(PM) , 22.03.2006 - Bonn/Bielefeld – Die allgemeine Einschätzung der Bevölkerung über die persönliche Zukunft im Alter in Europa ist überwiegend optimistisch. So lautet ein Ergebnis der internationalen Umfrage „Erwartungen an das Alter der Generation 50 plus“ des Meinungsforschungsinstituts TNS Emnid
www.tns-emnid.com. Ziel der Untersuchung war es, die unterschiedlichen Sichtweisen und Erwartungen der Bevölkerung 50 plus an das Leben im Alter in ausgewählten europäischen Ländern zu untersuchen. Neben Deutschland wurde die Studie in den bevölkerungsreichsten westeuropäischen Staaten Frankreich, Großbritannien, Italien und Spanien durchgeführt. Exemplarisch für die neuen Mitglieder steht das Land Polen.
Laut TNS Emnid wird zum Beispiel die eigene gesundheitliche und finanzielle Versorgung im Alter von den Deutschen im Ländervergleich relativ positiv gesehen. Die Generation 50 plus zeige sich Neuem gegenüber durchaus aufgeschlossen, allen voran die Briten. Die Situation der älteren Bevölkerung werde heute in Europa bis auf die Gesundheitsversorgung mehrheitlich als schlecht angesehen. Besorgnis erregend klingt folgender Befund: „Die Erwartungen der Europäer an die künftige Situation der älteren Bevölkerung fallen noch pessimistischer aus. Vor allem Deutschland nimmt in den zentralen Bereichen soziale Absicherung, Pflege, wirtschaftliche Situation und Gesundheitsversorgung eine negative Haltung ein“.
Laut Meinhard Miegel, Leiter des Instituts für Wirtschaft und Gesellschaft in Bonn (IWG)
www.iwg-bonn.de, zeigen die Studienergebnisse, dass „eine gewissermaßen goldene Epoche zu Ende gegangen ist“. Alle Vergleichsvölker zeigten, dass die Gegenwart besser als die Zukunft sein werde. „Dieser Zukunftspessimismus ist zumindest seit den 1950er Jahren neu“, so der Bonner Sozialwissenschaftler. Miegel plädiert für eine Rückführung der sozialen Sicherungssysteme auf eine Grundsicherung. Das Wichtigste sei, dass die Politik der Bevölkerung endlich reinen Wein einschenke. Doch dies geschehe, wie der jüngste Rentenversicherungsbericht unter Beweis stelle, noch immer nicht hinlänglich. „Die Richtung ist eindeutig. Die Bürger müssen sehr viel mehr in die eigenen Hände nehmen als bisher und begreifen, dass sich der Staat verausgabt hat“, stellt Miegel fest.