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Medien üben Selbstzensur im Umgang mit dem Islam – Wolfram Weimer über die Rückkehr der Religion und die Defensivhaltung des Westens

(PM) , 24.11.2006 - Von Ansgar Lange Bonn/Potsdam – Nicht erst seit dem 11. September 2001 meldet sich die Religion zurück. Im Gespräch mit dem Christlichen Medienmagazin Pro www.pro-medienmagazin.de äußerte sich Cicero-Chefredakteur Wolfram Weimer www.cicero.de zur Umkehr des Säkularisierungsprozesses. Die Rückkehr der Religion sei ein globales Phänomen, das in allen Kulturkreisen zu beobachten sei. Trotz Papst-Hype und Weltjugendtags-Euphorie ist es nicht so, dass die katholische Ausprägung des Christentums weltweit auf dem Siegeszug wäre. In vielen Ländern – zum Beispiel in Südamerika – sind evangelikale Bewegungen auf dem Vormarsch. In den Vereinigten Staaten ist die religiöse Aufladung sogar schon politisch umgeschlagen. Selbst im zwangssäkularisierten China sei die Falun-Gong-Bewegung ein Indikator für religiöse Sehnsüchte. Beim Islam zeige die „Rückkehr der Religion aggressive Ausformungen“. Weimer stellt fest: „Ich meine, dass die jahrhundertelange Säkularisationsbewegung aus der Aufklärung an ihre Ende gekommen ist.“ Dies wurde auch dadurch begünstigt, dass die „Gegenreligionen“ Nationalsozialismus und Kommunismus gescheitert sind. In Russland sei das Comeback der orthodoxen Kirche ein dramatischer Vorgang, so Weimer. Selbst Präsident Putin nenne die Kirche einen elementaren Baustein der russischen Identität und der Zukunft des Landes. Der Vormarsch des Islam muss als ein Sonderfall der Rückkehr der Religionen gelten. Nach Ansicht des Cicero-Gründers fehlt dieser Glaubensrichtung die Erfahrung der Aufklärung: „Dazu gehört das Element der Selbstkritik“. Die islamische Bevölkerung erlebe derzeit die Rückkehr ihrer Religion auf einem dramatisch niedrigeren Bildungsstatus. Ein großer Teil der Gesellschaft bestehe noch immer aus Analphabeten, die Mehrzahl der Staaten seien Diktaturen. In einem Beitrag für „Wissenschaft & Debatte“ im Handelsblatt www.handelsblatt.de bestätigt Ferdinand Knauss indirekt diese Aussage mit Blick auf die internationale Forschungslandschaft: „So international moderne Wissenschaft auch sein mag, beim Blättern in Fachzeitschriften fällt auf, dass in den Ortsangaben ein großer Teil der Welt praktisch nicht vorkommt: der gesamte muslimische Kulturkreis.“ Nach Daten von Thomson Scientific www.isinet.com produzierten 45 muslimische Staaten mit rund 1,3 Milliarden Einwohnern von 2001 bis 2005 nur 3,37 Prozent der Artikel in den maßgeblichen naturwissenschaftlichen Zeitschriften – allein aus Deutschland stammen 8,55 Prozent. Der Philosoph Arthur Schopenhauer fand im Koran sogar „keinen einzigen wertvollen Gedanken“. Dies mag man beurteilen wie man will. Fest steht, dass die religiöse Indoktrinierung in den meisten islamischen Ländern dazu führt, dass diese Staaten kulturell, wirtschaftlich, politisch und wissenschaftlich immer weiter zurückfallen. Doch im Westen herrscht mittlerweile in weiten Kreisen eine Art Selbstzensur. Selbst Komiker wie Harald Schmidt oder Hape Kerkeling geben offen zu, dass sie aus Angst keine Witze über den Islam machen. Wie kann in einem solchen Klima der Angst aber der Dialog zwischen den Religionen gedeihen, den sie angeblich doch alle von Herzen wünschen? Weimer plädiert im Gespräch mit dem Christlichen Medienmagazin dafür, den Wettbewerb offensiv anzugehen. Wer aber selbst religiös völlig unmusikalisch ist, wird kaum in der Lage sein, der Gegenseite argumentativ gegenüberzutreten. Etwas Positives hat die Rückkehr der Religionen in der westlichen Welt auf jeden Fall. Früher wurde der Palästina-Konflikt als eine Streit zwischen Arabern und Juden verstanden. Weimar findet das Wort von der „Israelisierung der westlichen Welt“. Er meint damit, dass wir uns ähnlich wie die Israelis vom aggressiven Islamismus bedroht fühlen und uns in die Lage der Bewohner Israels besser hineinversetzen können. Den sich gerne so kritisch und tapfer dünkenden Medien schreibt Weimer am Ende des sehr interessanten Interviews noch ins Stammbuch: „Die mangelnde Kritik der Medien und die Berichterstattung über den Islam halte ich hingegen für problematisch. Es finden in den Medien inzwischen eine Selbstzensur statt, die selbst Berichte über Vorgänge im Islam unterdrückt.“
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