Haben Sie schon mal Ihren eigenen Namen oder Ihr Unternehmen „gegoogelt“? Ich bleibe diskret und frage Sie nicht, an welcher Stelle in den Suchergebnissen Ihre Website aufgetaucht ist. Wenn Sie ganz vorne mit dabei waren, kann ich Sie nur beglückwünschen. Wenn Sie einige Seiten blättern mussten, um Ihren Internetauftritt zu finden, dann sollten Sie das nicht so hinnehmen. Denken Sie daran, dass auch potenzielle Kunden genauso hartnäckig blättern müssen, um Sie und Ihr Unternehmen anzuklicken. Umso wichtiger ist dies nicht nur für Ihren Firmennamen, sondern auch für eine Reihe von Schlüsselbegriffen, unter denen Ihr Angebot zu finden sein sollte.
Vor zehn Jahren reichte es vielleicht noch aus, überhaupt einen eigenen Internetauftritt zu haben – heute zählt das allein nicht mehr viel. Nur wer bei Google & Co. auch gut gefunden wird, kann im Internet erfolgreich handeln. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass das Internet ein absolut schnelles und sich ständig veränderndes Medium ist. Ähnlich wie in der Mode ist das Netz verschiedenen Strömungen und Trends unterworfen und erfindet sich immer wieder neu.
Deshalb sind Beharrlichkeit und auch eine gewisse Art von Bauernschläue gefragt, um in diesem Medium nicht unterzugehen. Die Suchroboter von Google und anderen Suchmaschinen haben ein bestimmtes Beuteschema: Sie stehen nicht auf liebevoll gestaltete Websites. Für sie zählen nur harte Fakten, sprich: Texte, die verraten, um was es auf Ihrer Internetseite geht. Wer glaubt, die Maschinen einfach austricksen zu können, verkennt die Wandlungs- und Lernfähigkeit der digitalen Gesellen.
Bei einer Suchmaschine handelt es sich um spezielle Software, die in der Lage ist, für einen Suchbegriff relevante Daten auszuspucken. Aufgrund der enormen Datengrundlage (sprich: zig Milliarden Websites im Internet) und der riesigen Anzahl an Suchanfragen müssen die Suchroboter in kürzester Zeit eine schier unglaubliche Datenmenge durchforsten. Dadurch ergeben sich ein paar Spielregeln, mit denen Sie Ihren Internetauftritt „fit für Google & Co.“ machen können:
1. Keywords sind der Schlüssel zur Suchmaschinenoptimierung
Es ist eigentlich ganz einfach – für manchen vielleicht sogar zu einfach – Ihre Website für die Suchroboter zu optimieren: Wer unter einem bestimmten Suchwort bei Google gefunden werden möchte, muss diesen Begriff auch auf seiner Website verwenden. Will etwa eine Bäckerei aus Osnabrück bei Google auf die vorderen Ränge marschieren, müssen „Bäckerei“ und „Osnabrück“ auch auf der Website vorkommen.
Um geeignete Keywords zu finden, überlegen Sie einfach, welche Begriffe Sie eingeben würden, wenn Sie nach ähnlichen Produkten oder Angeboten suchen. Welche Wörter beschreiben Ihr Produkt oder Dienstleistung am besten? Denken Sie dabei auch an Kombinationen aus zwei oder drei Begriffen: Wenn Sie überwiegend regional arbeiten, kombinieren Sie die Suchwörter mit Städten oder Ortsteilen. Testen Sie dann, wie viele Treffer Sie bei Google erzielen, wenn Sie die Begriffe eingeben. Scheuen Sie sich nicht, Bekannte, Mitarbeiter und Kollegen zu fragen, welche Suchbegriffe Sie in die Suchmaschine eingeben würden, um Ihr Angebot zu finden.
Doch übertreiben Sie es nicht. Sie könnten jetzt ja auch – zu Recht – annehmen, es reiche, wenn Sie die Schlüsselwörter inflationär auf Ihrer Website verwenden. Doch eine allzu häufige Verwendung dieser Keywords ist kontraproduktiv! Ganz abgesehen davon, dass der Lesefluss und der Informationsgehalt Ihrer Website für den Leser, Ihren potenziellen Kunden, darunter leidet. Es geht also darum, Keywords zwar häufig im Text unterzubringen, aber bitte nicht zu häufig und schon gar nicht als mehrfache Wiederholung in einem Satz oder einem Abschnitt. Das wird nämlich im Fachjargon als „Keyword Stuffing“ bezeichnet und von Suchmaschinen als plumper Versuch erkannt, im Ranking nach vorne zu kommen.
Es macht Sinn, ein Keyword jeweils ein bis zwei Mal in verschiedenen Bereichen der Website unterzubringen: Lassen Sie das Suchwort im Titel der Seite, in der Internetadresse (also der Seiten-URL), in der Überschrift, in Zwischenüberschriften, in einem Link, im Text, in Fettschrift und als Listenelement auftauchen. So sind alle für Suchmaschinen relevanten Elemente berücksichtigt und die Texte sind auch für den Leser ausgewogen.
2. Herzliche Einladung an Leser und Suchmaschinen
Schauen Sie einmal auf Ihre Website und dann in die Titelzeile Ihres Browsers: Was genau steht dort? Wenn Sie jetzt „Firmenname Startseite“ lesen, dann sollten Sie den Seitentitel ändern und auch an dieser Stelle Schlüsselwörter anzeigen lassen. Denn die Vergabe eines sinnvollen Seitentitels hat zwei Effekte: Die Besucher Ihrer Website wissen, worum es sich auf der Seite handelt und die Suchmaschinen lesen diesen Titel für ihre Ergebnisanzeige aus. Je besser die Seitentitel zum Inhalt der Seite passen (Übereinstimmung der Schlüsselbegriffe), umso höher wird die Seite gewichtet.
Es ist doch viel ansprechender, wenn Sie auf der Internetseite der bereits erwähnten Bäckerei nicht nur „Bäckerei Home“ lesen, sondern „Bäckerei Müller aus Osnabrück, frische Brötchen, Brote und Baguettes aus eigener Herstellung “. Das ist für den Leser einladender, genauso wie für Google & Co.
3. Geben Sie Ihren Bildern aussagekräftige Namen
Bilder sagen mehr als tausend Worte – doch leider sprechen Bilder überhaupt nicht mit Suchmaschinen. Wer seine Website im Sinne der Suchmaschinen-Optimierung bearbeitet, sollte Fotos und Grafiken bewusst und in Maßen einsetzen. Vermeiden sollten Sie hingegen auch reine „Textwüsten“, denn das menschliche Auge braucht Orientierungspunkte, um die Inhalte leichter zu erfassen – von der Lesefreundlichkeit mal ganz abgesehen.
Bei der Verwendung von Bildern achten Sie auf deren Bezeichnung. „Image001.jpg“ oder „icon05.gif“ sind nicht nur unübersichtlich, sondern auch schlecht für Suchmaschinen. Nutzen Sie auch an dieser Stelle aussagekräftige Schlüsselbegriffe. Bei der Bäckerei aus Osnabrück könnten die Fotos beispielsweise „Broetchen.jpg“ oder „baeckerei_filiale-osnabrueck.jpg“ heißen.
4. Vernetzen Sie sich richtig
Ein Link ist eine Verbindung von einer Website zu einer Unterseite („interner Link“) oder zu einem anderen Internetauftritt („externer Link“). Für Suchmaschinen spielen beide Link-Arten eine Rolle: Interne Links sind in erster Linie dazu da, die Website benutzerfreundlich zu strukturieren, externe Links zeigen Verweise zu anderen Websites, die Sie für empfehlenswert halten. Eine gut aufbereitete Linkstruktur hilft demnach nicht nur Suchmaschinen, die Inhalte mit ihren Suchrobotern zu erschließen, sondern erleichtert auch den Lesern die Bedienung und Navigation durch die Untiefen des Internets.
Eine wichtige Regel bei der Suchmaschinen-Optimierung ist, Links mit aussagekräftigen Schlüsselwörtern zu besetzen und nicht mit Füllwörtern. Hier ein Beispiel: „Weitere Informationen zur Bäckerei Osnabrück finden Sie hier.“ – Das Wort „hier“ taugt als Keyword leider gar nicht. Besser wäre eine Verlinkung wie folgt: „Hier finden Sie weitere Informationen zur Bäckerei Osnabrück.“ Jetzt ist das eigentliche Suchwort als Link gekennzeichnet.
Suchmaschinen prüfen außerdem, ob sich hinter dem verlinkten Begriff auch wirklich Informationen zum angezeigten Thema finden lassen. Der Link sollte also auch tatsächlich auf eine Seite verweisen, auf der der Begriff vorkommt. In diesem Fall wird der Link für Google & Co. als besonders relevant eingestuft.
5. Keine Angst vor externen Links!
Sie sollten allerdings nicht nur innerhalb Ihrer eigenen Website verlinken, sondern auch auf Seiten verweisen, die einen thematischen Bezug haben. Haben Sie keine Angst davor, dass Ihnen dadurch Ihre eigenen Besucher weglaufen und nie wiederkommen. Das Gegenteil ist nämlich der Fall, wie Studien beweisen: Seiten, die eine gut aufbereitete Linkstruktur und Empfehlungen aufweisen, werden besonders häufig erneut besucht. Wer externe Links setzt, zeigt damit, dass er Recherche betrieben hat und Fachwissen auf einem bestimmten Gebiet besitzt.
Auch Google bewertet externe Verlinkungen positiv, solange ein klarer Bezug erkennbar ist und es nicht allzu viele ausgehende Links gibt. Mehr als 100 Verweise auf andere Seiten sollten es nicht sein. Achten Sie auch bei externen Links auf eine sinnvolle Bezeichnung, „hier“ und „mehr“ gelten dabei nicht als relevante Keywords, wie wir eben schon herausgefunden haben.
Texte für Menschen UND Suchmaschinen
Dies waren nur einige Tipps, um Ihren Internetauftritt für Google & Co. fit zu machen. Um mit Ihrer Website auf den vorderen Rängen zu landen, benötigen Sie keine ultra-schicke Internetseite mit Flash-Animationen und wilden Effekten. Sie brauchen auch kein exorbitantes Marketing-Budget von zehntausenden Euro auszugeben. Mit einfachen Mitteln lassen sich Ihre Texte so aufbereiten, dass sie lesefreundlich für Menschen UND Maschinen sind. Das WWW bietet ungeahnte Möglichkeiten, auch für Sie und Ihr Unternehmen. Und kennen Sie die Spielregeln, dann können Sie es auch mit den alten Hasen aufnehmen ...
Checkliste „Texten für die Suchmaschinenoptimierung“