Jeder Mensch hat besondere Anlagen und ist begabt. Doch werden individuelle Begabungen in vielen Fällen nicht erkannt, entwickelt und entsprechend häufig nicht genutzt und deren Potenziale ausgeschöpft. Das Wort „Talent“ wird oft auch mit besonderen Begabungen, Stärken und Fähigkeiten gleichgesetzt und somit nicht zuletzt mit Attributen, die gleichermaßen für unsere Haltung zu uns selbst und unseren „Selbstwert“ als in unserer Arbeitswelt eine wichtige Rolle spielen. Über deren wirkliche Bedeutung machen wir uns dennoch oftmals viel zu wenig Gedanken.

Wissen Sie, was alles in Ihnen steckt? Gerade in unserer Zeit, in der die Mittelmäßigkeit nur noch wenig gilt, heißt es verborgene Talente zu entdecken und zu nutzen! Von daher sind die folgenden Sätze auch nicht nur Phrasen, sondern Programm:

• In dir steckt mehr als du denkst!
• Du bist begabter als du ahnst!
• Mach aus dir, was in dir steckt!

Vor dem Hintergrund des sich im Zuge einer globalisierten Arbeits- und Wirtschaftswelt fortlaufend verschärfenden Wettbewerbs gilt es mehr denn die eigenen Talente zu erkennen und zu fördern. Obschon jedoch, neben dem sportlichen Talent, mathematische, künstlerische und handwerkliche Begabungen gesellschaftlich und wirtschaftlich häufig von deutlich höherem Nutzen sind, nimmt die Sportförderung oftmals den größten Raum ein. Statt die Talentförderung auf den Sport zu reduzieren, wäre es vielmehr wichtig, Menschen mit ihren vielfältigen individuellen Begabungen und Fertigkeiten zu erkennen und dann gezielt zu fördern!

Nur die gezielte Förderung der individuellen Talente ermöglicht es, dass Menschen ihre Stärken Schritt für Schritt entfalten und in der Folge überdurchschnittliche bis herausragende Leistungen vollbringen können. Oftmals wird der Begriff „Talent“ aber leider nur für Hochbegabte verwendet: Die außerordentliche Leistungsbegabung wird gesucht, das Spitzentalent hervorgehoben, womit das Über-Durchschnittliche noch mehr betont wird. Im Management verhält es sich genauso.

Die Talentsuche

Anhand genau definierter Kriterien ermitteln Firmen die Mitarbeiter mit großem Entwicklungspotenzial, solche, die am Anfang oder in der Mitte ihrer Laufbahn stehen – so genannte „Key Talents“ oder auch „High Potentials“. Ausgewählte Mitarbeiter, die in höhere Führungsfunktionen (in Schlüsselpositionen) nachrücken oder Kandidaten für die Nachfolge von Spitzenpositionen, durchlaufen einen Leadership-Entwicklungsprozess. Viele Firmen haben die Faktoren für langfristigen Erfolg erkannt. Es ist die Fähigkeit, talentierte Mitarbeitende zu gewinnen, zu motivieren, weiterzuentwickeln und zu behalten. Folgende Stichworte leiten die Führungskräfteförderung:

• Mentoring-Programme
• Internationale Erfahrungen
• Leistungskultur / Erfolgskontrolle
• Weiterbildungsprogramme
• Regelmäßige Standortgespräche
• usw.

Talentförderung verfolgt immer ein bestimmtes Ziel - oftmals werden gezielt Hochschulabsolventen angesprochen. Das Ziel lautet, den zu Fördernden durch langfristige Arbeit derart zu unterstützen, dass eines Tages Erfolge auf nationaler oder sogar internationaler Ebene erzielt werden können.

Die Talentschmiede

Die Auseinandersetzung mit der Talentförderung erfolgt in der Regel, um Talente rechtzeitig zu entdecken und sie in einem bestimmten Handlungsfeld zu fördern. Das ist aber nicht unproblematisch, denn:

• Wer hat Talent?
• Sind die so genannten „Talentierten“ Personen mit besonderen Veranlagungen oder Fähigkeiten, von denen man sich bei einer gezielten Förderung auf einem bestimmten Gebiet überdurchschnittliche Leistungen verspricht?

Bei der Beschäftigung mit dem Talentbegriff stoßen wir auf folgende Schwierigkeit: Es gibt keinen standardisierten Talentbegriff und somit fehlen adäquate Beobachtungskategorien. Der Begriff des Talents wird oft mit einem „überragenden Menschen“ gleichgesetzt. Bei der Klärung des Talentbegriffs spielen Begriffe wie Talent, Begabung und Eignung eine zentrale Rolle – ebenso auch Motivation.

Berufung und Begabung

Wie viele von uns haben nach der Schulzeit voller Spannung einen Beruf gewählt und wurden von der Realität überrascht? Die Frage nach der eigentlichen Berufung und Begabung, der persönlichen Kreativität, nach dem Sinn einer Tätigkeit wird immer weniger gestellt. Auf die Frage: „Was ist Ihre Berufung?“ können viele Menschen nicht ohne weiteres antworten. Der Berufung auf die Spur zu kommen, ist ein Prozess. Es geht darum, im Alltag zu entdecken, was stimmig ist und was nicht. Es ist ein Unterschied, ob wir nur irgendetwas arbeiten oder genau das machen, was uns Energie gibt und mit Freude erfüllt.

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„Suche dir einen Beruf, der Freude macht, dann brauchst du nie mehr zu arbeiten“, sagte Konfuzius vor 2500 Jahren. Die eigenen Fähigkeiten und Neigungen zu erkennen, ist die Grundlage.
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Martin Luther leitete als erster aus dem Wort „Beruf“ den Begriff „Berufung“ ab. Die Bedeutung von gerufen werden ist offensichtlich. Selbst heute erhält man noch für manche Berufe einen Ruf, z. B. als Universitätsprofessor oder als Botschafter. Gerufen werden kann nur das, was da ist. Wenn das Talent oder die Leidenschaft fehlt, ist das Misslingen vorprogrammiert. Wer mit ganzem Herzen bei einer Sache ist, dem wird der Lebenserfolg zuteil. Erfolg ist abhängig von der inneren Grundhaltung. Talent und Herz bilden das Fundament für die Fähigkeiten.

Was ist Ihre Berufung?

Leben Sie Ihr Talent und gehen Sie dahin, wo Ihr Talent gefragt ist! Doch: Talent allein genügt nicht, um Erfolge zu feiern. Es ist klar, dass das Talent nur die Eintrittskarte ist. Erfolge erfordern weit mehr. Es gilt die Möglichkeiten der eigenen Fähigkeiten voll auszuschöpfen. Nebst Talent braucht es Fachwissen, Erfahrung, höchste Hingabe und soziale Kompetenz. Talent ohne Leistung gibt es nicht. Ergreifen Sie die Initiative! Nutzen Sie die alltäglichen Situationen, um Ihre Talente unter Beweis zu stellen! Begeistern Sie! Handeln Sie aus selbstverantwortlichen, kreativen Wollen!

Der Wille als Erfolgsfaktor

Talenterkennung heißt gemäß den Experten, einen Entwicklungsprozess zu beobachten und zu bewerten. Insofern ist die Standortbestimmung beim Eintritt zu relativieren. Oft gibt es unerklärliche Leistungssprünge, deshalb sind die laufenden Beobachtungen wichtiger als die Einstiegstests. Es gilt die Regel: „Je früher die Erfassung erfolgt, umso schwieriger ist die Talenterkennung“. Längst ist festgehalten, dass zu früher Erfolg verwöhnt und die Charakterbildung behindert.

Jede Person ist begabt

Jede Person hat Begabungen. Diese Fähigkeiten gilt es zu entdecken. Leben Sie Ihre Stärken gezielt, zeigen Sie Mut und machen Sie das Beste daraus! Es ist entscheidend, die eigenen Stärken zu nutzen. Treffen Sie Entscheidungen und packen Sie Dinge mit Initiative an!

Es gilt, nicht alles zu tun! Legen Sie den Fokus auf Ihre Fähigkeiten! Beginnen Sie dort, wo Sie begabt sind! Durch Übung verstärken sich Ihre Fähigkeiten. Endecken Sie durch das Tun, wo Ihre Interessen und Ihre Leidenschaft sind. Treffend sagte Aristoteles: „Hervorragende Leistung ist eine Kunst, die durch die Ausbildung und Gewöhnung gewonnen wird. Hervorragende Leistung ist eine nicht Tat, aber eine Gewohnheit.“ Jede Fähigkeit muss praktiziert werden und wird dadurch „geschliffen“, trainiert und gefestigt. Sechs Fragen zu Ihrem Beruf und Ihren Talenten:

• Warum üben Sie Ihren jetzigen Beruf aus?
• Arbeiten Sie in Ihrem Beruf mit Erfolg?
• Was ist der tiefere Sinn Ihrer Tätigkeit?
• Was sind Ihre ungenutzten bzw. nur teilweise genutzten Talente / Ressourcen?
• Welche beruflichen Situationen sind für Sie besonders stimmig? Wann fühlen Sie sich authentisch?
• Was macht Ihren Leben lebenswert?

Talente vermehren

Jeder Mensch kommt zur Welt und hat mindestens ein Talent. Manch einer hat Talent im Umgang mit Pflanzen. Ein anderer hat Talent zum Kochen und ist ein guter Gastgeber. Wieder ein anderer hat Talent, mit Kindern gut umzugehen, und wird eine gute Lehrerin oder Lehrer. Einer hat Talent, Geschichten zu erzählen, und wird ein wundervoller Schriftsteller. Wieder ein anderer hat die Fähigkeit Menschen zu führen. So bekommt jeder sein Startkapital: ein Talent, mit dem er wuchern soll.

Was bedeutet das? Unkraut wuchert, breitet sich übermäßig und schnell aus. Jeder kann mit seinem Talent ebenso „wuchern“, das heißt, es vermehren, den Ertrag (Gewinn) verdoppeln, verdreifachen oder x-fach steigern. Das Ziel heißt: Langfristige Ertragsmaximierung bzw. Ertragsoptimierung, sprich: langfristige, andauernde, möglichst hohe Gewinne durch den richtigen Einsatz Ihrer Talente.

Betrachten Sie Talentförderung einmal aus dieser Perspektive! Warten Sie nicht, bis Ihre Talente entdeckt werden - handeln Sie proaktiv! Wuchern Sie mit Ihren Talenten! Erkennen Sie Ihre Talente! Werden Sie der, der sie sind! Nicht mehr und nicht weniger. Ihre Talente sind Geschenk und Verpflichtung zugleich; wer es nutzlos liegen lässt, lebt unter seinen Möglichkeiten.