Pressemitteilung, 30.06.2013 - 19:15 Uhr
Perspektive Mittelstand
Kopfschmerzklassifikation III Beta veröffentlicht
Im Juni 2013 hat die Internationalen Kopfschmerzgesellschaft (IHS) die Betaversion der 3. Auflage der Internationale Kopfschmerzklassifikation (ICHD-IIIβ) veröffentlicht.
(PM) Kiel, 30.06.2013 - In den letzten Jahren wurden zahlreiche neue Erkenntnisse zur Diagnostik und Klassifikation von Kopfschmerzerkrankungen wissenschaftlich erarbeitet und publiziert. Diese Erkenntnisse wurden in den letzten drei Jahren in die neue 3. Auflage eingearbeitet. Die aktuelle 3. Auflage wurde sehr behutsam und konservativ angepasst.Währenddem die ICHD-I und ICHD-II direkt veröffentlicht wurden, wird für die neue Auflage eine sogenannte Betaversion publiziert. Es handelt sich dabei um eine Testversion, die zunächst für den praktischen Gebrauch erprobt werden soll. Hauptgrund für diese Betaversion ist, dass die ICHD-III mit der 11. Auflage der WHO-Klassifikation (ICD-11) synchronisiert werden soll.Ziel ist, eine direkte Kongruenz zwischen der ICD-11 und der ICHD-III zu erreichen. Für beide Klassifikationssysteme ist eine Zeitspanne für Feldversuche erforderlich. Diese Zeitspanne ermöglicht, mögliche Fehler aufzudecken, die Brauchbarkeit und Anwendbarkeit zu analysieren und diese schließlich in die endgültige Version einzuarbeiten.Die ICD-11 wird voraussichtlich erst in den nächsten 3 Jahren finalisiert werden. Erst dann werden die international gültigen diagnostischen Codes verfügbar. Diese amtlichen Codes werden dann auch in die ICHD-III integriert werden.Die ICHD-III ist hier unter www.schmerzklinik.de/wp-content/uploads/2013/06/International-Headache-Classification-III-ICHD-III-Beta-2013-Beta.pdf und auf der Webseite der Internationalen Kopfschmerzklassifikation (www.schmerzklinik.de/ihs-klassifikation/) für den Download bereitgestellt.Klinisch tätige Ärzte und Wissenschaftler sollten ab sofort die Kriterien der ICHD-IIIβ nutzen. Die neue Kopfschmerzklassifikation enthält zahlreiche Verbesserungen und sie sollte bereits jetzt sowohl für die klinische Versorgung als auch für wissenschaftliche Arbeiten benutzt werden.


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ÜBER SCHMERZKLINIK KIEL

Die Schmerzklinik Kiel wurde als wissenschaftliches Modellprojekt 1997 gegründet und beschritt mit dem Beginn der Patientenversorgung 1998 neue Wege in der Schmerztherapie. Der Behandlungsschwerpunkt zielt auf chronische neurologische Schmerzerkrankungen, insbesondere Migräne- und chronische Kopfschmerzen. Ziel der Klinik ist, das gesamte Wissen, das für die Versorgung von chronischen Schmerzen verfügbar ist, unmittelbar zur Anwendung zu bringen und hochspezialisiert die Belange von Menschen mit chronischen Schmerzen zu berücksichtigen. Auch der Erforschung von neurologischen Schmerzerkrankungen, Migräne und anderen Kopfschmerzen gilt die zentrale Aufmerksamkeit, um die zukünftige Behandlung weiter zu verbessern. Die externe wissenschaftliche Begleitforschung der Gesellschaft für Systemberatung im Gesundheitswesen GSbG bestätigte, dass mit dieser Konzeption Schmerzen nachhaltig gelindert, soziale und berufliche Tätigkeiten wieder aufgenommen und die direkten und indirekten Kosten chronischer Schmerzerkrankungen deutlich gesenkt werden können. In den vergangenen 10 Jahren wurden über 10 000 stationäre und über 50 000 ambulante Behandlungen durchgeführt. Mehr als 70% der behandelten Patientinnen und Patienten kommen überregional aus dem gesamten Bundesgebiet und dem Ausland. Das Konzept nahm moderne Entwicklungen in der Medizin voraus, insbesondere die integrierte Versorgung. Integrierte Versorgung (IV) bedeutet, dass die Behandlung nicht durch Fachgrenzen eingeschränkt wird. Auch die Abschottung von ambulanten und stationären Versorgungsbereichen wird aufgehoben. Experten der verschiedenen medizinischen Fachgebiete wirken zusammen, um mit zeitgemäßen Methoden optimal koordiniert zu behandeln. Die ambulante und stationäre Behandlung funktioniert nicht losgelöst nebeneinander, sondern ist vernetzt und aufeinander abgestimmt. Möglich ist dadurch eine Behandlung auf neuestem Stand und ohne Schranken. Das im Jahre 2007 mit der Techniker Krankenkasse initiierte Behandlungsnetzwerk greift diese Erfahrungen für die Behandlung von Migräne und Kopfschmerzen auf und nutzt sie bundesweit. Dazu wurde erstmals ein flächendeckendes koordiniertes Versorgungsnetzwerk geschaffen, um die Behandlungsqualität überregional zu verbessern. Die Schmerzklinik Kiel übernimmt dabei die Koordination des Netzwerkes, die umfassende Information der Patienten, die Fortbildung und den Erfahrungsaustausch der Therapeuten. Mit der AOK Schleswig-Holstein wurde eine landesweite koordinierte Versorgung entwickelt. Zahlreiche weitere regionale und überregionale Krankenkassen nutzen diese innovativen Versorgungskonzepte für ihre Versicherten.