Pressemitteilung, 28.02.2012 - 14:44 Uhr
Perspektive Mittelstand
Weiterbildung für Brandschutzbeauftragte – ein Erfahrungsbericht einer spannenden Veranstaltung
(PM) Essen, 28.02.2012 - Seit zwei Jahren führt das Haus der Technik in Essen - neben dem Lehrgang Brandschutzbeauftragter - seine Weiterbildungsveranstaltung für Brandschutzbeauftragte in der Veltins-Arena auf Schalke durch. Dabei werden theoretische Aspekte des Brandschutzes (halber Tag im Haus der Technik) mit praktischen Lösungsvorschlägen und typischen Problemen einer Versammlungsstätte (halber Tag in der Veltins-Arena) verknüpft.Am Montag, den 13. Februar 2012 fand die aktuelle Veranstaltung mit 23 Teilnehmern in Essen statt.Nach der Begrüßung durch den Fachbereichsleiter Chemie / Brandschutz im Haus der Technik, Herrn Dipl.-Ing. Kai Brommann, berichtet der Schulungsleiter, Dipl.-Ing. Jens-Christian Voss, 90min einführend über neue rechtliche Änderungen im Brandschutz – u.a. die Gefahrstoffverordnung 2010, die Technischen Regeln Arbeitsstätten und Betriebssicherheit - und kommentiert Brandfälle der Vergangenheit. Dabei steht die Maßgabe „Erkennen der Mängel“ und „Lernen aus Fehlern von anderen“ für die Teilnehmer im Vordergrund. Den Teilnehmern werden ergänzend aktuelle Unterlagen und eine Übersicht „Wo finde ich was im Brand- und Explosionsschutz?“ ausgehändigt.Herr B.Sc. Christian Schönfeld (vom Ingenieurbüro Voss, Magdeburg) erläutert im zweiten Vormittagsteil Vorteile von „ingenieurtechnischen Methoden“ und zeigt auch deren Grenzen in der praktischen Anwendung auf. Der bauliche Brandschutz wird speziell aus Sicht der Kosten-/Nutzenrechnung betrachtet, wobei auch aktuelle Schadensfälle der letzten 12 Monate einbezogen werden. Anschließend berichtet Herr Schönfeld, der selbst viele Jahre als Zugführer in einer freiwilligen Feuerwehr eingesetzt war, über Neuerungen im abwehrenden Brandschutz. Die enge Verzahnung zwischen dem abwehrenden- und baulichen Brandschutz wird an praktischen Beispielen, wie dem Vorhalten von Löschwassermengen im Unternehmen, den Aufstellflächen der Feuerwehr und den Einsatzgrenzen von Hubrettungsfahrzeugen zur Menschenrettung, näher beleuchtet. Nach einem gemeinsamen Mittagessen im HdT-Casino fahren die Teilnehmer im Bus zur Veltins-Arena nach Gelsenkirchen. Auf der Fahrt berichtet Herr Voss über Schadensereignisse in Fußballstadien aus der Vergangenheit. Aktuell ist nach die Stadion-Katastrophe in Port Said (Ägypten) in aller Erinnerung, wo randalierende Fans eine Panik auslösen, bei der 74 Menschen sterben. Aber auch die Stadion-Katastrophen von Bradford (11. Mai 1985, Brand der Holztribüne, 56 Tote), im Heysel-Stadion in Brüssel (29. Mai 1985, 39 Tote) und die Hillsborough-Katastrophe in Sheffield (15. April 1989, zu viel eingelassene Besucher in einer Fanblock lösen eine Panik aus, 96 Tote) sind klassische Beispiele für Organisationsmängel und bauliche und technische Mängel in Fußballstadien.Thomas Gulitz von der Berufsfeuerwehr Gelsenkirchen begrüßt in der Veltins-Arena und spricht über die dortigen Brandschutzmaßnahmen und den Brandsicherheitswachdienst. Neben der Brandmeldeanlage, der Entrauchungsanlage und den verschiedenen Löschanlagen werden auch die Kommunikationseinrichtungen wie der Rahmeneinsatzplan und die Alarmierungsunterlagen erläutert. Für die unterschiedlichen Veranstaltungen – neben den Fußballspielen finden in der „Mulitfunktions-Arena“ auch Konzerte und Sonderveranstaltungen wie Biathlon und Stock Car-Rennen statt – sind unterschiedliche Maßnahmen gemäß Dienstanweisung festgelegt. Bei jeder größeren Veranstaltung ist dabei eine umfassende und mit den Örtlichkeiten sehr gut vertraute Brandsicherheitswache vor Ort gewährleistet. Für den möglichen Ernstfall sind klare Verfahren mit Polizei, Rettungsdienst und Wachdienst festgelegt.Beim fachmännisch geführten einstündigen Rundgang werden wesentliche Bereiche der Veltins-Arena mit ihren Sicherheitseinrichtungen begangen. Neben der Feuerwehr-Einsatzzentrale, in der auch die Erste Hilfe organisiert wird, und dem 24stündigen Wachdienst vor Ort werden insbesondere bauliche Maßnahmen der Brandschottung und Maßnahmen in Flucht- und Rettungswegen gezeigt.Auch bleibt genügend Zeit, sich über die Besonderheiten wie den ausfahrbaren Rasen, die Spielerkabinen und die Kapelle einen Eindruck zu verschaffen. Der Führer bringt durch seinen Witz und die wiederholten – natürlich liebevoll gemeinten – Anspielungen an einen anderen Fußballverein in östlicher Nachbarschaft, der nicht genannt werden darf, die Teilnehmer wiederholt zum Lachen. Nach einem informativen Nachmittag und der Rückfahrt nach Essen ist noch eine halbe Stunde Zeit für offene Fragen. Auch werden von Herrn Voss weitere Möglichkeiten der Weiterbildung für Brandschutzbeauftragte aufgezeigt und aktuelle Vorschriftenverzeichnisse verteilt. Gegen 18 Uhr verlassen die zufriedenen Teilnehmer das Haus der Technik.Die nächste Weiterbildung von Brandschutzbeauftragten in der Veltins-Arena findet am Montag, den 10. September 2012 statt. Der Ablauf und die Themen sind mit der Februar-Veranstaltung identisch.Weiterhin bietet das Haus der Technik als eintägige Weiterbildungsveranstaltung auch Seminare in Berlin (mit Besuch Bayer Pharma), München (mit Besuch BMW-Welt) und dem Kloster Andechs (als zweitägige Veranstaltung) an.


ANSPRECHPARTNER/KONTAKT

Haus der Technik e.V.
Herr Kai Brommann
Hollestraße 1
45127 Essen
+49-201-1803251
kai.brommann@hdt-essen.de
www.hdt-essen.de


ÜBER HAUS DER TECHNIK E.V.

1927 in Essen gegründet, ist das Haus der Technik (HDT) heute nicht nur das älteste, sondern auch eines der führenden unabhängigen Weiterbildungsinstitute für Fach- und Führungskräfte Deutschlands. Rund 15.000 Teilnehmer nutzen jährlich die Einrichtungen in Essen und in den Zweigstellen in Berlin und München. Mit einem breiten Bildungsangebot in Technik, Wirtschaft, Elektrotechnik, Fahrzeugtechnik, Medizin, Chemie, Bauwesen, Qualitätsmanagement und Umweltschutz konzentriert sich das HDT auf zukunftsweisende Kernbranchen. Mehr als 5.000 Referenten, ausgewählte Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft, vermitteln jeweils Erkenntnisse aus ihren Fachgebieten – aktuell, praxisnah und wissenschaftlich fundiert. Ein eigenes Qualitätsmanagementsystem sorgt für die Einhaltung der hohen Standards wie sie der Wuppertaler Kreis als Bundesverband für betriebliche Weiterbildung von seinen Mitgliedern fordert. Das HDT ist Außeninstitut der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen sowie Kooperationspartner der Universitäten Bonn, Braunschweig, Duisburg-Essen und Münster. Es unterhält zudem enge Kontakte zu Unternehmen und Forschungseinrichtungen und versteht sich als Forum für den Austausch von Wissen und Erfahrungen.