(PM) , 28.06.2006 - Bonn/Düsseldorf – Angesichts des drohenden Lehrstellennot hat Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU) die Wirtschaft ermahnt, mehr Ausbildungsplätze zu schaffen. „Das duale Ausbildungssystem ist einer der Gründe, warum wir Exportweltmeister sind“, sagte der Minister laut N24
www.n24.de während der Haushaltsberatung im Bundestag. Wenn die Wirtschaft jetzt nicht für gut ausgebildeten Nachwuchs sorge, sei der Fachkräftemangel vorprogrammiert. Allerdings übt der Branchenverband Bitkom
www.bitkom.de ebenfalls harsche Kritik – nur an der Bundesregierung. Wie die Computer Zeitung
www.computerzeitung.de berichtet, kritisierte der Verband die Hightech-Strategie der Bundesregierung, die im Juli offiziell vorgestellt wird. Darin komme die Bildung zu kurz, so die Mahnung von Bitkom-Vize Walter Raizner.
Ein echter Skandal sei die Ausstattung der Schulen mit neuen Medien. In Deutschland müssten sich 13 Schüler einen PC teilen, in den Vereinigten Staaten seien es nur drei. Außerdem interessierten sich in Deutschland zu wenig Schüler für technische und naturwissenschaftliche Studiengänge. „In Großbritannien, Frankreich und Irland machen mehr als doppelt so viele Studierende eines Jahrgangs einen Abschluss in Natur- und Ingenieurwissenschaften“, so Raizner. Doch auch die deutschen Hochschulen müssten besser werden, sagt Udo Nadolski, Geschäftsführer des Düsseldorfer Beratungshauses Harvey Nash
www.harveynash.de. „Der deutsche IT-Nachwuchs hat eine mangelnde Fach- und Methodenkompetenz. Die meisten Hochschulen sind immer noch zu wissenschaftlich ausgerichtet und machen die Studierenden nicht fit für die Wirtschaft“, so Nadolski.
Trotz der Nachwuchssorgen blickt die Branche zuversichtlich in die Zukunft: 74 Prozent der Unternehmen aus der Informations- und Kommunikationswirtschaft (IuK) rechnen für das laufende Jahr mit steigenden Umsätzen. Der Branchenverband Bitkom erneuerte daher seine Prognose, dass der deutsche IuK-Markt im Jahr 2006 um 2,4 Prozent wachsen werde.