Fachartikel, 02.04.2015
Perspektive Mittelstand
Datenschutz im IoT
Das Internet der Dinge braucht Privatsphäre
Es ist eines der heißesten Themen in der Technologie-Branche: das Internet der Dinge („Internet of Things“, kurz: IoT). Eine zentrale Frage dabei: Der künftige Stellenwert von Privatsphäre und Datenschutz im IoT-Zeitalter.
Das Internet der Dinge (IoT) dringt immer stärker in unseren Lebensalltag vor. Der Sammelbegriff umfasst die wachsende Zahl der Web-verbundenen Geräte, sogenannter „intelligenter Gegenstände“, die unser Leben prägen und zunehmend beeinflussen. Die US-amerikanische Federal Trade Comission rechnet bereits mit 25 Millionen vernetzten Geräten und bereits 25 Millionen Geräten im „connected home“ (vernetztes Haus) in diesem Jahr: Vom einfachen Smartphone über den Aktivitäten- oder Fitness-Tracker zum smarten Thermostat, verbundenem Alarmsystem oder Spielekonsolen – sie alle sind Teil des IoT-Netzwerks, denn sie teilen Informationen über das Internet.

Das Internet der Dinge bietet damit eine Fülle von Chancen und Möglichkeiten, die wir kaum erfassen können. Doch wo Geräte mit dem Netz verbunden sind, stellt sich immer auch vor allem die Frage nach Privatsphäre und Sicherheit – besonders, da der Trend mittlerweile im Massenmarkt angekommen ist. Denn alle IoT-Geräte haben eines gemeinsam: Sie sammeln, übertragen, speichern und teilen Daten. Daten die Anwendern das Leben erleichtern sollen, von der digitalen Anzeige der Zahnputzzeit bis zum Blumen-Gieß-Alarm. Daten zu sammeln ist nicht per se etwas Schlechtes, im Gegenteil, nur so können viele der beliebtesten Web-Services funktionieren. Doch kaum ein Anwender weiß, wie diese von Dritten genutzt werden. Mit den Daten, die intelligente Tracking-Geräte sammeln, können Unternehmen ein umfassendes Bild unseres persönlichen Lebens erstellen und dies beispielsweise für zielgerichtete Werbung nutzen. Eine richtige Gefahr entsteht dann, wenn Cyberkriminelle darauf zugreifen können, denn dies ist für Nutzer ein erhebliches Sicherheitsrisiko mit allen Konsequenzen wie Identitätsdiebstahl und Betrug.

Zu viele Unternehmen entwickeln unter starkem Wettbewerbsdruck Smart Devices so schnell wie möglich und bringen sie oftmals auf den Markt, ohne Sicherheitsaspekte zu hinterfragen. Dieser Trend verstärkt sich, je mehr die Grenze zwischen unserem realen und digitalen Leben verschwimmt. Deshalb müssen Unternehmen Verantwortung übernehmen und einen verantwortungsvollen Umgang mit den gesammelten Daten entwickeln. Vor allem müssen sie transparent für den Nutzer darstellen, welche Daten sie genau sammeln und wie sie diese Informationen nutzen. Dieser Prozess muss für den Anwender verständlich sein, und – ganz wichtig – er muss der Datensammlung aktiv zustimmen. Ein versteckter und verklausulierter Hinweis in den AGBs ist zu wenig.

Nutzer wissen mittlerweile, dass ihre Daten einen Wert haben und sie diejenigen sind, die darüber entscheiden, mit wem sie die Daten teilen und wie sie genutzt werden. Zeit, dass Unternehmen genauso mündig werden. Privatsphäre ist das entscheidende Kriterium bei vernetzten Geräten – das sollte beim Entwickeln an erster Stelle stehen. Es gilt: Damit für den Anwender der Nutzen größer bleibt als das Risiko, müssen wir uns Gedanken über die Konsequenzen des Internet der Dinge machen.
ZUM AUTOR
Über Yuval Ben-Itzhak
AVG Technologies
Yuval Ben-Itzhak ist Chief Technology Officer bei AVG Technologies. AVG ist ein Online Security Anbieter, der Software und Services für die Sicherheit von Geräten, Daten und Menschen herstellt. Zum 4. März 2015 hat AVG mehr als 200 Millionen aktive Nutzer als Kunden. Die AVG-Produkte und Services für Endkunden bieten Internetsicherheit, Leistungsoptimierung, persönliche Privatsphäre und Identitätsschutz für den PC und mobile Endgeräte. Das AVG Business Portfolio für Sicherheit und einfachere Prozesse im Unternehmen ist über Managed Service Provider, Value Added Reseller und Händler erhältlich und enthält Lösungen zur IT-Administration, Überwachung und Reporting, integrierte Sicherheit und Mobile Device Management.
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