(PM) , 22.01.2007 - Bonn/Düsseldorf – Auf den deutschen Mittelstand kommt einiges zu. Er kämpft mit der Erhöhung der Lohnnebenkosten, mit Steuererhöhungen und auch mit Basel II, schreibt das Düsseldorfer Handelsblatt
www.handelsblatt.de. Schon im Vorgriff auf die neuen Eigenkapitalregeln (Basel II) müssten sich seit rund drei Jahren kleinere und mittlere Unternehmen, genau wie große Konzerne durchleuchten lassen, wenn sie einen Kredit aufnehmen wollen. Denn Basel II schreibe vor, in welcher Höhe Banken Eigenkapitalreserven halten müssen, wenn sie Kredite vergeben. Das heiße: Je höher die Bonität des Kreditnehmers, desto weniger Zinsen müsse er zahlen. Für die Ermittlung der Bonität wurden neue Ratingverfahren eingeführt.
„Kein Mittelständler braucht in Deutschland Angst vor Basel II zu haben“, sagte Mario Ohoven, Präsident des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft (BVMW)
www.bvmwonline.de. „Wenn ein mittelständischer Betrieb eine solide Unternehmensplanung hat, ist das neue Kreditvergabeverfahren keine Hürde, sondern eher eine Hilfe.“ Voraussetzung sei jedoch, dass kleine Unternehmen das Controlling als Schlüsselfunktion erkennten und größere Transparenz gegenüber Banken an den Tag legten. „Mittelständler sehen sich noch zu oft als Einzelgänger“, kritisierte Ohoven gegenüber dem Handelsblatt. Heute müssten jedoch die Karten offen gelegt werden, um bei der Bank einen überzeugenden Eindruck zu hinterlassen. Transparenz und Beziehungsmanagement seien wichtiger als verborgene Rücklagen. Nicht zu unterschätzen sei außerdem der Imagegewinn durch Werbung und PR. „Der Bekanntheitsgrad eines Produktes ist wichtiger als nackte Zahlen“, so der Mittelstandspräsident. Daher berücksichtigten Banken auch Faktoren wie Werbung und Kommunikation beim Rating.