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Jürgen Klinsmann und die Kunst der Kabinenpredigt – Was den ranghöchsten Volontär der Republik mit Gerhard Schröder verbindet

(PM) , 16.05.2006 - Bonn/Berlin – Volontäre bekommen in der Regel wenig Geld und müssen dafür viel leisten. Jürgen Klinsmann hat noch nie eine Mannschaft trainiert. Daher bezeichnet ihn der Sportjournalist Stefan Osterhaus in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Die Neue Gesellschaft/Frankfurter Hefte (NG/FH) www.frankfurter-hefte.de mit einigem Recht als „Volontär“, wobei „Klinsis“ jährliches Gehalt von geschätzten 3,3 Millionen Euro volontärsuntypisch ausfällt. Wenige Wochen vor Beginn der Fußballweltmeisterschaft und nach der Vorstellung des nicht unbedingt weltmeisterlichen Spielerkaders gilt die offizielle Devise, dass jetzt die Reihen fest zu schließen seien, damit die junge Mannschaft überhaupt eine Chance hat. Doch in einer Monatsschrift, die vorwiegend von Intellektuellen gelesen wird und nicht den Status des Kicker www.kicker.de hat, darf schon mal über den Bundestrainer „zwischen Reform und Kosmetik“ nachgedacht werden. Osterhaus scheint den Porträtierten nicht zu schätzen, so viel steht fest. Der Vergleich mit dem Alt-Kanzler, der nach seiner Wahlniederlage auf die versammelten Journalisten losging – die bekanntlich immer an allem Schuld haben – liegt auf der Hand. Nur ging Klinsmann nach einem Sieg auf die Medienvertreter los, und zwar nach dem grandiosen 4:1 Sieg gegen die zweite Auswahl der USA. Osterhaus konstatiert „Momente der Selbstgefälligkeit“: „Schröder, der gefühlte Wahlsieger, und Klinsmann, der vermeintliche Triumphator, der in seiner Pose komisch wirkte wie ein von sich selbst euphorisierter römischer Feldherr, der nach drei Wochen Belagerung ein gallisches Dorf eingenommen hat.“ Mittlerweile ist die Skepsis gewachsen. Vielleicht, so argwöhnen Fans wie Kritiker, geht hier nur ein „geschickter Übertüncher“, ja ein „in Amerika wohnhafter Kosmetiker in Deutschland an die Arbeit“. Osterhaus, der unter anderem für die Neue Zürcher Zeitung (NZZ) www.nzz.ch über Sport schreibt, moniert, der angeblich weltläufige, in Wahrheit aber immer noch stark schwäbelnde Klinsmann habe nie die Kabinenpredigt geübt, da er nur der „ranghöchste Volontär der Republik“ sei. Den „Duktus des schlechten Verlierers“ darf der Fußballtrainer vielleicht schon nach der den ersten drei Spielen bei der WM üben, um dann für immer über den Großen Teich zu fahren. Ein sprachliches Vergnügen dürfte dies aber nicht werden, wie der NZZ-Autor betont. Denn Klinsmann redet in den immer gleichen Phrasen: „Wir sind vom Potenzial unserer Mannschaft überzeugt“. „Es war doch klar, dass auch einmal Rückschläge kommen“. „Wir glauben an diese Mannschaft“. Seine Rhetorik klinge, „als habe man ihm die familientauglichen Versionen der Sprachschablonen aus den Kursen von L. Ron Hubbard untergejubelt“. Wenn „wir“ Weltmeister werden, interessiert das keinen mehr.
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