Pressemitteilung, 24.03.2013 - 14:57 Uhr
Perspektive Mittelstand
Kopfschmerzen sind häufigste Erkrankung des Gehirns
Jährlich 43,5 Milliarden an direkten und indirekten Kosten
(PM) Kiel, 24.03.2013 - Die hohen direkten und indirekten Kosten führen dazu, dass nach der Altersdemenz und dem Schlaganfall die Migräne und andere Kopfschmerzkrankheiten zu den drei teuersten neurologischen Erkrankungen mit den größten sozioökonomischen Auswirkungen gehören. Berücksichtigt man auch psychiatrische Erkrankungen, nehmen die Kopfschmerzen den 6. Platz der teuersten Erkrankungen des Gehirns in Europa ein. Unter allen Erkrankungen des Gehirns sind die Kopfschmerzen in Europa mit 152,8 Millionen Betroffenen im Jahre 2010 die häufigste Erkrankungsgruppe. Sie bedingen rund 9 Milliarden Euro an direkten Kosten für Leistungen im Zusammenhang mit der Prävention, Diagnose und Behandlung der Kopfschmerzen, wie z.B. für Arztkonsultationen, Krankenhausaufenthalte und Medikamente. Hinzu kommen weitere 34,5 Milliarden Euro an indirekten Kosten, wie z.B. durch Reduktion der Arbeitsproduktivität und Arbeitsunfähigkeit. Insgesamt bedingen Kopfschmerzen jährlich 43,5 Milliarden an direkten und indirekten Kosten in Europa.Die obige Tabelle listet die Erkrankungen des Gehirns und Kosten in der EU im Jahr 2010 auf (Erläuterung: Direkte medizinische Kosten: Leistungen im Zusammenhang mit der Prävention, Diagnose und Behandlung der Erkrankung, z.B. Arztkonsultation, Krankenhaus, Medikamente; direkte nicht medizinische Kosten: andere Leistungen, z.B. soziale Dienste, spezielle Unterbringung, spezielle Beschäftigungseinrichtungen; indirekte Kosten: Reduktion der Produktivität, Arbeitsunfähigkeit etc..Quelle: Gustavsson A, Svensson M, Jacobi F, Allgulander C, Alonso J, Beghi E, Dodel R, Ekman M, Faravelli C, Fratiglioni L, Gannon B, Jones DH, Jennum P, Jordanova A, Jonsson L, Karampampa K, Knapp M, Kobelt G, Kurth T, Lieb R, Linde M, Ljungcrantz C, Maercker A, Melin B, Moscarelli M, Musayev A, Norwood F, Preisig M, Pugliatti M, Rehm J, Salvador-Carulla L, Schlehofer B, Simon R, Steinhausen HC, Stovner LJ, Vallat JM, Van den Bergh P, van Os J, Vos P, Xu W, Wittchen HU, Jonsson B, Olesen J, Group CD (2011) Cost of disorders of the brain in Europe 2010. European neuropsychopharmacology: the journal of the European College of Neuropsychopharmacology 21:718-779


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ÜBER SCHMERZKLINIK KIEL

Die Schmerzklinik Kiel wurde als wissenschaftliches Modellprojekt 1997 gegründet und beschritt mit dem Beginn der Patientenversorgung 1998 neue Wege in der Schmerztherapie. Der Behandlungsschwerpunkt zielt auf chronische neurologische Schmerzerkrankungen, insbesondere Migräne- und chronische Kopfschmerzen. Ziel der Klinik ist, das gesamte Wissen, das für die Versorgung von chronischen Schmerzen verfügbar ist, unmittelbar zur Anwendung zu bringen und hochspezialisiert die Belange von Menschen mit chronischen Schmerzen zu berücksichtigen. Auch der Erforschung von neurologischen Schmerzerkrankungen, Migräne und anderen Kopfschmerzen gilt die zentrale Aufmerksamkeit, um die zukünftige Behandlung weiter zu verbessern. Die externe wissenschaftliche Begleitforschung der Gesellschaft für Systemberatung im Gesundheitswesen GSbG bestätigte, dass mit dieser Konzeption Schmerzen nachhaltig gelindert, soziale und berufliche Tätigkeiten wieder aufgenommen und die direkten und indirekten Kosten chronischer Schmerzerkrankungen deutlich gesenkt werden können. In den vergangenen 10 Jahren wurden über 10 000 stationäre und über 50 000 ambulante Behandlungen durchgeführt. Mehr als 70% der behandelten Patientinnen und Patienten kommen überregional aus dem gesamten Bundesgebiet und dem Ausland. Das Konzept nahm moderne Entwicklungen in der Medizin voraus, insbesondere die integrierte Versorgung. Integrierte Versorgung (IV) bedeutet, dass die Behandlung nicht durch Fachgrenzen eingeschränkt wird. Auch die Abschottung von ambulanten und stationären Versorgungsbereichen wird aufgehoben. Experten der verschiedenen medizinischen Fachgebiete wirken zusammen, um mit zeitgemäßen Methoden optimal koordiniert zu behandeln. Die ambulante und stationäre Behandlung funktioniert nicht losgelöst nebeneinander, sondern ist vernetzt und aufeinander abgestimmt. Möglich ist dadurch eine Behandlung auf neuestem Stand und ohne Schranken. Das im Jahre 2007 mit der Techniker Krankenkasse initiierte Behandlungsnetzwerk greift diese Erfahrungen für die Behandlung von Migräne und Kopfschmerzen auf und nutzt sie bundesweit. Dazu wurde erstmals ein flächendeckendes koordiniertes Versorgungsnetzwerk geschaffen, um die Behandlungsqualität überregional zu verbessern. Die Schmerzklinik Kiel übernimmt dabei die Koordination des Netzwerkes, die umfassende Information der Patienten, die Fortbildung und den Erfahrungsaustausch der Therapeuten. Mit der AOK Schleswig-Holstein wurde eine landesweite koordinierte Versorgung entwickelt. Zahlreiche weitere regionale und überregionale Krankenkassen nutzen diese innovativen Versorgungskonzepte für ihre Versicherten.