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EUROPATICKER Umweltruf
Pressemitteilung

Nach Tschechien landet illegaler deutscher Müll jetzt in Ungarn

(PM) , 21.12.2006 - Die Polizei ermittelt im ungarischen Komitat Bács-Kiskun wegen illegaler Abfallentsorgung von Müllballen aus Deutschland. Ein ungarischer Bürgermeister soll als Müllimporteur aufgetreten sein, Österreicher transportierten den illegalen Abfall und als Hintermänner werden Deutsche vermutet, berichtet das Branchenmagazin EUROPATICKER Umweltruf (www.europaticker.de). Verblüffte Dorfbewohner der südungarischen Tiefebene wurden in den vergangenen Tagen darauf aufmerksam, dass in einer verlassenen früheren Baracke der Sowjetarmee über Nacht riesige Ballen von zusammengepressten Abfall auftauchten. Als die Polizei begann, die Sache aufzuklären, liefen laufend neue Hiobsbotschaften ein, so der Polizeisprecher gegenüber unserem Korrespondenten. Mal in dem einen, mal in dem anderen Ort des Komitates Bács-Kiskun erschienen plötzlich die Ballen. Wie herauskam, wurden sie aus Deutschland mit österreichischen Schwertransportern nach Ungarn gebracht. Die Frachtbezeichnung einer aufgebrachten Lieferung lautete auf "Kunststoff", doch davon konnte höchstens in den Fetzen etwas gefunden werden. Wie die Untersuchungen ergaben, handelt es sich um gewöhnlichen Haushaltsabfall. In einem Ausmaß, der eine Stadt mit 10.000 Einwohnern in rund sieben Jahren produziert, errechnete ein Experte. Bács-Kiskun ist ein Komitat (Verwaltungsbezirk) in Südungarn. Es grenzt an Serbien sowie an die Komitate Baranya, Tolna, Fejér, Pest, Jász-Nagykun-Szolnok und Csongrád. Es hat eine Fläche von 8.445 km² und (2001) 541.430 Einwohner. Der Komitatssitz ist Kecskemét, andere wichtige Städte sind Kiskunfélegyháza, Kiskunhalas, Kalocsa und Baja. Im Westen wird das Komitat von der Donau begrenzt und erreicht im Osten die Theiß. Das Komitat wurde erst nach 1945 aus dem ungarischen Teil der Batschka und dem Südteil des großen Komitats Pest-Pilis-Solt-Kiskun gebildet. Die Polizei hatte es in der Dorfgegend nicht besonders schwer die Müllberge ausfindig zu machen. Doch es Überraschungen. Wie herauskam, war einer der „Müllimporteure“ der Bürgermeister der Ortschaft Kunbaja. Der sonderbare Volksvertreter ist kein unbeschriebenes Blatt. Zu „sozialistischen“ Zeiten wurde er schon einmal zu anderthalb Jahren wegen Benzinschmuggel verurteilt. Nachdem er freikam, wurde er wiederum zum Bürgermeister gewählt. Wie und auf wessen Kosten die Hunderte von Müllballen abtransportiert werden, steht zur Zeit noch in den Sternen. Zunächst will die Polizei erst einmal nach brauchbaren Hinweisen in den Müllbergen suchen. Nach internationalem Recht muss der Verursacher den Müll zurückholen, soweit er dann gefunden wird.
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