Prospektive, multizentrische Studie belegt: Mit der DiaPat® Protein-Muster-Analyse (www.diapat.de/DiaPat-Diagnostik/klinische-anwendungen/) lässt sich GvHD erstmals objektiv messbar diagnostizieren - schon 14 Tage vor klinischen Symptomen.
(PM) Hannover, 19.07.2013 - Die Stammzelltransplantation, die Übertragung von blutbildenden Stammzellen aus dem Knochenmark oder dem Blut von gesunden Spendern, stellt oftmals die einzige Möglichkeit zur Heilung von Leukämiepatienten dar. Zu den lebensbedrohlichen Komplikationen dieser Transplantation gehört die akute Graft-versus-Host-Erkrankung (aGvHD).
GvHD tritt bei etwa 35 % bis 85 % der transplantierten Patienten auf. Bei dieser Transplantat-gegen-Wirt-Reaktion richten sich die übertragenen Abwehrzellen des Spenders (Graft) gegen den Körper des Empfängers (Host) und greifen diesen an. Die klinischen Symptome dieser Reaktion zeigen sich hauptsächlich an Haut, Leber und Darm.
Entscheidend ist das frühzeitige Erkennen dieser Abstoßungsreaktion, um lebensbedrohliche Komplikationen behandeln zu können. Bislang basierte die Diagnosestellung hauptsächlich auf der ärztlichen Beurteilung der klinischen Symptome und der histologischen Beurteilung von operativ entnommenem Gewebe der betroffenen Organe.
Wissenschaftler des Biotechnologieunternehmens mosaiques diagnostics (www.mosaiques-diagnostics.com) haben jetzt in einer prospektiven, multizentrischen Studie mit der Klinik für Hämatologie, Hämostaseologie, Onkologie und Stammzelltransplantation an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH, www.mh-hannover.de/250.html) festgestellt: Die innovative Urin-Protein-Analyse diagnostiziert GvHD bereits 14 Tage vor dem Auftreten erster klinischer Symptome, und zwar objektiv messbar. Mehr noch. Die Protein-Muster-Analyse gibt zusätzlich von Anfang an Auskunft über das Risiko der vorliegenden GvHD, sich Richtung der kritischen, lebensbedrohlichen Grade III und IV zu entwickeln. (Grad I und II sind aus therapeutischer Sicht durchaus gewünscht.)
Im Rahmen der gerade in der renommierten Fachzeitschrift „Leukemia“ veröffentlichten Studie (www.nature.com/leu/journal/vaop/naam/abs/leu2013210a.html) mit 423 stammzelltransplantierten Leukämiepatienten aus fünf Transplantationszentren konnte weiterhin eindrucksvoll gezeigt werden, dass die Protein-Muster-Analyse neben der erstmals messbaren Frühsterkennung letztlich sogar eine optimale Therapiebestimmung sowie - über alle Schweregrade hinweg - das sichere GvHD-Monitoring und die Kontrolle eingeleiteter Maßnahmen ermöglicht.
„Diese nicht invasive Methode ermöglicht erstmals eine gezielte Therapie und verhindert lebensbedrohliche Haut-, Leber und Darmkomplikationen“, fasst Dr. Jochen Metzger von mosaiques diagnostics zusammen. „Mit einer Sensitivität von 82 % und einer Spezifität von 77 % sind unsere Studienergebnisse herausragend. Bei Patienten mit abgesichertem Befund in der Gewebeanalyse ist die Vorhersagekraft mit einer Sensitivität von 91 % und einer Spezifität von 80 % noch höher.“
Mit der DiaPat® Protein-Muster-Analyse (
www.diapat.de/DiaPat-Diagnostik/wissenschaft/) steht dem Kliniker somit eine äußerst zuverlässige Methodik zur Unterstützung seiner Therapieentscheidung zur Verfügung.
Referenz
Weissinger EM, Metzger J, Dobbelstein C, Wolff D, Schleuning M, Kuzmina Z, Greinix H, Dickinson AM, Mullen W, Kreipe H, Hamwi I, Morgan M, Krons A, Tchebotarenko I, Ihlenburg-Schwarz D, Dammann E, Collin M, Ehrlich S, Diedrich H, Stadler M, Eder M, Holler E, Mischak H, Krauter J, Ganser A.
Proteomic peptide profiling for preemptive diagnosis of acute graft-versus-host-disease after allogeneic stem cell transplantation.
Leukemia. 2013 Jul 11. doi: 10.1038/leu.2013.210. [Epub ahead of print]
Eine Referenz für die gesamte DiaPat® Methodik (www.diapat.de/DiaPat-Diagnostik/diapat-tests/) – auch in Hinblick auf Tests für zahlreiche andere Indikationen.