Fachartikel, 08.08.2008
Perspektive Mittelstand
Mnemotechnik
So trainieren Sie Ihr Gedächtnis
Nur wer geistig fit ist, ist in der Lage, die beruflichen Herausforderungen zu meistern. Die Frage ist nur, wie man das grandiose Potenzial des menschlichen Gehirns entdecken und optimal nutzen kann. Die so genannte Mnemotechnik öffnet viele Türen zu unserem Gedächtnis und steigert unsere geistige Fitness.
Vielleicht haben Sie sich auch schon mal gefragt, wie es sein kann, dass manche Menschen, die in der Schule totale Versager waren, im späteren Leben Ungeahntes leisten. Könnte es daran gelegen haben, dass der Lernstoff in der Schule für sie zu wenig interessant war? Lernpsychologen in jedem Fall behaupten: Es gibt nichts Uninteressantes, es gibt nur Uninteressierte! Ein wahrer Satz. Schlechte Schüler sind meist uninteressierte Schüler. Interesse aber ist ein wahrer Zauberschlüssel für die versperrten Türen unseres Gedächtnisses. Viele Techniken kennen wir bereits und wenden Sie an, ohne bewusst darüber nachzudenken. Die Frage ist nur, ob wir dazu bereit sind, sie kreativ auszubauen. Wie das vonstatten gehen kann, zeigen die nachfolgenden Beispiele.

1. Mnemotechnik: Reime und Rhythmen

Dass Reime das Einprägen erleichtern, lernten wir schon in der Schule.

  • „Trenne nie st, denn es tut ihm weh.“ (auch wenn das inzwischen grammatikalisch nicht mehr stimmt)
  • „Schau links, dann rechts, dann gradeaus, so kommst du unversehrt nach Haus.“
  • „Drei, drei, drei, vor Issos Keilerei.“

So etwas sitzt ein Leben lang, stimmt's? Auch Werbefachleute verwenden häufig Gedächtnisstützen wie Reime und Rhythmen, um einprägsame Slogans für ihre Produkte zu erfinden:

  • „Haribo macht Kinder froh.“
  • „Bauknecht weiß, was Frauen wünschen.“

Sie können Konvex nicht von konkav unterscheiden? Ist doch ganz einfach:

  • „Konvex ist der Podex.“

2. Mnemotechnik: Akrosticha

Ein Akrostichon ist eine poetische Form, bei der die ersten Buchstaben, Silben oder Wörter von Verszeilen oder Strophen einen Sinn ergeben, wenn sie im Zusammenhang gelesen werden. Angenommen, Sie planen eine Reise nach Kuba. Mit dem Wort „INKAS“ prägen Sie sich ein, was Sie vorher alles erledigen wollen:

  1. Impfen lassen
  2. Notfallausweis mitnehmen
  3. Krankenschein anfordern
  4. Auslandsschutzbrief besorgen
  5. Spanisch-Sprachführer einpacken

Kennen Sie die Namen und die Reihenfolge der Planeten, die unsere Sonne umkreisen? Mit folgendem Merksatz ist das in Zukunft kein Problem mehr für Sie:

„Mein verdammt eigensinniger Mann jagt seit Urzeiten neun Pinguine.“
Merkur - Venus - Erde - Mars - Jupiter - Saturn - Uranus - Neptun - Pluto.

3. Mnemotechnik: Akronyme

Ein Akronym setzt sich aus den Anfangsbuchstaben mehrerer Wörter oder eines Satzes zusammen. Kiss – „Keep it short and simply“ heißt ein wichtiger Redegrundsatz in vielen Rhetorikseminaren. Auch in vielen Wissenschaftsbereichen, Forschungsprojekten und politischen Institutionen werden Akronyme verwendet:

  • GROWIAN - Große Windenergieanlage
  • GAU - Größter anzunehmender Unfall
  • EU - Europäische Union

Manche Merksätze werden von Generation zu Generation weitergegeben. So lernen Gitarreschüler die Grundtöne der Saiten e, a, d, g, h, e mit dem Satz: „Eine alte Dame ging Heringe essen.“

Medizinstudenten merken sich die zwölf Gehirnnerven (Nervus olfactorius, opticus, oculomotorius, trochlearis, trigeminus, abducens, facialis, statoacusticus, glossopharyngeus, vagus, accessorius und hypoglossus) mit dem anschaulichen Satz: „Oma oben ohne thront tropfnass auf feinem Sofa - große Verblüffung anwesender Herren.“

Zum Abschluss noch ein Tipp: Mit Humor geht alles besser - auch beim Trainieren des eigenen Gedächtnisses. Es gibt unter den Merksprüchen grässliche Kalauer, aber gerade deshalb bleiben sie im Kopf hängen. Scheuen Sie sich also nicht, Ihre Merkhilfen witzig oder sogar albern zu gestalten. Verbinden Sie diese mit Menschen und Situationen, die Sie zum Lachen bringen. Basteln Sie sich eigene Eselsbrücken. Je mehr Tricks dieser Art Sie auf Lager haben, desto besser für Ihr Gedächtnis.

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Über Gerhard Reichel
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In mehr als 30 Jahren hat sich Gerhard Reichel einen exzellenten Ruf als Rhetorik-Trainer erarbeitet. Unternehmer, Politiker und Führungskräfte schätzen das Know-how und die Persönlichkeit des mehrfachen Buchautors und gefragten Referenten. Die Zuhörer schätzen dabei besonders seine Authentizität. Er ermutigt seine Teilnehmer, sich nicht zu verstellen, sondern als individuelle Persönlichkeiten mit Herz und Verstand aufzutreten. Sein 1975 gegründetes Institut für Rhetorik zählt mittlerweile zu den ersten Adressen Deutschlands und hat sich in der Seminarszene einen exzellenten Ruf erarbeitet. Die vier Bücher von Gerhard Reichel sind allesamt Longseller mit hohen Auflagen. Sein Motto: Wer andere groß macht, wächst mit.
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Schon während seines Studiums der Rhetorik, Geschichte und Germanistik begann Oliver Reichel, sich mit Strategien der fairen und respektvollen Kommunikation und Überzeugungspsychologie zu befassen. Nach mehreren Zusatzausbildungen entwickelte er moderne Konzepte und wissenschaftlich abgesicherte Modelle für Spitzenkommunikation. Er bietet konkrete Inhalte statt purer Show: spannend, unterhaltsam und fachlich fundiert. Wer Oliver Reichel gemeinsam mit seinem Vater Gerhard Reichel live erlebt, spürt mit jedem Satz ihre Begeisterung für die Welt der Rhetorik und ihre Freude am Umgang mit Menschen.
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