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Energie-Gipfel der Kanzlerin ohne klares Konzept – Experten vermissen klares Bekenntnis zu Erneuerbaren Energien

(PM) , 05.04.2007 - Von Andreas Schultheis Neuss/Berlin, www.ne-na.de – Erneuerbare Energien werden zum Jobmotor. Allein 2007 sollen nach Angaben des Bundesverbandes Erneuerbare Energien (BEE) www.bee-ev.de 15.000 neue Arbeitsplätze entstehen, bis 2010 sollen 45.000 weitere hinzukommen. Mit dem prognostizierten Arbeitsplatzzuwachs wären dann rund 230.000 Menschen in der Branche beschäftigt, berichtet die Siegener Zeitung www.siegener-zeitung.de. „Nirgendwo sonst auf der Welt existiert eine so hohe Dichte an Solarfabriken und solartechnischen Forschungseinrichtungen“, zitiert die Zeitung den Vizepräsidenten des BEE, Carsten Körnig. Viele Unternehmen der Branche - Sonnenenergie, Windkraft, Wasserkraft sowie Biokraftstoffe - planen derzeit eine Erweiterung ihrer Kapazitäten. Eine Untersuchung des Wirtschaftsinformationsdienstes Hoppenstedt www.hoppenstedt.com belegt, dass rund 200 deutsche Unternehmen mit einem Umsatz von jeweils über 20 Millionen Euro ihr Geld mit erneuerbaren Energien verdienen. Wieder einmal hinterher hinkt bei dieser Entwicklung offensichtlich die Politik, berichtet das Kommunalmagazin Rathaus consult www.rathaus-consult.de in seiner aktuellen Ausgabe. So sei der Energiegipfel der Bundeskanzlerin im letzten Jahr alles andere als produktiv gewesen. Die Teilnehmer stocherten quasi im Nebel. „Da erheblich mehr Energie für den Gipfel aufgewendet wurde als es die Ergebnisse vermuten lassen, spricht man wohl von einer negativen Energiebilanz“, so das Magazin. Zwar hätte es lauter gute Vorsätze bei den beiden Treffen des 30-köpfigen Gremiums gegeben, unter dem Strich sei aber wenig Konkretes zu verzeichnen. Das nächste Treffen der Runde wurde zwischenzeitlich von März auf den Frühsommer verschoben. „Eine Schlüsselfrage im Energiesektor sei der Wettbewerb, verkündete man unisono mit den EU-Wettbewerbshütern. Denn dieser führe zu günstigeren Preisen. Die, die es hören wollten, verstanden es als Freibrief - nämlich die Energieriesen, die allesamt am Tisch saßen, was der Runde in der Financial Times Deutschland den Titel ‚Klimakillerkungelgipfel’ einbrachte“, so Rathaus consult. Mittlerweile unterbieten Tochtergesellschaften der Energieriesen mit Kampfpreisen die kommunalen Energieversorger. „Der Einsatz von Biokraftstoffen steckt noch immer in den Kinderschuhen. Wir sollten sie konsequent fördern und erwachsen werden lassen“, sagt Tobias Janßen von der Neusser Beratungs- und Beteiligungsgesellschaft Goldfish Holdings www.goldfish-holdings.com zu den Lippenbekenntnissen vom Klimagipfel. Dann könne man auch objektiv über die Zukunft von Kohle, Öl und Kernkraft sprechen. Wie viele Experten vermisst er ein klares Bekenntnis zu erneuerbaren Energien. Die Zwischenberichte der Arbeitsgruppen, die internationale und nationale Aspekte der Energiepolitik sowie Forschung und Effizienz bearbeiten, seien desillusionierend und hätten Alibicharakter, urteilen Umweltverbände, die auch die Arbeitsfähigkeit des Gipfels infrage stellen. Die Antriebskraft des Gremiums bezweifelt auch Sven Harmeling von der Organisation Germanwatch www.germanwatch.org, die die weltweiten Auswirkungen von Politik und Wirtschaft des Nordens analysiert. So warte „die prominent diskutierte Energieeffizienz“ noch auf entscheidende Impulse. „Statt weiterer Gipfelgespräche sollte die Bundesregierung energisch und konsequent handeln“, fordert die Vorsitzende des Bundes für Umwelt- und Naturschutz (BUND), Angelika Zahrnt. Gleichwohl ruft der Gipfel ein weiteres Mal. Allerdings haben sich mit Volker Hauff, Vorsitzender des Rates für nachhaltige Entwicklung, und dem früheren Umweltminister Klaus Töpfer, zwei Gipfelstürmer aufgemacht, die nicht mehr länger im Nebel stochern wollen. Nur wenn es konkrete Maßstäbe für Wirtschaft und Politik gebe, lasse sich Erfolg messen und Nachsteuerungsbedarf ermitteln. Sie fordern ein Programm-Management mit quantifizierten Zielen und Indikatoren zu Energieeffizienz und Emissionsminderung.
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