Mit dem Dr. Lübke Hotel Operator Survey 2013 liegen nun zum 4. Mal die Einschätzungen und Erwartungen der Kettenhotellerie über die zukünftigen Marktentwicklungen (Stimmungsbarometer) auf dem deutschen Hotelmarkt vor
(PM) Frankfurt, 27.06.2013 - Rund 407 Millionen Übernachtungen und ein Wachstum von 4 Prozent haben dem deutschen Beherbergungsmarkt in 2012 einen historischen Rekordwert beschert. Laut aktuellem Dr. Lübke Hotel Operator Survey 2013 hat sich der letztjährig große Optimismus in Bezug auf Zimmerauslastung und –rate zwar leicht eingetrübt, doch rund 34 Prozent der aktuell befragten Teilnehmer rechnen in den kommenden 12 Monaten erneut mit einer positiven Nachfrage- und Auslastungsentwicklung sowie 30 Prozent mit einem Anstieg der Zimmerpreise. Dabei haben sich die Metropolen München und Hamburg signifikant von den anderen Top 10-Hotelstandorten abgesetzt und bilden neben Berlin auch die favorisierten Expansionsziele. Überraschender Gewinner des Betreiberklimas ist jedoch Nürnberg, welches im Top 10-Ranking der deutschen Hotelstädte den 3. Rang belegt. Alexander Trobitz, Leiter Hotel der Dr. Lübke GmbH, sieht zudem für eine Reihe von B-Standorten exzellente Entwicklungsperspektiven und findet dies in der Befragung durch die Hoteliers bestätigt: Der aus Übernachtungsnachfrage und Zimmerrate gebildete Index des Stimmungs-barometers kletterte für Sekundärdestinationen von +0,16 auf +0,31 Punkte.
Im Zeitraum 2009 bis 2012 sind die Übernachtungszahlen wieder kontinuierlich gestiegen (+9%). Insbesondere die ausländischen Gäste sorgten für ein hohes Plus (+26%). Hauptprofiteure der Entwicklung waren vor allem die Key Cities München, Hamburg und Berlin, die sich unabhängiger von Messezyklen auch hoch in der Gunst der diesjährigen Betreiberbefragung positionierten und die Ränge 1, 2 und 6 beleg-ten.
Leichter Rückgang des Stimmungsbarometer-Indexes
Gegenüber der Umfrage 2011/2012 hat sich der Index aus den Kriterien Zimmerauslastung und –rate in Bezug auf die deutschen Top 10-Hotelstandorte für die kommenden 12 Monaten leicht verschlechtert. Auf einer Skala von -1,0 bis +1,0 ging der Gesamtindex des Stimmungsbarometers von +0,252 auf +0,151 zurück und variierte zwischen +0,57 (München) und –0,22 (Dresden). Für acht Standorte ver-gaben die Hoteliers schlechtere Werte als im Vorjahr, nur Leipzig und Nürnberg konnten sich in 2013 im Indexwert verbessern. Dresden rutscht im Ranking im Vergleich zu 2011/2012 um einen Platz ab und stellt damit das Schlusslicht des Rankings dar.
Erwartungen an Auslastung und Preiserhöhung in München am höchsten
In der Gesamtbetrachtung der Top 10-Hotelmärkte rechnet fast die Hälfte der befragten Hoteliers mit einer gleichbleibenden, über ein Drittel sogar mit einer zunehmenden Zimmerauslastung beziehungsweise Übernachtungsnachfrage. Auch bei der Erwartung zur Entwicklung der Zimmerraten in 2013/2014 sind knapp 30% optimistisch und gehen von steigenden Preisen aus. Nur 16% der Befragten prognostizieren abnehmende Zimmerpreise für die deutschen Top 10-Städte. Der bayerischen Landeshauptstadt wird derzeit das höchste Geschäftspotenzial attestiert: 64% der Betreiber erwarten zunehmende Übernachtungen und 60% steigende Preise in den kommenden 12 Monaten. Ganz anders fallen dagegen die Erwartungen für die Sachsenmetropole Dresden aus. Hier rechnen 41% der Befragten mit einer abnehmenden Zimmernachfrage und damit der Auslastung. Nur 5% glauben an eine Steigerung der Zimmerraten, 25% gehen von einer Schwächung der Preise aus.
Economy und Midscale im Aufwind, Stadt- und Kettenhotellerie bleibt Hauptwachstumstreiber
War in den Vorjahren noch das Budget-Segment positiver belegt, glauben aktuell nur 17% der Hoteliers an eine zunehmende Übernachtungsnachfrage und nur 10% an steigende Zimmerraten. Abnehmen dürfte das Übernachtungsaufkommen nach Meinung der Befragten (35%) vor allem im Bereich der 5-Sterne Kategorie, während sich die Preiserwartungen hier die Waage halten. Nach mehrheitlicher Einschätzung der Betreiber (jeweils 52%) wird sich die Übernachtungsnachfrage im Economy und Midscale-Bereich am positivsten entwickeln. Im 3-Sterne-Segment rechnen gleichzeitig 55% mit einer Steigerung der Zimmerraten. Rund 40% der Befragten gehen in 2013 von einem steigenden Geschäftsumsatz durch Tagungs- und Businessreisende aus. Das Segment der städtischen Kettenhotellerie wird den Hoteliers zufolge am stärksten davon profitieren. Das höchste Geschäftspotenzial erwarten die Betreiber jedoch durch den Freizeittourismus.
Expansionsfokus bleibt auf Key Cities München, Hamburg, Berlin
Trotz des geringeren Optimismus, wollen knapp 95% der Befragten in den kommenden zwei Jahren expandieren – die Metropolen München, Hamburg und Berlin bieten hierfür anscheinend das beste Verhältnis von Rendite und Risiko. Doch die B-Standorte haben in der Gunst der Betreiber deutlich zugelegt und versprechen attraktive Geschäftspotenziale für 2013. Entscheidend sei, so Trobitz, dass das jeweilige Expansionsziel und der Mikrostandort umfassend beleuchtet werden, damit die Wirtschaftlichkeitsberechnung auf realistischer Basis beruht.