Pressemitteilung, 02.10.2007 - 11:43 Uhr
Perspektive Mittelstand
Gemeinschaftsgrabstätte für AIDS-Opfer in Frankfurt ermöglicht neue Formen der Trauerkultur
(PM) , 02.10.2007 - Aschaffenburg, 2. Oktober 2007. Der Bildhauer Helmut Hirte aus Aschaffenburg hat den Wettbewerb der AIDS-Hilfe Frankfurt e.V. zur Gestaltung einer Gemeinschaftsgrabstätte auf dem Frankfurter Hauptfriedhof für Verstorbene mit HIV-Infektion gewonnen. Er setzte sich damit in der zweiten Runde der Ausschreibung gegen das Architekturbüro KuBuS freiraumplanung aus Berlin/Wetzlar durch.Die Grabstätte wurde im Rahmen einer Patenschaft durch die AIDS-Hilfe Frankfurt e.V. übernommen und im Sommer 2006 zur Neugestaltung ausgeschrieben. Der Auftrag bestand in der architektonischen, künstlerischen und gärtnerischen Planung der Gemeinschaftsgrabstätte für an der Krankheit AIDS verstorbene Menschen. Bei dem Grab handelt es sich um eine 1929 errichtete Grabstätte, die auf einem Hügel im alten Teil des Frankfurter Hauptfriedhofs liegt. Das Grab ist in seiner noch vorhandenen Substanz ein bedeutendes Beispiel der in der zweiten Hälfte der zwanziger Jahre erstellten Grabmale im Bauhaus-Stil. Die Wettbewerbsjury setzte sich zusammen aus zwei Vertretern der AIDS-Hilfe Frankfurt e.V. sowie drei unabhängigen Experten.Achim Teipelke, Geschäftsführer der AIDS-Hilfe Frankfurt e.V., begründete die Wahl Hirtes: „Der Entwurf von Helmut Hirte hat die Jury überzeugt, weil sein Entwurf die Vorgabe, individuelle Formen der Bestattungs- und Trauerfeiern am Tag der Grablegung zu ermöglichen, am besten erfüllte.“ Teipelke weiter: „Die Krankheit AIDS hat in den letzten 25 Jahren viele Menschenleben gefordert und damit auch indirekt Einfluss auf die Trauerkultur in Deutschland genommen. Die AIDS-Opfer sind verhältnismäßig jung. Viele lebten in nichttraditionellen sozialen Netzwerken wie zum Beispiel Wahlfamilien. Die Freunde und Hinterbliebenen dieser Menschen wollen ihrer Trauer oft nicht in den althergebrachten Formen Ausdruck geben. Die von Herrn Hirte neu gestaltete Gemeinschaftsgrabstätte wird diese neuen Formen der Trauerkultur ermöglichen.“Hirte, der sich seit vielen Jahren um eine Erneuerung der Erinnerungskultur bemüht, wird nun mit der Umsetzung seines Konzeptes beginnen. Die neu gestaltete Gemeinschaftsgrabstätte soll zum Welt-AIDS-Tag am 1. Dezember 2007 eingeweiht werden.