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Die Entscheidung fällt in Brüssel – Europäische Wettunternehmer erwarten Ende des Sportwetten-Monopols

(PM) , 02.01.2007 - Von Andreas Schultheis Düsseldorf/München - Der Unterhaltungswert eines im Fernsehen übertragenen Kartenspiels darf durchaus unterschiedlich bewertet werden. Das Deutsche Sportfernsehen (DSF) www.dsf.de hat die neue Lust am Pokern für sich entdeckt und geht mit teilweise prominent besetzten Spieltischen auf Quotenjagd. „Pokern liegt im Trend. Im Fernsehen und im Internet findet Zocken immer mehr Zulauf“, bestätigt die Tageszeitung Die Welt www.welt.de. „Poker, wie im Übrigen auch der gesamte Bereich der Sportwetten, gehört zu den wenigen in Deutschland noch erkennbaren Wachstumsmärkten. Auch deswegen sind wir froh, hier von Anfang an dabei zu sein“, beschreibt DSF-Geschäftsführer Oliver Reichert im Interview mit dem Onlinedienst Medienhandbuch www.medienhandbuch.de die Beweggründe für die Entscheidung, das Pokern auf den Bildschirm zu bringen. „Die Entwicklungen von Poker haben wir in England und den skandinavischen Ländern schon länger beobachtet. Wir haben uns deshalb schon sehr früh entschlossen, relativ umfangreiche und hochwertige Rechtepakete einzukaufen“, so Reichert. „Natürlich gehört der Sportwettenmarkt nach wie vor zu den Wachstumsmärkten“, bestätigt Helmut Sürtenich, Vorstand des Düsseldorfer Sportwettenanbieters Stratega-Ost www.stratega-ost.de. „Aber weil der Staat um seine eigenen Pfründe bangt, lässt er private Anbieter einfach nicht wachsen.“ Von der Politik zeigt er sich wie viele Branchenexperten enttäuscht: „Noch im letzten Bundestagswahlkampf hat besonders die Union das hohe Lied von Marktwirtschaft und Wettbewerb gesungen, mittlerweile scheint ihr der Text abhanden gekommen zu sein.“ Die deutsche Politik verkenne leider, welche positiven Arbeitsplatzeffekte mit ihrer Entscheidung zugunsten eines staatlichen Monopols verspielt würden. „Die Wettbranche rechnet infolge einer Liberalisierung des Sportwettenmarktes mit 30.000 zusätzlichen Arbeitsplätzen“, so der Stratega-Ost-Chef. Wie der Verband der europäischen Wettunternehmer www.vewu.com setzt auch er nun auf eine endgültige Entscheidung aus Brüssel. „Für uns ist das Glas halb voll. Die Entscheidung, ob das deutsche Glücksspielmonopol mit Gemeinschaftsrecht vereinbar ist, liegt nach wie vor bei Europa. Wir sind mehr als zuversichtlich, dass die EU-Kommission die Einhaltung seiner Gesetze von allen Mitgliedstaaten einfordern und auf die Dienstleistungsfreiheit bestehen wird. Es wäre nicht der erste Fall, bei dem Europa seine Befugnisse klar und deutlich demonstriert“, so Markus Maul, Präsident der europäischen Wettunternehmer. „Bei der Neuregelung des Wett- und Glücksspielmarktes stehen die Interessen deutscher Unternehmer auf dem Spiel, die nichts anderes als „Gleiches Recht für alle“ in Europa Einfordern“, so der Branchenverband. Als Mitglied der EU müsse Deutschland die volle Wirksamkeit des Gemeinschaftsrechts garantieren, resümiert der Hamburger Anwalt und Europarechts-Experte Martin Arendts www.anlageanwalt.de. Für Detlef Parr, sportpolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion www.fdp-fraktion.de, ist der monopolisierte Markt nicht wettbewerbsfähig. Und dass die deutsche Version des Spagats zwischen freiem Wettbewerb und Schutz vor Spielsucht eine paradoxe Angelegenheit ist, bringt Rainer Hank in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung www.faz.net auf den Punkt: „Ein staatliches Monopol auf Glückswetten ist ein Widerspruch in sich. Wetten darf der Bürger nur beim Staat, der ihn aber davor warnt. Das verstehe, wer will.“ „Ein Vergleich mit anderen Ländern, insbesondere mit Österreich und Großbritannien, wo Sportwetten seit langem das gesellschaftliche Bild prägen und als Freizeitbeschäftigung anerkannt sind, zeigt, dass die Zulassung privater Wettveranstalter nicht dazu führen muss, dass Suchtprävention, Jugend- und Verbraucherschutz ins Hintertreffen geraten“, meint Helmut Sürtenich. Die in staatlicher Hand befindlichen Lottogesellschaften melden unterdessen für das abgelaufene Jahr 2006 abermals Rekorde bei Spielerbeteiligungen und Spieleinsätzen. „Das klassische Zahlenlotto hat von seiner Popularität auch nach über 50 Jahren Geschichte nichts eingebüßt", sagt der Geschäftsführer der Land Brandenburg Lotto GmbH www.lotto-brandenburg.de, Horst Mentrup. Nach einem ZDF-Bericht www.zdf.de war den deutschen Lottospielern im Jahr 2006 der Traum vom großen Geld rund fünf Milliarden Euro wert. „Dank eines Rekordjackpots von zuletzt knapp 38 Millionen Euro, der über Wochen einen unvorstellbaren Ansturm ausgelöst hatte, blieben die Umsätze damit in etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Für 69 Tipper zahlten sich die Einsätze voll aus - sie räumten mit teils wenigen Euro für ihren Spielschein Millionengewinne ab.“
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