(PM) , 04.06.2007 - Von Ansgar Lange/Gunnar Sohn
Würzburg – Karrierenetzwerke im Internet sind im Trend. Wer etwas auf sich hält, registriert sich bei Xing (ehemals OpenBc)
www.xing.de oder LinkedIn
www.linkedin.com. „Was früher ‚Moorhuhn’ war, nennt sich heute Networking“, schreibt das Manager-Magazin
www.manager-magazin.de und stellt die Frage nach dem Nutzwert der Kontaktplattformen. In Umfragen gäbe nur ein kleiner Teil der Nutzer an, bisher greifbare Gewinne aus Xing-Aktivitäten gezogen zu haben. Außerdem nutze der Großteil der Netzwerker das Medium nur privat. „Sind die alten Schulkumpel einmal gefunden, kommt schnell das große Schweigen“, so das Magazin. Bei Xing bestehe die Gefahr darin, dass Selbstdarsteller die Plattform vor allem für die Selbstdarstellung nutzen und zu dem eigenen beruflichen Werdegang, den sprachlichen Fähigkeiten und sonstigen Kenntnissen gern etwas hinzudichten.
Manager wanderten aus diesem Grund zu international angelegten Netzwerken wie LinkeDin und Viadeo
www.viadeo.com ab. Zudem seien exklusive Business-Netzwerke wie Performers Circle
www.performerscircle.de und Manager Lounge
manager-lounge.manager-magazin.de eine weitere Alternative für High Potentials. Xing gilt manchen Führungskräften mittlerweile als reines Sammelbecken, wo der Top-Manager ebenso auftaucht wie die Praktikantin. Indem die Mitgliedschaft an ein gewisses Einkommen oder das Erreichen einer bestimmten Hierarchiestufe gekoppelt ist, wollen andere Anbieter die Beliebigkeit vermeiden.
„Business-Netzwerke im World Wide Web sind en vogue. Dabei vergessen jedoch manche Teilnehmer, dass im Internet die gleichen Spielregeln für das Netzwerken gelten wie offline: ‚Der Ton macht die Musik’, ‚Gut Ding will Weile haben’, ‚Geben ist seliger denn Nehmen’. Eine Mitgliedschaft in Xing, LinkedIn und Co. ist kein Automatismus für volle Auftragsbücher oder interessante Geschäftskontakte“, so Wolfram Zabel, Pressesprecher Vogel New Business bei den Vogel Business Medien in Würzburg
www.vogel.de. Nur wer unaufdringlich agiere, Geduld übe und sich engagiere, werde auch von seinem Netzwerk profitieren. „Wie bei vielen anderen so genannten Web2.0-Themen gilt auch für Business-Netzwerke: Kurzfristige Chancen und Möglichkeiten werden überschätzt, die langfristigen Veränderungen aber werden unterschätzt.“
Dass viele Netzwerkveranstaltungen häufig an einem hohen Grad an Unverbindlichkeit leiden, betont der Bonner Rechtsexperte Markus Mingers von der Kanzlei Mingers & Kollegen
www.justus-online.de: „Ich halte daher Xing für besonders unverbindlich, da dort tatsächlich kaum Geschäfte generiert werden. Sinnvoller sind meines Erachtens Netzwerke, die eine Beziehungsebene langfristig entstehen lassen und gleichzeitig das verbindliche Kennenlernen der Teilnehmer forcieren.“ Mingers favorisiert daher „Offline“-Netzwerke auf lokaler Ebene. Unter dem Label „Xing Live“ will auch Xing einen ähnlichen Weg einschlagen und die bisher vernachlässigte Offline-Komponente stärken.