die mehr mit dem spirituellen als dem physischen Yoga in Verbindung kam. Der physische Schwerpunkt des Yoga kam dann erst in den siebziger und achtziger Jahren.Die Gurus lehrten zu dieser Zeit nicht nur Asanas, die Yoga-Übungen, sondern auch kleine Mantras, Meditation, Atemübungen. Swami Vishnu-devananda war in dieser Zeit unterwegs. Damals war es hauptsächlich die mystische und spirituelle Lehre, mit der wir es zu tun hatten. Ich hatte bereits einen ausgeprägten philosophischen Sinn. Die Philosophie des Karmas, des selbstlosen Dienens, der Wiedergeburt, sowie der Selbstverwirklichung hatte für mich eine ganz besondere Bedeutung. Als ich herausfand, dass das Gesetz des Karma – von Ursache und Wirkung – das Leben wunderbar erklärte, da hat es "Klick" gemacht!Geschah etwas ganz Besonderes mit Ihnen in den jungen Jahren?das ganze Interview auf:www.yoga-berlin.de© Stefan Datt