Wenn "offene Innovationsstrukturen" einen nachhaltigen Trend darstellen, muss daraus die Frage resultieren, was Unternehmen heute benötigen, um diesem Trend gerecht zu werden.
(PM) Karlsruhe, 08.09.2009 - Um die Grundlagen für "offene Innovationsstrukturen" in den Unternehmen zu erarbeiten und daraus Handlungsempfehlungen für Unternehmen zu gestalten, hat die TMG Markt und Innovation gemeinsam mit dem Institut für Entscheidungstheorie und Unternehmensforschung der Universität Karlsruhe ein Forschungsprojekt aufgesetzt. Zielsetzung der TMG-Studie war es zu erkennen, welche Erwartungen, Einstellungen und Einschätzungen die Unternehmen gegenüber "offenen Innovationsstrukturen" haben und welche Voraussetzungen geschaffen werden müssen, um dieser Herausforderung fundiert begegnen zu können.
Die Online-Befragung wurde über die Homepage www.tmg-karlsruhe.de der TMG Karlsruhe durchgeführt. Teilnehmer der Befragung waren 72 Experten in leitenden Positionen aus den Branchen Maschinen- und Anlagenbau, Fahrzeug- und Zulieferindustrie, Elektrotechnik und Elektronik sowie der Medizintechnik.
Hier die wesentlichen Ergebnisse der TMG-Studie:
1.) Die Innovationsausrichtung der Unternehmen ist kunden-, wettbewerbs- und technologieorientiert. Die Innovationen sind damit inkrementell, aber nicht radikal.
2.) Die Unternehmen schützen ihre Innovationsfähigkeit in erster Linie durch ein hohes Technologiewissen, jedoch nicht durch eine ausgeprägte Patentstrategie.
3.) 91% der befragten Unternehmen kooperieren mit externen Partnern, dies sind in erster Linie Universitäten, Zulieferunternehmen und Kunden.
4.) 79% der Unternehmen streben in Zukunft eine stärkere Zusammenarbeit mit externen Partnern zum Zweck der Innovationsentwicklung an. Neben den bereits involvierten Partnern sollen hier vor allem Unternehmen verwandter und fremder Branchen integriert werden.
5.) Die Unternehmen streben in „offenen Innovationsstrukturen“ langfristige Beziehungen mit Partnern an.
6.) 90% der befragten Unternehmen haben die Bedeutung von „offenen Innovationsstrukturen“ erkannt, aber nur ca. 21% der Experten sind Teil einer Experten-Community, deren Zweck Innovationsentwicklung ist.
7.) Es wird sehr deutlich, dass 90% der Unternehmen durch „offene Innovationsstrukturen“ einen positiven Effekt auf ihre Wirtschaftlichkeit erwarten.
8.) Der Nutzen von „offenen Innovationsstrukturen“ wird im schnellen Erkennen von Trends und dem Erschließen neuer Geschäftsfelder, welche außerhalb der Unternehmensgrenzen liegen, gesehen.
9.) Es wird deutlich, dass „offene Innovationsstrukturen“ auf inkompatible Prozesse und eine fehlende Managementqualifikation in den Unternehmen stoßen werden. Dieses Problem wird wahrscheinlich höher wiegen als die immer zitierten Rechtsfragen der Verwertung.
10.) Es wird deutlich, dass die Unternehmen keine Reduzierung der F&E-Kosten durch „offene Innovationsstrukturen“ erwarten.
11.) Die Voraussetzung von „offenen Innovationsstrukturen“ ist, dass die Teilnehmer eine entsprechende Qualifikation / Erfahrung besitzen und neue bzw. unterschiedliche Sichtweisen einbringen können.
12.) Da Wissensaustausch in der Realität immer noch im Vordergrund steht, ist damit zu rechnen, dass die Integration einer offenen Plattform im Unternehmen nicht ohne eine Moderation möglich sein wird.
13.) Die Studie zeigt, dass am Hochlohnstandort Deutschland Wissen ungenutzt in den Unternehmen liegen bleibt, was eine Verschwendung einer wertvollen Ressource bedeutet.
Brauchen wir zukünftig mehr "Offenheit"? - Ja, die TMG-Online-Befragung bestätigt, dass die Unternehmen die Notwendigkeit von „offenen Innovationsstrukturen“ erkannt haben.
Läuft das Vernetzen von internen und externen Wissen von allein? - Nein, die TMG-Online-Befragung bestätigt, dass der Prozess einer “offenen Innovationsstruktur“ auf der Basis des Vertrauens moderiert werden muss.