Pressemitteilung, 22.08.2008 - 10:39 Uhr
Perspektive Mittelstand
Forschungsprojekt „computergestütztes Diabetes Risiko Management“ startet
(PM) , 22.08.2008 - Walldorf, 21. August 2008 – Mangelnde Therapietreue, fehlende konkrete Behandlungsziele, teure Behandlungen vermeidbarer Folgekomplikationen – vor diesen Herausforderungen steht die Diabetesversorgung in Deutschland. Das Forschungsprojekt „computergestütztes Diabetes Risiko Management (CDRM)“ soll untersuchen, ob und wie sich die Diabetesbetreuung in der hausärztlichen Praxis mit einem neuen Diabetes Risiko Management System optimieren lässt.Das Forschungsprojekt wurde vom eHealth-Spezialisten InterComponentWare (ICW), Roche Diagnostics und der GeTeG Gesellschaft für Telematik im Gesundheitswesen zusammen mit der Philipps-Universität Marburg und dem University Medical Center Groningen in der Metropolregion Rhein-Neckar gestartet. Zum Einsatz kommt ein neu entwickeltes System, das aus Softwarelösungen und Blutzuckermessgeräten der Kooperationspartner besteht. Ziel ist eine optimierte Diabetesbetreuung in der hausärztlichen Praxis. Spätfolgen des Diabetes sollen reduziert, die Lebenserwartung und –qualität der Betroffenen verbessert werden.So funktioniert das neue Diabetes Risiko Management SystemDas Diabetes Risiko Management System besteht aus verschiedenen Softwarelösungen von ICW und Accu-Chek Blutzuckermessgeräten von Roche Diagnostics. Die Komponenten des Risiko Management Systems automatisieren den Datenfluss und die Dokumentation. So vereinfachen sie dem Arzt und seinen Patienten das leitliniengerechte Diabetes-Management.Während der Studienlaufzeit stellt ICW den Patienten die elektronische Gesundheitsakte LifeSensor zur Verfügung. Roche Diagnostics bietet für die teilnehmenden Patienten das Blutzuckermessgerät Accu-Chek® Aviva und das Informations-Management Produkt Accu-Chek® Smart Pix kostenfrei an. Mit dem Accu-Chek Aviva misst der Patient wie gewohnt zu Hause seine Blutzuckerwerte. Über eine USB- bzw. Infrarot-Schnittstelle überträgt er dann mit Accu-Chek Smart Pix seine Blutzuckerwerte auf den heimischen PC. Die Ausgelesenen Daten werden dann in übersichtlichen Grafiken und einfachen Statistiken für den Patienten dargestellt.Die Blutzucker-Messgeräte können bis zu 400 Werte speichern. Diese Daten werden beim nächsten Arztbesuch auf den CDM Diabetes Monitor des Hausarztes übertragen, der auf der ICW Care and Disease Manager Software basiert. Der CDM Diabetes Monitor unterstützt die Steuerung der Teilnehmergruppen im Forschungsprojekt und wurde speziell für die Studie entwickelt, in der er zunächst ausschließlich zum Einsatz kommt.Neben den Blutzuckerwerten erfasst der Hausarzt über elektronische Formulare weitere relevante Patienteninformationen. Dazu zählen z.B. familiäre Vorbelastungen sowie Blutdruck, Gewicht, Taillen- und Hüftumfang. Hinzu kommen Blutwerte aus dem Labor. Die gesammelten Informationen werden über eine inte-grierte Schnittstelle an Roche Diagnostics übertragen und dort zu einem Accu-Chek® Mellibase Risiko- und Potenzialbericht verarbeitet. Das Besondere an diesem Bericht: Basierend auf dem individuellen Gesundheitsstatus liefert er dem Patienten eine 10-Jahres-Prognose seines Risikos für diabetestypische Folgeerkrankungen. Die gleichzeitig berechneten Gesundheitschancen zeigen auf, wie sich die Perspektive des Patienten verändert, wenn er seine Therapieziele erreicht. Diese Informationen bilden die Basis für eine am individuellen Potenzial ausgerichtete Therapiegestaltung.Der Hausarzt findet die Accu-Chek Mellibase Risiko- und Potenzialberichte im CDM Diabetes Monitor, kann diese mit seinem Patienten besprechen und sie ihm auch in dessen persönlicher LifeSensor Gesundheitsakte übertragen. StudiendesignAn der randomisierten Interventionsstudie können insgesamt 1.200 Typ 2 Diabetes Patienten im Alter von 38 bis 68 Jahren, ein Facharzt und 24 ambulant tätige Hausärzte teilnehmen. Die Hälfte der Patienten wird in die Interventionsgruppe, die andere Hälfte in eine Kontrollgruppe eingeschrieben. Das Forschungsprojekt ist auf 2 Jahre angelegt. Während der Studienlaufzeit besuchen die Patienten wie gewohnt regelmäßig mindestens alle sechs Monate ihren Hausarzt. Das Konzept des CDRM-Forschungsprojekts wurde vom Department of Epidemiology der Universität Groningen in Zusammenarbeit mit dem Institut für medizinische Soziologie und Sozialmedizin der Philipps-Universität Marburg ausgearbeitet. Weitere Informationen zur wissenschaftlichen Evaluation bietet die Homepage der CDRM-Studie: www.study-on-diabetes-management-systems.deDiabetes Typ 2 und SekundärpräventionRund 90 Prozent aller Diabetiker leiden an der Diabeteserkrankung Typ 2. Gemeinhin sind ältere Menschen davon besonders betroffen, in den letzten Jahren aber auch immer mehr Jugendliche und Kinder. Bei dieser Form des Diabetes werden die Körperzellen mehr oder weniger resistent gegen das körpereigene Insulin, so dass die Glukose aus dem Blut nicht mehr ausreichend in die Körperzellen transportiert werden kann. Starkes Übergewicht und Bewegungsmangel sind besondere Risikofaktoren für eine Diabeteserkrankung des Typs 2.Bei der Sekundärprävention des Typ-2-Diabetes wird versucht, den Folgeschäden einer bereits aufgetretenen Diabeteserkrankung vorzubeugen. Diabetiker haben ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkte, Schlaganfälle und diabetische Nieren- oder Augenerkrankungen. Als Folge von Durchblutungsstörungen kann es sogar zu Amputationen der Extremitäten kommen. Besondere Bedeutung hat deshalb ein ganzheitlicher Therapieansatz, bei dem alle relevanten Risikofaktoren berücksichtigt werden.Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte:InterComponentWare AG (ICW)Dirk SchuhmannTel: ++49 (0) 6227-385-133Fax: ++49 (0) 6227-385-199E-Mail: Dirk.Schuhmann@icw.deÜber Accu-ChekAccu-Chek ist die weltweit führende Diabetes-Care Marke im Bereich Blutzucker-Selbstmanagement von Roche Diagnostics. Neben innovativen Systemen zur Blutzucker-Selbstkontrolle entwickelt das Unternehmen unter der Marke Accu-Chek in Kooperation mit führenden Wissenschaftlern ein breites Portfolio von Produkten und Leistungen, das dazu beiträgt, die Gesundheit und Lebensqualität von Menschen mit Diabetes zu verbessern. Darüber hinaus unterstützt das Unterneh men einen weiten Kreis von Versorgungsteilnehmern beim Aufbau von Informations- und Betreuungsangeboten mit dem Ziel, die Nachhaltigkeit der Versorgungsqualität zu optimieren.Über ICW:InterComponentWare (ICW) ist ein führender internationaler eHealth-Spezialist mit Standorten in Deutschland, Österreich, der Schweiz, den USA und Bulgarien. Ihre Lösungen zur Vernetzung der verschiedenen Akteure im Gesundheitswesen verbessern nachhaltig die prozessorientierte Kommunikation und Datenintegrität – und damit die Qualität der medizinischen Versorgung: Die persönliche LifeSensor Gesundheitsakte ist z.B. das Fenster zur Gesundheit für jeden Menschen. Vernetzungslösungen für Kliniken und niedergelassene Ärzte aus der ICW Professional Suite erleichtern die sektorenübergreifende Kommunikation medizinischer Daten. Zusätzlich bietet ICW Technologien und Services für nationale eHealth-Infrastruktur-Projekte an. Als Teil des bIT4health-Konsortiums hat ICW wichtige Beratungsleistungen zur Einführung der elektronischen Gesundheitskarte in Deutschland erbracht, ist am österreichischen eCard-Projekt beteiligt und hat das Pilotprojekt für die bulgarische Gesundheitskarte gewonnen.