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Karen Horn oder Wie man keine Rezensionen schreibt – Das Lineal ersetzt keine Buchkritik

(PM) , 05.02.2007 - Von Ansgar Lange Bonn/Frankfurt am Main – Im Jahr 1997 hat die FAZ-Redakteurin www.faz.net den „Ludwig-Erhard-Förderpreis“ für Wirtschaftsjournalismus erhalten. Vielleicht kam dieser Preis zu früh. Oder Frau Horn hat damals noch anders geschrieben. Als Leiterin des Ressorts „Die Ordnung der Wirtschaft“ ist sie die Herrin über ein sich selbst bestätigendes Rezensionskartell. Hin und wieder greift die Hayek-Bewunderin selbst zur Feder. Heute, am 5. Februar 2007, finden wir ein Beispiel dafür, wie man Bücher nicht besprechen sollte. Denn schlechte Rezensionen sind gestohlene Lese- und damit Lebenszeit. Horn beginnt folgendermaßen: „In einer kleinen, pointierten Publikation rückt eine Handvoll Schweizer Wissenschaftler und Publizisten gängigen wirtschaftspolitischen Irrlehren zu Leibe, die trotz mitunter grob fehlerhafter Herleitung als regelmäßige Wiedergänger in der öffentlichen Diskussion ein zähes Dasein fristen.“ Wie bitte, dies soll der Einstieg in einen Text sein? Die FAZ ist bekanntlich nicht für süffige Prosa berühmt, doch mit solchen Bandwurmsätzen rücken uns nicht alle FAZ-Redakteure „zu Leibe“. Nach diesem spritzigen Beginn zählt Horn die einzelnen Themen auf: „Dazu zählen Missverständnisse wie ‚Die Globalisierung bedroht unsere Gesellschaft und Arbeitsplätze’, ‚Der Staat wird kaputtgespart und der Sozialstaat der Wirtschaft geopfert’, ‚Die Wirtschaft lahmt, deshalb braucht es höhere Löhne’ sowie ‚Die Fixierung auf den Shareholder Value ist zu überwinden; den Interessen der Stakeholder muss mehr Rechnung getragen werden’“. Anschließen nennt Horn die Autoren. Die Aufzählung wollen wir Ihnen, verehrte Leser, an dieser Stelle ersparen. Und am Schluss überrascht uns die Rezensentin noch mit einer besonderen Beobachtung – falls der Leser an dieser Stelle noch nicht eingeschlafen ist: „Das kleine, nur elf mal 15 Zentimeter umfassende Büchlein bietet präzise Argumentationshilfe für die Hosentasche.“ Wir verschweigen an dieser Stelle den Titel des Buches, denn wir wissen nur, welche Maße es hat. Ob es gut oder schlecht geschrieben ist, erfahren wir von Frau Horn nicht. Vielleicht wäre es für die Dame einfacher, wenn sie einfach die Inhaltsangabe des Verlags abdrucken würde?
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