(PM) , 14.08.2006 - Immer neue Schreckensmeldungen über Schadstoffe in Lebensmitteln verunsichern den Verbraucher. Trotz biologischem Anbau kann auch ökologisch angebautes Gemüse und Obst aufgrund von Faktoren, wie beispielsweise Abdrift mit Luft und Regen, Spuren von Pestiziden aufweisen, betonte Ernährungswissenschaftlerin Lina Kamphausen zum Internationalen Diätetik Kongress in Aachen. Während im ökologischen Landbau organischer Dünger verwendet wird, kommt im konventionellen Landbau hauptsächlich mineralischer Dünger aufs Feld. Weitere Differenzen gibt es hinsichtlich Bodenfruchtbarkeit, Pflanzenschutz, Tierhaltung und dem Einsatz von Gentechnik, erläuterte Kamphausen. Daraus ergeben sich viele Vorteile für den ökologischen Landbau, wie Förderung von Bodenfruchtbarkeit und Artenvielfalt, sowie ein niedrigerer Energieverbrauch, Gewässer- und Tierschutz. Da Pestizide im ökologischen Anbau verboten sind, enthalten ökologische Erzeugnisse folglich auch weniger Pestizidrückstände als konventionelle Ware. Hinsichtlich des Nitratgehaltes schneidet Bio-Ware ebenfalls besser ab. Bei dem Gehalt an Schwermetallen ist kein großer Unterschied ersichtlich, da der Schwermetallgehalt vom Boden vorgegeben ist und sich durch Umwelteinflüsse wie Autoabgase, Industrieemissionen erhöhen kann, wovor auch Felder mit ökologischer Anbauweise nicht geschützt sind. Eine Ausnahme bildet Kupfer, das in Bio-Waren erhöht sein kann. Ein möglicher Grund hierfür ist der erlaubte Einsatz von Kupferlösungen als Pflanzenschutzmittel im Bio-Anbau. Der Vitamingehalt von Pflanzen ist größtenteils genetisch festgelegt. Während einige Untersuchungen einen höheren Vitamin C-Gehalt in ökologischen Erzeugnissen, besonders in Blattgemüse, feststellen, ermitteln andere Arbeiten keine Unterschiede. Versuche zeigen, dass eine vermehrte Stickstoffdüngung beziehungsweise -verfügbarkeit den Gehalt an Vitamin C sinken lässt. Letztendlich ist bedeutsam, dass nicht nur die Anbauweise die ernährungsphysiologische Qualität beeinflusst, sondern dass vor allem Sorte, Standort, Klima, Erntezeitpunkt sowie Düngung eine wichtige Rolle spielen, stellte Ernährungswissenschaftlerin Vera Rickmann von der Gesellschaft für Ernährungsmedizin und Diätetik e.V. aus Aachen abschließend klar. Der nächste Internationale Diätetik Kongress findet am 7. und 8. Oktober 2006 im Karman Auditorium der RWTH Aachen statt. Die Themen Rheuma, Osteoporose, sekundäre Pflanzenstoffe und Allergien/Unverträglichkeiten bilden die Schwerpunkte. Außerdem findet zum ersten Mal ein Diätassistenten-Symposium statt. Weitere Informationen sind unter www.ernaehrungsmed.de erhältlich.