Pressemitteilung, 12.05.2011 - 13:55 Uhr
Perspektive Mittelstand
Neuer BBE media Branchenreport - Versicherungswirtschaft 2016
Die Folgen der Wirtschafts- und Finanzkrise sind in der Versicherungsbranche deutlich zu spüren. Das Bedürfnis nach Sicherheit sorgt für steigende Beitragseinnahmen.
(PM) Köln, 12.05.2011 - Seit 2008 kletterten die Beitragseinnahmen der Assekuranz in den Jahren 2009 und 2010 um jeweils mehr als 4,2 Prozent und führten zu Rekord-Beitragseinnahmen von rund 179 Milliarden Euro im vergangenen Jahr. So werden die jährlichen Zuwachsraten in der Versicherungswirtschaft nach BBE-Berechnungen bis zum Jahr 2016 nur noch rund 2,5 Prozent erreichen. Das geht aus dem aktuell erschienen BBE-Branchenreport - Versicherungswirtschaft 2016 hervor. Lag der Zuwachs in den Jahren 1970 bis 1980 noch bei mehr als 10 Prozent pro Jahr, waren es in den Jahren von 1980 bis 1990 sowie von 1990 bis 2000 knapp 7 Prozent und dann von 2000 bis 2010 nur rund 3 Prozent Zuwachs pro Jahr. In fünf Jahren werden die Versicherungsunternehmen Beitragseinnahmen von 207 Milliarden Euro verbuchen können.Während das Neugeschäft gegen Einmalbeitrag einen historischen Höchststand erreichte, verläuft das Neugeschäft mit Verträgen gegen laufenden Beitrag deutlich schwächer als im Vorjahr. Seit 2004 nimmt die Bestand an Verträgen in der Lebensversicherung kontinuierlich ab. So schrumpfte der Bestand an Hauptversicherungen um rund 3 Millionen auf aktuell 94,2 Millionen Verträge. Diese Entwicklung trifft nicht nur die Versicherungen selbst, sondern vor allem auch den Vertrieb. Bei Agenturen, die lediglich die Produkte einer Versicherung im Angebot haben, stammen im Schnitt knapp 40 Prozent der Provisionseinnahmen aus der Vermittlung von Lebensversicherungen. Mit der Absenkung des Höchstrechnungszinses ab 2012 wird die Attraktivität der Lebensversicherung, die in der Regel als Rentenpolice mit Kapitalwahlrecht verkauft wird, weiter geschmälert. Das ist dann bereits die vierte Anpassung nach unten seit dem Jahr 2000. Die Herabsenkung des Höchstrechnungszinses dürfte das Neugeschäft für klassische Lebensversicherungsprodukte erschweren. Die Garantiewerte der Lebensversicherer sind schließlich eines der wichtigsten Argumente für ihre Produkte. Mit Blick auf die künftige Attraktivität von Lebensversicherern wird es nun noch wichtiger sein, auf die Zusammensetzung der Gesamtleistung aus Garantieleistung, Überschussbeteiligung und Schlussgewinnanteilen hinzuweisen. Marktbeobachter rechnen mit einem „Jahresschlussverkauf 2011“, weil sich Kunden den aktuellen Garantiezins von 2,25 Prozent auf das Sparvermögen sichern wollen.Die demographische Entwicklung bringt die gesetzliche Rentenversicherung in ihrer heutigen Form an ihre Grenzen. Weitere deutliche Beitragssteigerungen gelten politisch als nicht durchsetzbar. Deshalb rücken staatlich unterstützte private Vorsorgemodelle wie Riester oder Rürup zukünftig noch stärker in den Fokus. Der demographische Wandel birgt sowohl Chancen als auch Risiken für die Lebensversicherer. Risiken ergeben sich für die Kundenstruktur. Verträge gegen laufenden Beitrag werden traditionell von vielen Kunden der Altersgruppe 30 bis 45 abgeschlossen. Diese Gruppe nimmt durch das bald vollständige Herauswachsen der geburtenstarken Jahrgänge aus dieser Altersgruppe zahlenmäßig ab. Chancen ergeben sich, wenn noch stärker auf die besonderen Bedürfnisse der älteren Bevölkerung eingegangen wird. Potenzial gibt es bei den Assistance-Leistungen. Auch die Tatsache, dass fast die Hälfte aller Einmalbeiträge auf aufgeschobene und sofort beginnende Renten entfällt, zeigt eine verstärkte Ausrichtung der Lebensversicherer auf Kunden, die ihr angespartes Kapital in einen lebenslangen Einkommensstrom umwandeln wollen.Im Rahmen der Studie wurden im März 2011 exklusiv 112 Entscheidungsträger aus Versicherungsunternehmen befragt. Dabei spiegelt sich die deutlich spürbare Zurückhaltung der Menschen beim Abschluss lang laufender Vorsorgeprodukte auch im Stimmungsbild der Versicherungswirtschaft wider. Die Mehrheit der befragten Experten rechnet mit sinkenden Zuwachsraten bis 2016. Zahlreiche Versicherer sehen sich durch die wandelnden Kundenanforderungen einem großen Druck ausgesetzt. Der Kunde und dessen Bedürfnisse rücken immer mehr in den Mittelpunkt der Betrachtung. Service- und Produktanforderungen müssen zunehmend direkt auf den einzelnen Kunden zugeschnitten werden können. Für 96 Prozent der Befragten hat diese Situation deshalb einen großen Einfluss auf die zukünftige Entwicklung der Branche. Näher dazu befragt, nennen die Befragten vor allem das gestiegene Preisbewusstsein (91 Prozent), die erhöhten Serviceansprüche (90 Prozent) und eine erhöhte Wechselbereitschaft (86 Prozent) der Kunden. Der Kunde ist heute durch das Internet und die damit geschaffene Transparenz besser informiert und eher bereit, den Versicherer zu wechseln, als früher. Auch das Qualitätsbewusstsein der Kunden spielt für 77 Prozent der Befragten eine bedeutende Rolle.Zum BBE media Branchenreport - Versicherungswirtschaft 2016:www.markt-studie.de/studien/branchenreport-versicherungswirtschaft-2016-p-176615.html Weitere Studien und Marktforschungsberichte der BBE media:www.markt-studie.de/studien/bbe-media-m-350.html


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