Während zahlreiche Firmen der Krise ratlos gegenüberstehen, empfiehlt Unternehmensberater Christian Kalkbrenner ein ungewöhnliches Rezept gegen die Absatzflaute: das „High-Speed-Marketing“.
(PM) Lindau, 09.09.2009 - Das Verfahren, mit dem schon etliche Firmen wieder auf Kurs gebracht wurden, nennt Kalkbrenner auch „Bambus-Code“, weil Bambus eine besonders schnell wachsende Pflanze ist. Natürlich wird der Unternehmensberater aus Lindau am Bodensee immer wieder mit der Frage konfrontiert, ob sich in nur sieben Tagen überhaupt ein merkbarer Effekt erzielen lasse. „Ja“, sagt der Diplom-Kaufmann. „Entscheidend ist, dass sich das Unternehmen überhaupt konsequent mit einer Neuausrichtung befasst.“ Ob das nun in sieben Tagen, innerhalb zweier Wochen oder eines Monats geschehe, spiele kaum eine Rolle. Wichtig sei die Überschaubarkeit des Zeitraums, denn: „Unternehmen brauchen heute Lösungen, die schnell wirken.“
In den bewussten sieben Tagen geht es für die Firmen darum, ihr Geschäftsmodell zu überdenken, anzupassen und schließlich neue Wege in der Marktbearbeitung und im Vertrieb zu gehen. Klingt simpel – und das ist es auch. „Nach einem klar strukturierten, siebenstufigen Plan werden die benötigten Lösungen erarbeitet“, sagt Kalkbrenner. Die Folge: neue Perspektiven und neue Aufträge.
Das Sieben-Tage-Programm funktioniert sogar so gut, dass Kalkbrenner es nun zwischen zwei Buchdeckel gebannt hat. Nach seinem Wachstumsbuch „Der Bambus-Code – Schneller wachsen als die Konkurrenz“ kommt nun im Spätsommer sein zweites Werk, ein Erfolgsratgeber mit dem Titel „High-Speed-Marketing“ in den Handel. „Damit möchte ich das High-Speed-Marketing allen Unternehmern zugänglich machen, die in der aktuell schwierigen Situation nach Alternativen zu Kurzarbeit und Schrumpfung suchen“, sagt Kalkbrenner. Ganz wichtig sei ihm die leichte Umsetzbarkeit seines Ansatzes. Neben vielen High-Speed-Tipps ist das Buch daher vor allem sehr praktisch angelegt. Es enthält etwa eine spezielle Fallstudie mit Planungshilfen, Checklisten und konkreten Empfehlungen. Ausführlich erläutert wird das Konzept der sieben Tage.
Sieben Tage – sieben Aufgaben
Der erste Tag steht unter dem Motto „Stärken stärken“. Dabei gilt es zu eruieren, wo die herausragenden Fähigkeiten des Unternehmens liegen und wie diese zur Erreichung der definierten Ziele besser eingesetzt werden können. „Daraus leitet sich eine völlig neue Nutzenargumentation für das Unternehmen ab“, sagt Kalkbrenner. Die Rückbesinnung auf die eigenen Vorzüge werde im harten Alltagsgeschäft allzu oft vernachlässigt.
Um das Thema „Marktführung erreichen“ geht es an Tag zwei. Die Unternehmen lernen, sich als Marktführer zu etablieren, indem sie Nischen suchen, die sie nach und nach besetzen. „Denn mit der Bildung von kleinen Segmenten wird die vertriebliche Arbeit leichter und systematischer“, so der Unternehmensberater.
Mit dem so genannten „Zooming“ steht Tag drei ganz im Zeichen der weiteren Neuausrichtung. Kalkbrenner: „Unternehmen bewegen sich oft in engen, preisintensiven Märkten. Sie sollten ihren Aktionsradius horizontal, vertikal und geographisch – und damit letztlich auch das Geschäftsmodell und ihren Blickwinkel – vergrößern.“ Die positive Folge: Das Unternehmen erweitert seinen Kundenkreis.
„Wachstums-Turbos“ heißt das Thema des vierten Tages. Gezielt eingesetzt, unterstützen diese laut Kalkbrenner punktgenau die Umsetzung des neu eingeschlagenen Weges. „Die Prozesse des Unternehmens müssen in der Folge darauf ausgerichtet und so authentisch nach außen getragen werden wie eine Marke.“
Am fünften Tag schlägt Kalkbrenner „Paradoxe Wege zum Kunden“ ein. Hier geht es darum, mit neuen, unkonventionellen Leistungen den Weg zum Kunden zu suchen. „Ziel ist das Eingreifen in die Prozesse der Kunden mit Hilfe intelligenter Win-win-Lösungen.“
Am sechsten Tag wird der „Lustfaktor im Verkauf“ entdeckt – unter anderem durch eine perspektivische Vorgehensweise bei der Kundenneugewinnung und die Abfassung eines „Verkaufsdrehbuchs“. „Das führt dazu, dass Unternehmen mit Zuversicht und Elan die Gewinnung neuer Kundenkreise anpacken“, erklärt der Experte.
Am letzten Tag schließlich führt Kalkbrenner das „Trüffelschwein-Marketing“ ein, eine Art Absicherung für die Zukunft. Es stellt den Unternehmer vor die Aufgabe, frühzeitig alle großen und kleinen Hürden auf seinem neuen Weg zu identifizieren. Kalkbrenner: „So kann man schon im Vorfeld systematisch überlegen, wie diese Hindernisse beiseite geschoben werden können.“
(Ãœber-)lebenswichtige Hilfe
Am Ende des sehr effizienten Prozesses steht ein rundum verändertes und leistungsfähiges Marktkonzept, das dem Unternehmer völlig neue Perspektiven eröffnet. Eine schnelle Hilfe, die in Zeiten der Krise und Rezession geradezu (über-)lebenswichtig sein könne, meint Kalkbrenner. „Unternehmer dürfen derzeit Entscheidungen nicht auf die lange Bank schieben. Sie müssen sich vielmehr den veränderten Marktverhältnissen mit innovativen Ansätzen stellen.“