(PM) , 14.07.2006 - Bonn/Düsseldorf – Sie verdienen bis zu 300.000 Euro im Jahr – und doch werden sie bei wichtigen Entscheidungen oft nicht eingebunden. Die Pressesprecher klagen über ihr schlechtes Standing in der Chefetage. Jeder dritte Pressesprecher findet kein Gehör für seine Vorschläge in der Geschäftsführung, schreibt das Handelsblatt
www.handelsblatt.de. Und sogar nur 42 Prozent der Kommunikationsstrategen fänden Akzeptanz bei ihren Geschäftsführern und Vorständen. „In vielen Unternehmen ist der Sprecher nichts anderes als der Pförtner für Journalisten“, sagt Marcus Johst, Geschäftsführer der Societät für strategische Medienberatung
www.marcusjohst.com in Hamburg.
In Krisenzeiten verlassen sich die Unternehmenschefs nur selten auf ihren Pressesprecher. Und das, obwohl die Bosse oft zwischen 50.000 und 300.000 Euro pro Jahr auf den Tisch legen, um sich einen Kommunikationsprofi zu leisten: „Wenn die Dienste der PR-Profis allerdings gar nicht benötigt oder geschätzt werden, ist dieses Geld quasi zum Fenster rausgeschmissen“, so das Handelsblatt. In den meisten Unternehmen dürften die Pressesprecher nicht an den Vorstandssitzungen teilnehmen, berichtet Jörg Forthmann, Chef der PR-Agentur Faktenkontor
www.faktenkontor.de aus Hamburg. Auf den entscheidenden firmeninternen Mail-Verteilern stehe der Pressesprecher fast nie.
„Wie soll ein Pressesprecher seinen Job erledigen, wenn er eigentlich immer im Nebel herumstochert?“, fragt die Kommunikationsexpertin Sabine Sohn, Geschäftsführerin der Bonner PR-Agentur nic.pr
www.nic-pr.de. „Gerade mittelständische Unternehmen vernachlässigen die Kommunikationsschiene. Das kann sich zum Beispiel in Krisenzeiten rächen. Doch ein Pressesprecher wird nur dann von Journalisten ernst genommen und zitiert, wenn er wirklich etwas zu berichten hat. Diese Informationen muss er aber aus der Chefetage erhalten. Wenn ein Unternehmenschef diese Offenheit grundsätzlich ablehnt, kann er sich das Gehalt eines Pressesprechers sparen.“