Die Bereitschaft deutscher Arbeitgeber, in den kommenden drei Monaten ihr Personal aufzustocken, nimmt kräftig zu. Der saisonal bereinigte Netto-Beschäftigungsausblick liegt bei +9 Prozent.
(PM) Frankfurt am Main, 08.06.2010 - Die Bereitschaft deutscher Arbeitgeber, in den kommenden drei Monaten ihr Personal aufzustocken, nimmt kräftig zu. Wie aus dem am Dienstag veröffentlichten Arbeitsmarktbarometer des Personaldienstleisters Manpower hervorgeht, liegt der saisonal bereinigte Netto-Beschäftigungsausblick bei +9 Prozent. Im Vergleich zum Vorquartal gewinnt der Wert acht Punkte hinzu. Für Europas größte Volkswirtschaft ist dies der höchste Stand seit zwei Jahren.
Für den Zeitraum Juli bis September weisen die Daten für acht der neun erfassten Branchen positive Vorzeichen aus. „Ein Indiz dafür, dass der Arbeitsmarkt sich auf breiter Basis beleben wird. Den prognostizierten Aufwärtstrend spüren wir bereits im täglichen Geschäft. Anfragen von Unternehmen, die qualifiziertes Personal benötigen, nehmen stetig zu“, sagt die Geschäftsführerin von Manpower Deutschland, Vera Calasan.
Der Ausblick berücksichtigt noch nicht die aktuelle Euroschwäche und die damit verbundene wachsende Attraktivität deutscher Exportgüter. Für Deutschland als führendes Exportland ein wichtiger Einflussfaktor für die kommenden Monate. Für Calasan steht fest: „Unsere Aufgabe besteht jetzt insbesondere darin, bei mittelständischen Unternehmen den globalen Blick zu schärfen. Angesichts anziehender Konjunktur und weiter zunehmenden Fachkräftemangels werden künftig mehr und mehr Arbeitgeber auf die Flexibilität setzen, die ihnen erfahrene Personaldienstleister wie Manpower bieten.“
Basierend auf der Einschätzung der Arbeitgeber für das dritte Quartal haben Bewerber besonders gute Aussichten im Bereich Finanzen und Dienstleistungen, bei den Versorgern sowie im Bereich Handel und Gastgewerbe.
Bedarf an Fachkräften: Lösungen für den Mittelstand
Dem Arbeitsmarktbarometer zufolge hat das produzierende Gewerbe ebenfalls die Talsohle durchschritten. Der Branchenwert klettert auf +3 Prozent, eine im Jahresvergleich deutliche Steigerung um 23 Punkte. Calasan zu dieser Entwicklung: „Gerade für viele mittelständische Betriebe wird die Notwendigkeit wachsen, sich mit innovativen HR-Konzepten auseinanderzusetzen.“ An diesem Punkt will Manpower die Arbeitgeber unterstützen. „In Zukunft werden effektive Personalstrategien ein ebenso bedeutendes wie entscheidendes Thema für Mittelständler werden. Dem Rückgrat der deutschen Wirtschaft wird Manpower verstärkt maßgeschneiderte Lösungen bieten“, kündigte die Geschäftsführerin an.
München liegt an der Spitze
Arbeitgeber in sieben der acht Regionen Deutschlands beabsichtigen laut Arbeitsmarktbarometer, im dritten Quartal 2010 die Zahl ihrer Mitarbeiter zu erhöhen. Die Unternehmer in München zeigen sich mit +18 Prozent am optimistischsten, gefolgt von ihren Kollegen in Süddeutschland und im Ruhrgebiet (jeweils +11 Prozent). Knapp dahinter rangieren die Arbeitgeber in Westdeutschland (+10 Prozent) und Berlin (+9 Prozent). Das Finanzzentrum Frankfurt kommt auf optimistische +8 Prozent. Die schwächste Einstellungsbereitschaft besteht in Ostdeutschland. Für diese Region notiert das Arbeitsmarktbarometer mit -5 Prozent den einzigen negativen Wert innerhalb Deutschlands.
Ausblick international
Das Manpower Arbeitsmarktbarometer für das dritte Quartal 2010 zeigt für 31 von 36 Ländern und Regionen eine positive Einstellungsbereitschaft. Weltweit am optimistischsten beurteilen Arbeitgeber in Indien, Brasilien, Taiwan, China, Peru und Australien die Arbeitsmarktentwicklung. Bei Unternehmern in Italien, Irland, Spanien und dem krisengeschüttelten Griechenland ist die Einstellungsbereitschaft am schwächsten ausgeprägt. Das nächste Manpower Arbeitsmarktbarometer erscheint am 7. September 2010 mit dem Ausblick auf das vierte Quartal 2010.