Pressemitteilung, 24.02.2006 - 09:17 Uhr
Perspektive Mittelstand
Nachrücken gefährdet - Führungsaufgaben sinnvoll vorbereiten und begleiten
(PM) , 24.02.2006 - In einem mittelständischen Unternehmen scheidet eine Führungskraft etwa aus Altersgründen aus und es gilt, diese Stelle neu zu besetzen. Vielleicht hat der Unternehmer ja schon länger jemanden auserkoren, der die frei werdende Führungsposition einnehmen soll. Was den Kandidaten auszeichnet? Meistens sind es zwei wesentliche Punkte: Ein hohes Wissen im fachlichen Bereich: „Dem macht so schnell keiner etwas vor!“ und eine ebenso hohe Loyalität gegenüber dem Unternehmen: „Dem kann man vertrauen! Der hat sich bewährt!“ Ob er oder sie allerdings auch in der Lage ist, zu führen, darüber hat sich der Unternehmer meist keine Gedanken gemacht: „Er wird das schon schaffen!“In einem solchen Szenario finden sich gerade in mittelständischen Unternehmen immer mehr Führungskräfte wieder. Aus den eigenen Reihen aufgerückt, weil derjenige gute fachliche Leistungen bringt und sich einfach in den letzten Jahren bewährt hat. Meist tragen die „Auserwählten“ den Titel auch stolz und bemühen sich redlich, merken jedoch in der alltäglichen Führungsaufgabe schnell, dass sie an unüberwindbare Grenzen stoßen. Die ernannten Führungskräfte wissen nicht, wie man Menschen führt, motiviert oder Aufgaben delegiert. In vielen Jahren als Mitarbeiter gewohnt, wollen sie lieber selber ausführen, wollen anpacken. Nun sollen sie andere anleiten, beurteilen und konstruktiv Kritik üben.In der Führung rücken Sachaufgaben mehr und mehr in den Hintergrund. Aber war das nicht genau das, was er oder sie vorher so gut konnte? In den Vordergrund rückt die Menschenführung. Führungsaufgaben unterscheiden sich jedoch grundlegend von ausführenden Fachtätigkeiten. Die neue Führungskraft erkennt, dass sie nicht über das Wissen verfügt, wie sie den neuen Anforderungen gerecht wird. Und mit ihr natürlich auch das Umfeld, sprich genau die Menschen, die er oder sie führen sollte. Der Unmut nimmt zu.Der Coach als Retter?„Man kann einen Menschen nichts lehren. Man kann ihm nur helfen, es in sich Selbst zu entdecken“ (Galileo Galilei)An diesem Punkt kommt oft Unruhe in einem Unternehmen, einem Team auf. Die „Geführten“ ärgern sich, weil die Führungskraft nicht wirklich Verantwortung an den Mitarbeiter abgibt. Sie sind frustriert, fühlen sich entmündigt, sind demotiviert. Meist ist die Führungskraft außerdem überfordert durch die Fülle der Aufgaben. Fehler passieren. Die Führungskraft hält diesem Druck auf Dauer nicht stand. Hektik kommt auf, die Führungskraft verliert öfters die Beherrschung, wird ungerecht und das Verhältnis zu den Mitarbeitern verschlechtert sich drastisch. Meist reagiert die Führungskraft dann mit noch mehr Druck, was bei den Mitarbeitern noch mehr Ärger oder sogar Angst auslöst. Und der Unternehmer wundert sich, warum die Leistung in einem vorher gut funktionierenden Team oder einer erfolgreichen Abteilung plötzlich abbaut. Oft erst jetzt,... wenn’s brennt, wird ein Coach zu Hilfe gerufen. Er soll analysieren, woran eine erfolgreiche Zusammenarbeit scheitert. Besser jetzt, denn nie, denkt sich der Unternehmer und dennoch: Oft sind die Fronten schon so verhärtet, dass ein erfolgreiches Miteinander nur schwer zu erreichen ist.Um es überhaupt nicht soweit kommen zu lassen, sollte man als Unternehmer frühzeitig Unterstützung von außen holen und zwar ganz gezielt. Ist die Entscheidung gefallen, aus den eigenen Reihen einen Mitarbeiter zur Führungskraft zu machen, ist es vielleicht schon zu spät. Warum nicht bereits in der Entscheidungsphase einen Fachmann zu Rate ziehen. Ein Coach analysiert nunmehr rechtzeitig, welche Potenziale bei der Nachwuchs-Führungskraft vorhanden sind und welche es zu unterstützen gilt. Und notfalls hat ein Coach auch den Mut, von einer falschen Entscheidung abzuraten. Nicht alle fachlich noch so versierten Mitarbeiter haben das Zeug zur Führungskraft und fühlen sich schnell überfordert.Führungsaufgaben lassen sich trainierenEin anderer Mitarbeiter hingegen, fachlich vielleicht nur Mittelmaß, hat ein so großes Gespür für Menschen, versteht es, diese zu begeistern und ist einfach prädestiniert für zukünftige Führungsaufgaben. Genau hier unterstützt ein Coach den Unternehmer. Er wird prüfen, welcher Kandidat als Führungskraft geeignet ist und auch zum Stil des Unternehmens passt. Außerdem kann er die Führungskraft bereits im Vorfeld in Vorbereitung auf die Führungsaufgabe begleiten. In einer Art Vorbereitungsphase kann sich die zukünftige Führungskraft genau die Kompetenzen aneignen, die er oder sie für die anstehenden Aufgaben brauchen wird. Der Coach steht ihm dann von Anfang an als Ratgeber und Experte zur Seite, so dass die Übergangsphase optimal genutzt werden kann und die Einführung ohne große Probleme verläuft.Im Normalfall kommt der Coach dazu ins Unternehmen, so dass die Zeit optimal genutzt werden kann. Anfahrten und tagelange Abwesenheiten, wie bei einem Training, entfallen. In einem Vorgespräch legt der Coach grob die aufgrund einer Bedarfsanalyse erkennbaren Entwicklungsbereiche fest. In Coaching-Einheiten von jeweils ca. zwei Stunden werden die anstehenden Führungsaufgaben trainiert. Dem schließt sich die praktische Umsetzung über 1 bis 2 Wochen im Unternehmen an, um dann beim nächsten Coachingtermin gemeinsam das Thema zu vertiefen und/oder zu erweitern. Da der Coach nach geraumer Zeit sowohl die Führungskraft als auch die Gegebenheiten im Unternehmen kennt, lassen sich bestimmte Coaching-Themen dann auch telefonisch klären. Das bedeutet: Auch nach Abschluss des Coaching steht der Coach weiterhin als Ratgeber zur Verfügung. Als Führungskraft wird man in der Regel nicht geboren, das erforderliche Know-how lässt sich jedoch trainieren. Neun wichtige Führungsaufgaben sollten dabei im Zentrum der Qualifizierungsmaßnahmen stehen:1. Mitarbeiter auswählen, beurteilen, fördern2. Führen durch Kommunikation3. Ziele vereinbaren4. Motivation initiieren5. Konflikte (als direkt Involvierter und als Vermittler) managen6. Planen und entscheiden (lassen)7. Delegieren, koordinieren, organisieren8. Reifegrad spezifisch kontrollieren9. Kritikgespräche bei Fehlverhalten von MitarbeiternCoach rechtzeitig verpflichten!Als mittelständischer Unternehmer hat man natürlich immer die Kostenseite im Auge. Und ein Coach kostet schließlich auch Geld. Warum es also nicht erst einmal selbst versuchen. Sofern dies klappt, ist dagegen auch nichts einzuwenden. Wenn allerdings „das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist“, sind die Kosten oft um ein vielfaches höher. Unruhe im Team bis hin zu unproduktiven Zeiten einer Abteilung oder der Verärgerung von Kunden kosten das Unternehmen wirklich Geld. Müssen erst einmal die Wogen geglättet werden, ist außerdem der zeitliche Aufwand wesentlich größer und die Aussicht auf Erfolg nicht immer 100 %. Führen lässt sich lernen, vorausgesetzt, zukünftige Führungskräfte werden nicht einfach „ins kalte Wasser“ geworfen, sondern erhalten die Chance – unter fachkundiger Anleitung und Begleitung eines Coachs - zu wachsen. Dann ist der Wechsel ohne Reibungsverluste möglich und ein Team oder eine Abteilung kann mit frischem Wind zu neuen Erfolgen starten.