Fachartikel, 26.10.2006
Perspektive Mittelstand
Bildung und Beruf
Welcher Stresstyp sind Sie?
Um festzustellen, welcher Stresstyp Sie sind, beantworten Sie sich folgende fünf Fragen ehrlich. Am Ende wissen sie, wie Sie typischerweise auf Stress reagieren, ob diese Einstellung gut oder schlecht ist und was Sie verbessern können. Der Test dauert ca. 10 Minuten.
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1. Welcher Satz ist typisch für Sie?
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a) „Mensch, mach doch mal schneller!“
b) „Das schaffe ich sowieso nicht, das lass ich lieber.“
c) „Ich fühle mich so überrollt.“


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2. Sie sind mit Arbeit eingedeckt und der Chef kommt mit einer dringenden Aufgabe. Was tun Sie?
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a) Das Wochenende durcharbeiten, was sonst? Damit schaffe ich es.
b) Das ist nicht zu schaffen, aber wie soll ich das meinem Chef sagen? Ich fange halbherzig an.
c) Ich sitze vor einem Berg von Arbeit – und weiß gar nicht, wo ich anfangen soll.

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3. Ihr Partner und die Familie beklagen sich, dass Sie nie Zeit für sie haben. Was denken Sie?
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a) Wieso sieht meine Familie nicht ein, wie wichtig mein Job ist und wie viel ich zu tun habe?
b) Ich habe keine Lust auf Diskussionen. Deshalb bleibe ich auch gerne mal länger im Büro, um dem Streit zu Hause aus dem Weg zu gehen.
c) Wieso kann ich es einfach niemandem Recht machen?


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4. Welche Symptome spüren Sie am stärksten, wenn Ihr Körper auf Stress reagiert?
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a) Mein Herz klopft und der Puls schießt in die Höhe.
b) Mir schlägt Stress immer auf den Magen.
c) Es geht mir so elend, dass ich morgens kaum noch aus dem Bett komme.


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5. Haben Sie schon einmal versucht, etwas gegen Ihren Stress zu unternehmen? Woran sind Sie gescheitert?
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a) Ich habe einfach keine Zeit für Entspannungsübungen oder Sport.
b) Es ist so aufwendig, regelmäßig einen Kurs zu besuchen.
c) Das bringt sowieso nichts, weil die Arbeit dadurch nicht weniger wird!

Wenn Sie überwiegend a) angekreuzt haben, sind Sie der Kämpfertyp. Sie haben viel Energie und gehen schnell zum Angriff über – am liebsten auf drei Baustellen gleichzeitig. Aber Vorsicht: Sie setzen sich selbst hohem Erwartungsdruck aus und neigen dazu, sich zu überschätzen. Legen Sie mal Pausen ein. Schon mit fünf Minuten gewinnen Sie viel. Aber greifen Sie dann nicht zum Kaffee oder zur Zigarette. Lenken Sie sich lieber bewusst ab! Schon ein Plausch mit Kollegen (über Privates) hilft. Oder kleine Atemübungen. Treiben Sie Sport, aber keinen Kampfsport, das schafft neuen Stress. Ausdauertraining wie Laufen oder Radfahren sind dagegen ideal.

Sie haben öfter b) angekreuzt und gehören damit zum selben Stresssystem wie der Kämpfer, neigen aber zur Fluchtreaktion. Das mag gelegentlich sinnvoller erscheinen, als stets in heillose Aktivität auszubrechen. Auf Dauer mündet Flucht jedoch in Angst vor Herausforderungen und in Unterforderung. Damit können Sie bedrückende Situationen auch nicht bewältigen. Sie merken das daran, dass sich Ihr Körper zu Wort meldet mit Magendrücken oder Unwohlsein. Es arbeitet etwas in Ihnen, das Sie angehen sollten! Erst wenn Sie sich einer Aufgabe auch stellen, können Sie neue Fähigkeiten an sich erkennen und gewinnen Selbstbewusstsein. Fordern Sie sich ruhig mehr, auch durch Ausdauersport, ein Rhetorik- oder Selbstsicherheitstraining. Übungen wie autogenes Training oder Muskelentspannung lockern Sie und durch Sport erfahren Sie: Es passiert nichts Schlimmes, wenn Ihr Puls steigt.

Wenn Sie häufig c) bejahen, reagieren Sie sehr wenig auf Stress und gehören damit zu den Passiven. Stressexperten nennen diesen Typen auch den „Hilflosen“. Er verfällt in eine Art Duldungsstarre, wenn Arbeit über ihn hereinbricht. Der Arbeitsberg wird zwar immer größer, aber der Hilflose trägt ihn nicht ab, sondern lässt ihn wachsen. „Ich fühle mich erdrückt“, lautet dann seine Reaktion. Zwar denkt er pausenlos an den Aufgabenberg, aber er verspürt keinen Antrieb, verfällt schlimmstenfalls in eine Depression. In solchen Situationen ist es wichtig, die Arbeit zu stückeln. Teilen Sie sie in Einheiten ein, die zu bewältigen sind. Setzen Sie sich ein Tages- oder Leistungsziel. Wenn Sie es nicht erreichen: Halb so wild, Sie haben immerhin einen Teil davon geschafft! Entspannungstechniken sind für Antriebslose eher kontraproduktiv und lassen Sie noch mehr in Bewegungslosigkeit verharren. Setzen Sie sich lieber in kleinen Schritten in Bewegung, vermindern Sie Angstgefühle, das kann durch Yoga sein oder durch Walking. Aber überfordern Sie sich nicht, sonst geben Sie schnell wieder auf. Nur wenn Sie Gefallen an einer Aktivität finden, halten Sie auch durch.

Erste kleine Erfolge können Sie schon nach ein paar Tagen beobachten. Aber erwarten Sie nicht schon nach kurzer Zeit, plötzlich Mr. Leistungsfähig oder Mrs. Stressresistent zu sein. Ihren Stresstypen werden Sie nicht von heute auf morgen ändern.

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