Pressemitteilung, 10.01.2007 - 10:19 Uhr
Perspektive Mittelstand
NeueNachricht im Gespräch mit Marie Theres Kroetz-Relin – „Frauen sollten sich nicht ständig fragen, wer sie sind“
(PM) , 10.01.2007 - Von Ansgar Lange Bonn/Teneriffa – 2007 wird das Jahr der starken Frauen. Zumindest bekommt man diesen Eindruck, wenn man die Zeitungen und Zeitschriften aufschlägt. Oft genügt schon ein Blick auf den Titel. So porträtiert die Intellektuellen-Zeitschrift Cicero www.cicero.de Ségolène Royal, Angela Merkel und Hillary Clinton. Und das journalistische Fossil Fritz J. Raddatz steuert einen Essay über „Starke Frauen, schwache Männer?“ bei. Die Schweizer Weltwoche ww.weltwoche.ch geht noch einen Schritt weiter und bringt ein Interview-Spezial zum Thema „Frauen über alles. Was wirklich zählt“. Und im Jubiläumsheft des Nachrichtenmagazins Der Spiegel www.spiegel.de geht es munter weiter. Was in Berlin längst geschehen sei, solle sich nun in Paris und Washington wiederholen. Frauen wollen angeblich etwas Neues und schicken sich an, es der „ewig gleichen Funktionärskaste“, die selbstverständlich männlich ist, einmal gehörig zu zeigen. Natürlich fehlt auch hier nicht der dezente Hinweis auf die freiwilligen oder unfreiwilligen Bikini-Fotos der französischen Präsidentschaftskandidatin Royal. Woher kommt die neue Frauen-Power? NeueNachricht www.neue-nachricht.de interviewte dazu Marie Theres Kroetz-Relin www.marie-theres.com. Die charmante Aktivistin der Hausfrauenrevolution www.hausfrauenrevolution.com ging im vergangenen Jahr mit dem Buch „Wie Frauen ticken“ gemeinsam mit Hauke Brost www.haukebrost.de auf Lesereise, stellte die Erotik-Bibliothek von Bild-Zeitung und Random House vor und war gefragter Gast in Talkshows. „Frauen haben die Angewohnheit, sich ständig definieren zu müssen. Am liebsten wird über Einkommen und Status definiert und referiert“, erläutert die Mutter von drei Kindern, die ihre Karriere als Schauspielerin begonnen hat, mittlerweile als Journalistin und Autorin arbeitet und in Bayern und auf Teneriffa lebt. Das Schlimmste sei, dass die Frauen immer Unterschiede hervorheben, die gar nicht sein müssten. Sie gäben sich selbst die Label Karrierefrau, Alleinerziehende, Hausfrau, Nur-Hausfrau nach dem Motto „die gute Alice contra Mutti, die gute Eva contra Heimchen, gepaart mit Britney, Obermaier, Klum etc.“. Dies sei typisches Schubladendenken, so Kroetz-Relin im Gespräch mit NeueNachricht. Wer sich ständig verteidige, müsse wohl einige Zweifel in sich tragen: „Tja, und die Gesellschaft definiert kräftig mit – nicht nur die Männerwelt.“ Wenn sie „Mutti“ in der Werbung sehe, überkämen sie Anfälle von Übelkeit. Warum die Damen dort präsent sind, erklärt Kroetz-Relin folgendermaßen: „Frauen sind die Konsumenten Nummer eins – weltweit. Drum biegt sich die Industrie nach der Gunst der Weiber. Irgendwie muss man die Ladies ja bei Laune halten“. Selbst der größte Macho müsse neun Monate in einer „kleinen Frau ausharren“, um das Licht der Welt zu erblicken. Im Anschluss daran folge dann der „warme, mütterliche Busen“ und Muttis Erziehung, die gelegentlich ihre innige Liebe zum Sohn mit der zum Ehemann verwechsle: „Und ist er endlich erwachsen geworden, kann er sein ‚Männlichkeits-Gedöns’ ohne Frauen nicht ausleben. Da würde schließlich das Publikum fehlen. So einfach ist das. Mucho Macho, alles klar? Würde das ins Bewusstsein der Ladies sickern, würden sie sich nicht mehr fragen wer sie sind, sondern endlich was daraus machen. Es gibt viel zu tun. Hau’n wir ab.“