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Pressemitteilung

Health Camp auf dem Dach der Welt

(PM) , 19.12.2008 - 2000 Menschen binnen einer Woche medizinisch behandelt

Die Gesundheitsversorgung in Schwellen- und Entwicklungsländern ist meist unzureichend. Am höchsten ist die Not auf dem Dach der Welt: die Lebenserwartung liegt in Nepal bei nur 40 Jahren, Frauen sterben sogar noch jünger.
Der deutsch-schweizerische Verein Govinda hat ein Gesundheitscamp in einer der entlegendsten Regionen der Erde organisiert. Im westnepalesischen Himalaja behandelte ein 14-köpfiges internationales Team aus Ärzten und Pflegekräften 2000 Menschen.

Govinda und die nepalesische Partnerorganisation Shangri-La unterstützen die Bevölkerung in der Region Karnali. Dort mangelt es an allem. Die Nahrungsmittelversorgung ist unzureichend, öffentliche Infrastruktur wie Straßen, Strom und fließendes Wasser gibt es kaum. Ein Gesundheitssystem existiert nicht.

Die Entwicklungshilfeorganisationen betreiben Waisenhäuser, Schulen und Bildungszentren in Nepal. Außerdem fördern sie mit Mikrokrediten die lokale Entwicklung nachhaltig. Zum zweiten Mal wurden Einwohner abgelegener Provinzen im Rahmen eines Gesundheitscamps ärztlich versorgt und in Gesundheitsfragen ausgebildet.

Das Camp bot insbesondere zahnärztliche und gynäkologische Behandlungen.
Das Zahnarztcamp konzentrierte sich vor allem auf gesundheitserzieherische Maßnahmen. Die Ärzte behandelten insbesondere Karies, trugen Fluoridlack auf und entfernten Zähne, wo unvermeidlich. Zahllose Menschen nahmen die Gelegenheit wahr, sich die Grundlagen der Zahnpflege erklären zu lassen.
Im Gynäkologiecamp wurden hunderte Frauen behandelt. Zusätzlich zu Präventionsmaßnahmen wurden Gewebeuntersuchungen durchgeführt und in akuten Fällen operiert. Infektionen wurden behandelt und zahlreiche Gebärmuttervorfälle korrigiert. Zusätzlich zu dem nepalesischen Ärzteteam, waren der schweizer Zahnarzt Matthias Grawehr, und die Gynäkologin Alexandra Ritz aus Baden Württemberg mit weiteren sechs ausländischen Helfern tätig.

Die fast zweitausend Patienten kommen teilweise aus entlegenen Tälern und nehmen Fußwege von über 48 Stunden und Passquerungen in über 4000 Meter Höhe auf sich. Das Gebiet gilt als weltweit rückständigste Region – in dem einzigen Krankenhaus arbeitet praktisch kein Fachpersonal. Die Mütter- und Säuglingssterblichkeit gehören zu den weltweit höchsten. Es ist die einzige Region der Erde, in der Frauen eine geringere Lebenserwartung haben als Männer.
Mehr als fünf Monate im Jahr werden Nahrungsmittel des World Food Programms in die Region eingeflogen. Unterernährung und Hunger in weiten Teilen Nepals. Die Bewohner der Region sind oft krank. Sie leiden vor allem an internistischen, gynäkologischen, chirurgischen und zahnmedizinischen Problemen, die oft mit einfachen Mitteln zu therapieren oder gänzlich zu vermeiden wären.

Durch Gesundheitserziehungsmaßnahmen und wiederholte Zahnarzt- und Gynäkologiecamps sowie die Stärkung der lokalen Wirtschaft schaffen die Vereine Govinda (Deutschland/Schweiz) und Shangri-La (Nepal) nachhaltig Perspektiven. An dem Mikrokreditprogramm nehmen bereits über 3600 Menschen in Nepal teil.

Bereits 2007 reiste Matthias Grawehr aus der Schweiz für Govinda nach Jumla und behandelte mehr als 450 Menschen als Zahnarzt. Mehr als 1000 Kinder nahmen an Trainings zur Gesundheitsbewusstseinsbildung teil, wie sie in der Region zuvor nie durchgeführt wurden.

Die Vereine Govinda und Shangrila werden die Camps auch im nächsten Jahr umsetzen. Informationen zu den Mikrokredit- und Gesundheits¬projekten, den drei Schulen, zwei Ausbildungszentren und dem Waisenhaus, die insgesamt mehr als 4800 Kindern und benachteiligten Menschen Unterstützung bieten, finden Sie unter www.waisenkind.de.

Weitere Informationen und Bilder sowie eine ausführliche Fallgeschichte finden Sie auf www.ipse.de/Govinda

Die BBC bringt aktuell die bemerkenswerte Dokumentationsserie "SURVIVAL" zur Ausstrahlung. Sämtliche Filme - auch eine Sendung zu Müttergesundheit und Kindersterblichkeit - sind im Internet in voller Länge zu sehen unter www.survival.tv

Deutsche Kurzversionen und Informationen finden Sie unter survival.tv/thebriefingroom/german/

Weitere Informationen und Material zu Krankheiten in Entwicklungsländern und der Dokumentationsserie stellen wir Ihnen auf Wunsch gern zur Verfügung. Gerne vermitteln wir Ihnen Kontakt zu den beteiligten Ärzten und Helfern.

Katrin Lewandowski
ipse Communication GmbH
Albrechtstraße 14 B
10117 Berlin
Tel. +49 30 288846-14
Fax +49 30 288846-47
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E-Mail k.lewandowski@ipse.de
www.ipse.de

Daniel Postulka
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E-Mail d.postulka@ipse.de
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Eine Fallgeschichte aus dem Gesundheitscamp 2008

Ich bin eine Frau aus dem Dolpo Distrikt und mein Name ist Parbati Rokkya, ich bin 21 Jahre alt. Menschen kamen in mein Heimatdorf Jujukot in Dolpa und erzählten mir, dass ein Gynäkologie Camp in Jumla stattfinde. Das gab mit Hoffnung meine Gesundheit endlich verbessern zu können, da ich unter einem Gebärmuttervorfall seit der Geburt meines ersten Kindes leide, das vier Monate alt ist. Es war aufgrund meiner Blutungen nicht einfach für mich zu gehen, aber ich riskierte den langen Weg, um endlich Hilfeleistung zu erhalten. Nach drei Tagen Fußmarsch erreichte ich über die Pässe und Berge Dolpos hinweg Jumla.
Als ich in Jumla ermüdet und hungrig ankam, besorgte ich für mich und mein Kind eine Unterkunft nahe dem Krankenhaus. Am nächsten Morgen ging ich hoffnungsfroh ins Gynäkologie-Camp und sah bereits viele Frauen warten. Da bereits so viele Menschen auf eine Behandlung warteten musste auch ich eine Registrierungskarte zur Behandlung besorgen. Ich gab nicht auf und suchte nach einer Person, die zur Organisation des Camps gehörte. Ich sah einen Mann mit weißer Mütze aufgeregt mit einer Frau reden und die Reihe der wartenden Frauen organisieren. Meine Augen füllten sich spontan mit Tränen, aber er hielt mich an, mich vorzustellen und meine Geschichte zu erzählen. Danach erhielt ich unverzüglich eine Registrierungskarte und konnte mich bei den anderen Frauen einreihen.

Das System war so organisiert das immer 20-30 Frauen zuerst in ein Gesundheitstraining zu gynäkologischen Problemen gebeten wurden und erst dann die Einzelbehandlungen erfolgten. Ich lernte so viel! Nie zuvor war mir erzählt worden, wie ich meine Fruchtbarkeit und Gesundheit erhalten kann, nie lernte ich etwas über Hygiene, Familienplanung, Geburtsabläufe, Ernährung, die Versorgung des Säuglings und Hygiene während der Menstruation.
Nach der Gesundheitserziehung wurde ich in den nächste Raum geschickt, wo meine Krankengeschichte aufgenommen wurde. Dann betrat ich den Behandlungsraum, in dem eine nepalesische und eine deutsche Ärztin mich zu meinem Gebärmuttervorfall befragten. Nach dem Gespräch und einer Untersuchung erhielt ich einen Gebärmutterring, Medizin für einen Monat und eine Erklärung wie ich mit dem Ring umzugehen habe und wann ich mich zur Nachkontrolle melden müsse. Ich bedankte mich. Vor der Tür traf ich wieder den Mann mit der weißen Kappe. Er sagte sein Name sei Jay und das Camp wäre durch ein nepalesisch-schweizerisch-deutschen Team organisiert. Ich dankte ihm nochmals und hatte wieder Tränen in meinen Augen, diesmal nicht wegen der Schmerzen und Ängste, sondern aus Dankbarkeit. Der lange Weg zurück nach Dolpo war für mich um vieles leichter.

Prepared by Dikendra Dhakal based on conversation of Mrs Chandra Budha and Jay (SCBIDP, Jumla staff) with Parbati Rokkaya, 21 years old, Jukot VDC wards no-7, Dolpa district.
Translated by Rocco Umbescheidt, Zürich, Switzerland
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