Pressemitteilung, 14.03.2006 - 13:05 Uhr
Perspektive Mittelstand
Ein Blick auf die spektakulärsten Bauvorhaben der Welt auf der Mipim in Cannes – Deutschland zählt zu den internationalen Anlagefavoriten
(PM) , 14.03.2006 - Bonn/Cannes – Cannes ist nicht nur der Austragungsort der mondänen Filmfestspiele an der französischen Riviera. Jetzt hat auch die Mipim www.mipim.com ihre Tore geöffnet – die mit mehr als 20.000 Fachbesuchern größte Immobilienfachmesse der Welt. Auf der internationalen Leistungsschau können sich die Gäste ein Bild machen von spektakulären Bauvorhaben in aller Welt. „Die Kurse vieler Immobilienaktien haben sich im vergangenen Jahr verdoppelt, darunter auch deutsche Werte. Deutschland zählt augenblicklich zu den internationalen Anlagefavoriten“, schreibt die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) www.faz.net. Der Startschuss für den Aufschwung der Immobilienanlage zu einer globalen Investmentbranche sei gefallen, als die New Economy nach dem Jahr 2000 zusammenbrach und ein Börsendebakel auslöste. Um einer drohenden Konjunkturkrise vorzubeugen, so die FAZ, leiteten die Notenbanken damals eine der expansivsten Phasen der Geldpolitik seit der Weltwirtschaftskrise in den dreißiger Jahren des vergangenen Jahrhunderts ein. Doch nicht nur die niedrigen Zinsen allein hätten dem internationalen Immobilienmarkt Auftrieb verliehen. Durch die Privatisierung ehemals staatlicher Monopolbetriebe wie Post, Bahn und Telekom sei ein ungewöhnliches Angebot an attraktiven Immobilien und Bauarealen mitten in den Innenstädten vieler Metropolen entstanden. Angesichts der kommunalen Haushaltsmisere beginnt die öffentliche Hand, sich von einem Teil ihrer Immobilienbestände zu trennen. So wird Dresden durch den Verkauf der kommunalen Wohnungsgesellschaft Woba www.woba-dresden.de Deutschlands erste schuldenfreie Großstadt. Nach der Zustimmung des Stadtrates in der sächsischen Metropole wurde der Verkauf für 1,7 Milliarden Euro an die US-Investmentgesellschaft Fortress www.fortressinv.de bei einem Dresdner Notar besiegelt. Nach eigenen Angaben will Fortress auch weiterhin in deutsche Immobilien investieren. Auch die Berliner Wohnungen bleiben international stark begehrt. „Die abgeschlossenen Deals bewegen sich zwar selten in spektakulären Größenordnungen, doch in der Summer sind es große Pakete, die den Besitzer gewechselt haben“, lautet die Analyse des Fachdienstes Erfolg, der von Mario Ohoven, Präsident des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft (BVMW) www.bvmwonline.de, herausgegeben wird. So habe die Investorengruppe Apellas, an welcher der „Finanzjongleur“ George Soros beteiligt sei, ihr Engagement in der Hauptstadt ausgebaut. Für gut 50 Millionen Euro hätten die Investoren von der Deutschen Bundesbank 400 Wohnungen in unterschiedlichen Berliner Bezirken gekauft. Auch die Cerberus-Gruppe meldete Zukäufe in der Hauptstadt: 600 Wohnungen in Berlin wanderten in das Portfolio des US-Investors. Und auch die an der Wiener Börse notierte Conwert Immobilien Invest AG hat gemeinsam mit weiterer Investoren ein Immobilien-Portfolio in Berlin erworben. Der Wert des Geschäfts wird mit gut 78 Millionen Euro angegeben. Viele Investoren sehen nach Einschätzung der FAZ aber über die Risiken hinweg und vergessen, dass hohe Immobilienpreise und Kurse für Immobilienaktien die Gefahr herber Rückschläge bergen und vom Inflationsschutz vielleicht nur eine Illusion übrig bleibe. Dagegen setzten vorsichtige Investoren beim Erwerb großer Immobilienbestände nicht so sehr auf den Substanzwert als Inflationsschutz, sondern auf die Gestaltung von Mietverträgen und die Strukturierung von Liquiditäts- und Finanzierungspositionen. „Sie sehen Immobilien als ein Unternehmen an, das eine aktive Geschäftspolitik auf der Aktiv- und der Passivseite der Bilanz erfordert, um das Risikopotenzial zu mindern und verlässliche Einnahmeströme als Voraussetzung für die Werthaltigkeit zu sichern“, schreibt der FAZ-Immobilienexperte Jens Friedemann. Doch davon werde auf der Mipim wohl kaum die Rede sein. Denn sie soll in erster Linie die Wirtschaft ankurbeln und den Städten und Regionen zu neuem Wachstum verhelfen.