Pressemitteilung, 26.06.2009 - 16:57 Uhr
Perspektive Mittelstand
Tag des deutschen Familienunternehmens: Politik sollte betriebliche Eigenkapitalbildung nicht vernachlässigen.
(PM) , 26.06.2009 - „Gerade in Zeiten der Wirtschaftskrise kommt es auf die Familienunternehmen an. Sie sind nicht nur die häufigste Unternehmensform sondern stehen auch in besonderem Maße für Werte wie Nachhaltigkeit, Stabilität und Verlässlichkeit, die aktuell wieder stärker in das Zentrum des allgemeinen Interesses gerückt sind. Auf diese Stütze der sozialen Marktwirtschaft können und dürfen wir nicht verzichten.“ Mit diesen Worten begrüßte Bundeswirtschaftsminister Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg die über 280 Vertreter führender Familienunternehmen, die zum diesjährigen „Tag des deutschen Familienunternehmens“ nach Berlin gekommen sind.Zuvor hatte Prof. Dr. Brun-Hagen Hennerkes, Vorstand der Stiftung Familienunternehmen, die dieses Spitzentreffen jährlich initiiert und durchführt, in seiner Rede die „klare Kante“ des Bundeswirtschaftsministers begrüßt, der sich nicht von dem „grassierenden Rettungswahn zugunsten der Größtunternehmen“ habe anstecken lassen. Trotz des Lobes für zu Guttenberg kritisierte Hennerkes die Politik der großen Koalition deutlich. Völlig unverständlich sei es, dass es die Regierung in den letzten Jahren versäumt habe, die Bildung von betrieblichem Eigenkapital zu fördern. „Eigenkapital ist Grundlage für die Vergabe von Bankkrediten und damit die Basis für jegliche Unternehmensfinanzierung. Eine angemessene Eigenkapitaldecke ermöglicht Innovation, Wachstum und Arbeitsplätze. Auch wenn der weitere Verlauf der Krise derzeit noch nicht abzusehen ist, steht eine wichtige Lehre schon fest: Die entscheidende Bedeutung des Eigenkapitals. Denn das haftende Eigenkapital steht für das Verantwortungseigentum in unserer Gesellschaft und damit in deutlichem Gegensatz zum Kollektiveigentum der Staatsbetriebe oder anonymer und Anlegerstrukturen von multinationalen Großkonzernen“, betonte Hennerkes.Wie wenig dieser Zusammenhang von der Politik berücksichtigt werde, zeige schon ein flüchtiger Blick auf das neue Bilanzrecht, das Kapitalmarkt- und Steuerrecht, das Pflichtteils- und Güterrecht oder auf die Regelungen zur Vergabe von Fördermitteln. Als höchst problematisch erweise sich auch die reformierte Erbschaftsteuer, da sie sich in ihrer Berechnung auf die vergangenen Boom-Jahre beziehe. Von den Banken wird die Erbschaftsteuer als eine auf dem Eigenkapital lastende Zukunftsverbindlichkeit gewertet, was wiederum zusätzlich die Kreditwürdigkeit schmälert. Als Substanzsteuer greife sie unmittelbar das Eigenkapital der Familienunternehmen und damit auch den volkswirtschaftlichen Kapitalstock an, so Hennerkes.Hennerkes bot der Politik ausdrücklich die Kooperation und Unterstützung der Stiftung Familienunternehmen an, wenn sie an Maßnahmen und Gesetzen zur Stärkung des Eigenkapitals deutscher Familienunternehmen arbeiten wolle. Wirtschaftspolitische Diskussionen und hochrangige ExpertenAuf der Agenda des diesjährigen „Tags des deutschen Familienunternehmens“ stehen im weiteren Verlauf Diskussionen und Vorträge mit Fokus auf die aktuelle Weltwirtschaftskrise: Was können Familienunternehmen von der Politik erwarten? Diese und weitere Fragen diskutieren seitens der Politik u.a. Dr. Norbert Röttgen, Geschäftsführer der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag, Thomas Oppermann, Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion, Dr. Hermann Otto Solms, Vizepräsident des Deutschen Bundestags und finanzpolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, sowie CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla. Die Perspektive der Unternehmer vertreten u.a. Dr. Martin Herrenknecht, Vorstandsvorsitzender der Herrenknecht AG, Hans-Julius Ahlmann, geschäftsführender Gesellschafter der ACO-Gruppe und der Beiratsvorsitzende der Eberspächer Firmengruppe, Dr. Günter Baumann. Jürgen Fitschen, Vorstandsmitglied der Deutschen Bank, erläutert die Möglichkeiten und Grenzen der „Unternehmensfinanzierung im Zeichen der Finanzkrise“. Der „Tag des deutschen Familienunternehmens“ wird von der gemeinnützigen Stiftung Familienunternehmen einmal jährlich in Berlin durchgeführt mit dem Ziel, die Wahrnehmung der Familienunternehmen in der Politik und der breiten Öffentlichkeit zu verbessern. Daneben fördert die Stiftung den Austausch zwischen Familienunternehmern und unterstützt zugleich Forschungsaktivitäten sowie Institutionen, die sich wissenschaftlich mit diesem Unternehmenstypus befassen. Mehr als 95 Prozent aller Unternehmen in Deutschland sind Familienunternehmen.Download von Bild und Text unter www.familienunternehmen.de


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