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Unternehmen unterschätzen Datenmanagement - Experten raten zu mehr Intelligenz im Netzwerk

(PM) , 02.05.2007 - Von Gunnar Sohn Frankfurt am Main/Düsseldorf - Der Erfolg von Unternehmen im globalen Wettbewerb hängt immer mehr von immateriellen Gütern ab. „So ist die Fähigkeit, weltweit tätig zu sein, seine Produkte auf einzelne Kundenbedürfnisse zuschneiden zu können und zunehmend in Netzwerken organisiert zu sein, ohne eine wirksame Verwaltung der Daten in einem Unternehmen nicht vorstellbar“, schreiben die Autoren Boris Otto von der Universität St. Gallen und Mike Silberman von der IBM-Unternehmensberatung Global Business Services in einem Beitrag für die FAZ www.faz.net. Im Anlagenbau müssten Hersteller ihre Produkte nicht nur weltweit ausliefern können, sondern die Kunden erwarten zudem an jedem Ort der Erde die gleichen Serviceleistungen. „Um überall Installationsunterstützung bieten und Wartungsarbeiten vornehmen zu können, ist unternehmensintern über alle Standorte hinweg ein global einheitliches Verständnis der erforderlichen Kunden- und Produktdaten erforderlich“, so Otto und Silberman. Auch steige die Zahl behördlicher Auflagen, denen Unternehmen nachkommen müssen. So erfordere in der chemischen Industrie der EU-Gesetzesvorschlag zur Registrierung, Evaluierung und Autorisierung von Chemikalien (Reach), dass die Herkunft und Verwendung einzelner Stoffe jederzeit belegbar sei. Dafür müsse ein bestimmter Datensatz erstellt und gepflegt werden, der Angaben über grundlegende chemisch-physikalische Eigenschaften sowie eventuelle Reizwirkungen enthält. Angesichts der enormen betriebswirtschaftlichen Bedeutung von Datenqualität sei es erstaunlich, dass das Datenmanagement in vielen Unternehmen noch immer ein Schattendasein fristet. „Umfassende Strategien finden sich kaum; vielmehr wird die Verantwortung in einzelne Fachbereiche oder die EDV-Abteilung delegiert. Dort werden dann Lösungen entwickelt, die möglicherweise lokal sinnvoll sind, aber aus unternehmensweiter Sicht unnötige Kosten verursachen“, warnen Otto und Silberman. In der Informationstechnik gibt es nach Marktanalysen des ITK-Systemintegrators Nextiraone www.nextiraone.de trotz hoher Netzwerk-Investitionen häufig ein riesiges und historisch gewachsenes Patchwork einzelner Komponenten. Unzählige Applikationen, die nicht miteinander kommunizieren, erschweren die tägliche Arbeit und führen zu Produktivitätsverlusten. „Die Hersteller haben sich bislang darauf konzentriert, die Anforderungen von Kunden an ihre Netzwerke mit speziellen Produkten zu lösen. Dies führt zu hohem Managementaufwand und mangelndem Investitionsschutz für bestehende Infrastrukturen. Jedes weitere Produkt mit eigenem Management und eigener Funktionsweise macht Betrieb, Verwaltung, Wartung und Optimierung komplexer und teurer“, bilanziert Nextiraone. Mehr Intelligenz im Netzwerk sei deshalb ein wichtiger Punkt, der zur Chefsache im Unternehmen gemacht werden müsse. „Zur Lösung dieses Problems setzt sich in der Praxis zunehmend das Prinzip sogenannter Serviceorientierter Architekturen (SOA) durch. Dabei werden die internen Strukturen der Systeme beibehalten, aber der Austausch der Daten zwischen den einzelnen Systemen erfolgt über standardisierte Services auf Basis eines einheitlichen Datenmodells. So können aufwendige Anpassungen an den bestehenden Systemen vermieden und trotzdem die Voraussetzung für ein wirksames Datenqualitätsmanagement geschaffen werden“, empfehlen Otto und Silberman. Bis spät in die 1990er Jahre wurden monolithische Softwaresysteme angestrebt, um das Datenchaos in den Griff zu bekommen. „Ein Software-System wie SAP sollte dabei alle Anforderungen abdecken. Es wurde viel Energie in diese Monolithen hineingesteckt, bis man dann doch einsehen musste, das spezielle Standardsoftware seine Stärken hat. Das setzt natürlich voraus, dass die einzelnen Systeme integriert werden müssen. Eine reine Datenintegration reicht dabei nicht aus. Die Prozessanforderungen müssen berücksichtigt werden“, so Lotus Notes-Experte Torsten Grube vom IT-Dienstleister Matching IT www.matchingit.de. Es sei verwunderlich, dass man in den Unternehmen noch so viele Dateninseln finden könne. „Oft liegt es daran, dass die angebotenen Werkzeuge für Enterprise Applikation Integration aufgrund ihrer Lizenz- und Implementierungskosten ein zu hohes Risiko bergen. Zu schlanke Systeme wiederum sind nicht umfassend genug“, weiß Grube. Die Zukunft liege nach seiner Meinung in den Webservices, so dass SOAs eingeführt werden können.
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