Fachartikel, 19.05.2006
Perspektive Mittelstand
Management (allgemein)
Der richtige Umgang mit Zwischenrufen
Ihren Auftritt vor Publikum können Sie trotz einer guten Vorbereitung nicht gegen alle Störungen absichern.
Es ist niemals auszuschließen, dass sich einzelne Teilnehmer durch Zwischenrufe einschalten. Es gibt zwar kein allgemeingültiges Patentrezept gegen Zwischenrufe, aber es gibt eine Reihe wirkungsvoller Möglichkeiten.

Umgang mit Zwischenrufen

Störend ist zwar jeder Zwischenruf. Aber dennoch gilt es zu unterscheiden, um welche Art es sich handelt:

::: Es gibt den sachlichen (positiven) Zwischenruf, der manchmal sogar zur Klärung des Problems beiträgt,

::: es gibt den Zwischenrufer, dem es um eine beabsichtigte (böswillige!) Störung geht und

::: es gibt den Witzbold, der sich mit ungeeigneten Mitteln „profilieren“ möchte.

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Folgende Grundregel sollten Sie immer beachten:
Ruhe bewahren, nicht aggressiv reagieren!

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Beantworten

Ein sachlicher Zwischenruf sollte, wenn das in wenigen Sätzen möglich ist, sofort sachlich beantwortet werden.

Verschieben

Ein sachlicher Zwischenruf, der nach einer umfangreicheren Antwort verlangt, kann an den Schluss oder auf die spätere Diskussion verschoben werden. Andernfalls besteht die Gefahr, durch die längere Antwort den eigenen „roten Faden“ zu verlieren. Außerdem würde die Einhaltung der Redezeit gefährdet.

::: „Vielen Dank für diesen Hinweis, ich werde in der Diskussion näher darauf eingehen!“

Eine Verschiebung kann auch notwendig sein, weil Sie auf diesen Aspekt bei den weiteren Ausführungen sowieso noch zu sprechen kommen.

::: „Das ist ein interessante Frage, ich beantworte sie im nächsten Gliederungspunkt.“

Wenn ein Zwischenruf für die Mehrheit der Zuhörer nicht interessant ist, dann kann seine Beantwortung auch auf ein späteres Gespräch mit dem Zwischenrufer verschoben werden.

::: „Diese Frage werde ich gerne im persönlichen Gespräch mit Ihnen erörtern.“

Ignorieren

Störende Zwischenrufe können Sie auch ignorieren (überhören). Manche Zwischenrufer sind schon zufrieden, wenn sie ihren Beitrag losgeworden sind.

Wiederholen lassen

Lassen Sie den Zwischenruf wiederholen. Beim sachlichen Zwischenruf gewinnen Sie dadurch Zeit für die Antwort. Ein unsachlicher Zwischenruf wird im allgemeinen nicht wiederholt.

Zeitgewinn erzielen Sie auch durch Rückfragen („Ich habe Sie nicht richtig verstanden“). Zumeist wird in diesem Fall nicht nur der Zwischenruf wörtlich wiederholt, sondern es werden zusätzliche Argumente geliefert, bei denen Sie mit der Antwort einhaken können.

Falls möglich, können sachliche Zwischenrufe auch an das Auditorium weitergegeben werden. („Hier wird folgendes gefragt: … Was meinen Sie dazu?“) Sie müssen allerdings dafür sorgen, dass nicht eine zu lange Diskussion entsteht und damit Ihr Vortrag beeinträchtigt würde. Vorsicht vor zu schlagfertigen Reaktionen; sie könnten weitere Zwischenrufe provozieren.

Auf keinen Fall sollten Sie den Zwischenrufer lächerlich machen. Sie würden sich einen Feind schaffen. Das gilt auch für den böswilligen Zwischenruf. Zeigen Sie durch eine souveräne Reaktion, dass Sie über diesem Niveau stehen.

Je nach Art der Veranstaltung ist es auch möglich, Zwischenrufe von vornherein weitgehend zu vermeiden. Der Redner bittet vorher darum, seine Ausführungen ungestört abhandeln zu können. Nach dem Vortrag werden die Fragen behandelt.

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