News, 11.10.2021
Perspektive Mittelstand
Verbraucherpreise September
Inflation in Deutschland legt weiter zu
Die Anstieg der Verbraucherpreise in Deutschland hat sich im September weiter beschleunigt. Besonders start verteuerten sich Energie und Nahrungsmittel.
Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) in Wiesbaden mitteilte, mussten Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland im September für Waren und Dienstleistungen durchschnittlich 4,1 Prozent tiefer in die Tasche greifen als im Vorjahresmonat. Damit hat sich der Anstieg der Jahresteuerungsrate in Deutschland den dritten Monat in Folge beschleunigt. Im Juni hatte die Inflationsrate noch bei 2,3 Prozent gelegen.

Angaben der Statistikbehörde verteuerte sich am stärksten Energie. Hier zogen die Verbraucherpreise gegenüber dem Vorjahresmonat um 14,3 Prozent und damit ebenfalls den dritten Monat in Folge an. Am stärksten beschleunigte sich der Preisanstieg jedoch bei Lebensmitteln. Sie kosteten im September durchschnittlich 4,9 Prozent mehr als im Vorjahresmonat, womit sich die Jahresteuerungsrate gegenüber Juni mehr als vervierfacht hat. Dienstleistungen, hierunter fallen auch die Mieten, verteuerten sich gegenüber September 2020 im Schnitt um 2,5 Prozent. Hier blieb die Jahresteuerung auf Monatssicht jedoch konstant.

Als Gründe für das starke Anziehen der Inflation nannte die Statistikbehörde mehrere Faktoren, wie etwa Basiseffekte durch das vergleichsweise niedrige Verbraucherpreise-Basisniveau im Jahr 2020. „Hier wirkten sich insbesondere die temporäre Senkung der Mehrwertsteuersätze und der Preisverfall der Mineralölprodukte erhöhend auf die Gesamtteuerung aus“, so die Statistikbehörde. Hinzu kämen neben den üblichen Marktentwicklungen die Einführung der CO2-Bepreisung seit Januar 2021.

„Die EEG-Umlage machte in den vergangenen Jahren gut 20 Prozent des deutschen Haushaltsstrompreises aus. Gerade für einkommensschwache Haushalte ist das eine hohe Belastung. Durch eine Abschaffung der Umlage könnte eine vierköpfige Familie deutlich über 300 Euro im Jahr einsparen – in einigen Fällen sogar 400 bis 500 Euro“, so das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in einem jüngsten Bericht.

Auch krisenbedingte Effekte, wie die deutlichen Preisanstiege auf den vorgelagerten Wirtschaftsstufen, die sich vorerst nur teilweise und abgeschwächt im Verbraucherpreisindex und in der Inflationsrate niederschlagen würden, wirkten den Statistikern zufolge auf die Teuerung in Deutschland.

cs/Destatis: Bild von Photo Mix auf Pixabay

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