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Indien läuft China den Rang ab – Bundesregierung und deutsche Wirtschaft kritisieren Produktpiraterie und Rechtsunsicherheit

(PM) , 09.03.2006 - Bonn/Berlin – Indien ist auf der Überholspur. Nach Ansicht des CDU-Politikers Ruprecht Polenz, Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses des Deutschen Bundestages, ging es US-Präsident George Bush bei seinem Indien-Besuch vor allem darum, die größte Demokratie der Welt in der Region als starkes Gegenwicht zu China zu etablieren. Nach Jahren der Konzentration auf China werten die Bundesregierung und die deutsche Wirtschaft Indien als Handelspartner deutlich auf, schreibt das Handelsblatt www.handelsblatt.de. Auch Ludwig Georg Braun, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelkammertages (DIHK) www.dihk.de, erwartet, dass Indien in den kommenden Jahren mindestens so gute Wachstumsraten aufweisen wird wie China. Ganz oben auf der Agenda steht die mangelnde Rechtssicherheit in China. Als zukünftiger Produktionsstandort und Absatzmarkt rangiere Osteuropa für den Mittelstand zwar noch klar vor Asien, sagt Mario Ohoven. Doch der Präsident des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft (BVMW) www.bvmwonline.de auf Umfragen hin, wonach sich der Mittelstand in Asien vor allem für den chinesischen Markt interessiert. Allerdings dürften die Schattenseiten nicht verschwiegen werden. Dazu gehört der Technologie-Klau in China, das sich immer mehr zu einem „Mutterland der Plagiate“ entwickelt. „Deutsche Unternehmen klagen bereits seit Jahren über immense Nachteile durch Kopien ihrer Produkte, angefertigt von chinesischen Unternehmen. Der Schaden geht in die Milliarden“, schreibt der von Ohoven herausgegebene Fachdienst „Erfolg“. Rund ein Drittel der 3.000 deutschen Branchenbetriebe des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) www.vdma.de beklage mittlerweile aufgrund von Plagiaten Umsatzrückgänge in Höhe von drei Prozent und mehr. Um sich gegen die Produktpiraterie zu schützen, geben deutsche Konzerne nicht selten bis zu zwei Millionen Euro für die Absicherung der eigenen Produkte und das Verfolgen von Fälschern aus. Auch von chinesischen Gerichten ist oft keine Unterstätzung zu erwarten. Auf einer Außenwirtschaftsveranstaltung der DIHK wandte sich jetzt auch Bundeswirtschaftsminister Michael Glos dagegen, dass die EU China voreilige einen Marktwirtschaftsstatus zubillige. Glos wies auf den mangelnden Schutz geistigen Eigentums, einen „erzwungenen Technologietransfer“ und Investitionsbeschränkungen für ausländische Investoren in China hin. DIHK-Präsident Braun begrüßte nach Handelsblatt-Angaben, dass die mittelständische Wirtschaft nun die politische Flankierung ihrer Aktivitäten in Asien erhalte.
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