Wie gut ein Produkt oder eine Dienstleistung ist und angenommen wird, liegt nicht zuletzt daran, wie es präsentiert wird. Rhetorikexpertin Dr. Jana Völkel-Kitzmann gibt nützliche Tipps.
(PM) Münster, 16.03.2011 - Der Film beginnt mit einem regelrechten Fiasko. „The King’s Speech“ setzt bei der Abschlussveranstaltung der British Empire Exhibition von 1925 ein, bei der Albert, der Herzog von York und Sohn von König Georg V., eine Ansprache halten soll und an seiner eigenen Nervosität und seinem Stottern scheitert.
Reden ist Macht – das zeigt der Film in eindrucksvoller Weise. Damals wie heute ist es wichtig, mit den eigenen Worten überzeugen zu können – und zwar ohne Stichwortzettel, Netz und doppelten Boden. Wie gut ein Produkt oder eine Dienstleistung ist und angenommen wird, hängt zum großen Teil auch davon ab, wie sie verkauft und wie sie präsentiert wird.
Dr. Jana Völkel-Kitzmann, Rhetorikexpertin und Co-Geschäftsführerin vom Management-Institut Münster, bietet gezieltes Training an und hat schon viele Führungskräfte in ihren Seminaren geschult. Sie gibt Tipps für gelungene Redeauftritte:
„Zunächst einmal sollte man sich bewusst machen, dass man nicht der einzige ist, der vor einer Rede ein mulmiges Gefühl im Bauch hat. Das geht vielen Menschen so“, meint die Expertin. Ist einem dies bewusst, sei es wichtig, sich selbst beim freien Reden vorzustellen und sich an diese Vorstellung zu gewöhnen, damit einen dieser Gedanke nicht mehr blockiere.
Es geht aber auch um die richtige Vorbereitung: „Strukturieren Sie Ihre Inhalte nach Themenblöcken und bauen Sie aus diesen Bausteinen Ihren Vortrag. Der Bauplan bildet dann Ihren roten Faden“, so Völkel-Kitzmann, die auch vor übertriebenem Perfektionismus warnt: „Kein Zuhörer kennt jeden Baustein Ihres Vortrags. Wenn Sie an einer Stelle also nicht weiter wissen, wird das niemand bemerken.“
Zu einer guten Vorbereitung gehöre also auch ein Notfallplan: „Falls Sie ins Stocken geraten, greifen Sie den zuletzt genannten Satz oder Themenblock wieder auf. Es ist auch überhaupt kein Problem zu sagen: ‚Ich habe soeben den Faden verloren und setzte an der Stelle xy noch einmal an‘“, so die Expertin, die auch ruhiges Atmen empfiehlt und dazu rät, möglichst mit dem Körper zu sprechen: „Bewegung baut Spannungen ab und macht geistig flexibler. Versuchen Sie sich daher auch während Ihres Vortrages – im angemessenen Rahmen - zu bewegen.“
Wichtig sei, dass dies aber nicht übertrieben werde: „Die Zuhörer wollen keine einstudierte Performance, sondern einen Menschen aus Fleisch und Blut. Das heißt, dass Sie – obwohl alle Augen auf Sie gerichtet sind – sich ganz natürlich verhalten sollten“, meint Dr. Jana Völkel-Kitzmann, die noch einen letzten Ratschlag parat hat: „Reden lernt man letztendlich durch Reden. Jede Situation sollte also zum Üben genutzt werden.“