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Die Dienstleistungsökonomie – Frühjahrsausgabe des Magazins NeueNachricht über die Dienstleistungsgesellschaft, Deutschlands Chancen und den Weg aus der Misere

(PM) , 06.04.2006 - Bonn - Die neue Arbeitsmarktstatistik weist nahezu unverändert hohe Zahlen der Erwerbslosen auf, die kontrovers geführte Diskussion über den demographischen Wandel und das marode Rentensystem bringt immer verheerendere Auswirkungen ans Licht, die Wirtschaft will nicht anziehen und jetzt droht auch noch ein Verfahren wegen der Nicht-Einhaltung des EU-Stabilitätspaktes. Trotz des Titels Export-Weltmeister und nicht zu vernachlässigender positiver Signale aus der Wirtschaft ändert sich an der negativen Grundstimmung nichts. Bei all diesen Negativschlagzeilen drängen sich Fragen nach den Ursachen dieser Misere auf. Sicher, vieles geht auf Fehler zurück, die bereits in der Vergangenheit begangen wurden, aber eben nicht alles. Aktuelle wirtschaftliche Probleme lassen sich auch von der Politik nicht verschleiern und werden jedem bei einem Blick in die Arbeitslosenstatistik schlagartig klar. Wo also liegt das Problem der deutschen Wirtschaft? „Das Wirtschaftssystem, die großen Unternehmerverbände, Wissenschaft, Gewerkschaften und Politik definieren Deutschland noch immer stur als Industrieland“, so eröffnet Michael Müller seinen Artikel zum Thema Dienstleistungsökonomie in der Frühjahrsausgabe des Magazins NeueNachricht www.ne-na.de . Dass dies ein großer Fehler ist, auf dem viele der wirtschaftlichen Probleme basieren, haben bisher die wenigsten Menschen begriffen. Noch immer gilt Deutschland in den Köpfen seiner Einwohner als klassisches Industrieland. Doch der postindustrielle Trend zur Dienstleistungsgesellschaft erreicht auch Deutschland: Deutlich mehr als zwei Drittel aller Erwerbstätigen in Deutschland verdienten 2005 ihr Geld mit Dienstleistungen, zehn Prozent mehr als noch 1991. Dagegen hat das produzierende Gewerbe im gleichen Zeitraum neun Prozentpunkte verloren. Auch die deutsche Wirtschaft muss erkennen, dass die einst ungebremste Produktivitätssteigerung der Industrie vorbei ist. Doch Politik und Wirtschaft bremsen mit ihrem Industrieprotektionismus den längst schon begonnenen Wandel ab. Dabei bietet der Wandel zur Dienstleistungsgesellschaft Deutschland ungeheure Möglichkeiten zur Rehabilitierung seiner Wirtschaft. Er sichert zum Beispiel eine größere Unabhängigkeit von den Folgen der Globalisierung, da die meisten Dienstleistungen nicht transportabel und somit lokal begrenzt sind. Ein Konkurrenzkampf mit den osteuropäischen Billiglohnländern, mit denen Deutschland als Produktionsstandort nicht mithalten kann, entsteht also erst gar nicht. Zudem eröffnen sich der deutschen Wirtschaft auf den neuen Märkten der „smarten“ Produkte, die zu völlig neuen Dienstleistungen führen, große Möglichkeiten. Die Informatisierung des Alltags, die sich am Menschen mit seinen individuellen Anforderungen und Wünschen orientiert, belegt, dass nicht der in Taiwan hergestellte Minicomputer entscheidend ist. Vielmehr erfordern diese Produkte neue Dienstleistungen und darauf spezialisierte Anbieter. Experten räumen Deutschland große Chancen ein, bei neuen Technologien eine Führungsposition einzunehmen. Wichtiges Kriterium dafür wird sein, inwieweit die Unternehmer die Dynamik neuer Technologien verstehen und die Richtung und das Tempo des technischen Wandels im Voraus abschätzen. Voraussetzungen dafür sind flexible Arbeits- und Kapitalmärkte, die es erlauben, Geld- und Humankapital in neue Sektoren umzuleiten. Ein Blick über den großen Teich zeigt, wo der Weg hinführen muss. Die Wirtschaft der Vereinigten Staaten gilt als eine der größten Profiteure des Dienstleistungsbooms. In den USA vollzog sich ein wahres Beschäftigungswunder, welches in Europa und vor allem in Deutschland jedoch ausblieb. Seit 1985 sind in den USA 20 Millionen neue Arbeitsplätze entstanden, davon 95 Prozent im Dienstleistungssektor. Gleichzeitig hat sich die Arbeitslosenquote über die letzten Konjunkturzyklen zurückgebildet und sich derzeit konstant bei unter fünf Prozent eingependelt. Im Vergleich dazu ist die deutsche Arbeitslosenquote mit elf Prozent mehr als doppelt so hoch. In den Vereinigten Staaten verdienen mittlerweile 80 Prozent der Erwerbstätigen ihr tägliches Brot im Dienstleistungssektor. Der Weg ist also klar: Deutschland muss offensiv den Wandel zur Dienstleistungsgesellschaft anstreben. Wichtig ist dabei, dass die Produktivität nicht nur in den Dienstleistungsbereichen gesteigert wird, sondern auch ein Wandel zur Wissensgesellschaft vollzogen wird. Denn „in der Dienstleistungsökonomie ist Wissen der elementare Treibstoff für das Zünden einer neuen Wohlstandsrakete“, so Müller. Das Magazin NeueNachricht erscheint vierteljährlich. Das Einzelheft kostet 8,20 Euro. Bestellungen per Fax unter: 0228 – 620 44 75 oder E-Mail: baerbel.goddon@sohn.de. Redaktionen erhalten Besprechungsexemplare kostenlos.
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