Pressemitteilung, 20.07.2009 - 11:54 Uhr
Perspektive Mittelstand
Blutzucker in Ordnung, doch dafür Krebs?
(PM) , 20.07.2009 - Aachen (fet) – Wissenschaftler des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) in Köln liefern einen weiteren Hinweis, dass das umstrittene Langzeitinsulin Lantus Krebs fördern könnte.Derzeit gehen Meldungen durch die Pressewelt wonach eines der am häufigsten verordneten Insulinpräparate langfristig die Entstehung von Krebs fördert. Bei der Datenauswertung von knapp 130.000 insulinbehandelten Diabetikern deutete sich an, dass sich innerhalb von 20 Monaten unter dem Langzeitinsulin Glargin (Handelsname Lantus) im Verhältnis mehr Krebsfälle ereigneten, als unter Humaninsulin (1). Ähnlich verlaufende Studien existieren auch aus anderen Ländern. Der endgültige Beweis, dass Lantus das Krebswachstum tatsächlich fördert steht jedoch noch aus.Da das Hormon Insulin anregend auf das Wachstum von Zellen wirkt, ist die Gefahr, dass bereits entartete Zellen zu Tumoren heranwachsen nie völlig ausschließbar. Daher sollte der Typ 2-Diabetiker bemüht sein, die Insulinabhängigkeit wenn möglich zu vermeiden. Anders als beim Typ 1, der ab Krankheitsbeginn zwingend auf Insulininjektionen angewiesen ist, tritt beim Typ 2 ein Hormonmangel erst nach jahrelanger Krankheit auf. Anfangs ist noch genug Insulin vorhanden. Doch Muskel- wie auch Fettzellen reagieren nicht mehr auf dessen Signal und nehmen zunehmend weniger Zucker aus dem Blut auf. Der Blutzucker bleibt somit nach zucker- und stärkereichen Mahlzeiten hoch. Die richtige Kost ist daher ein entscheidender Pfeiler bei der Behandlung des Typ 2 Diabetes. Stärkearmes Gemüse, Fisch, Muskelfleisch, Eier, Nüsse und wertvolle Speiseöle belasten den Blutzucker kaum, lassen jedoch Spielraum für abwechslungsreiche Menüs. Regelmäßige Bewegung bewirkt auch beim Diabetiker kleine Wunder, denn jede Muskelaktivität befördert auf natürliche Weise Zucker in die Muskelzellen und entlastet die Insulinarbeit. In ausgeprägten Krankheitsfällen unterstützen entsprechende Medikamente die Wirkung gesunder Ernährung und körperliche Aktivität. Erst wenn diese drei Maßnahmen versagen und nicht mehr ausreichen, den Blutzuckerspiegel zu kontrollieren, ist auch der Typ 2-Diabetiker auf Insulin angewiesen.Doch auch beim augenscheinlich gesunden Menschen verhindert gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung die Insulinbedürftigkeit im Alter. Denn wer allzu sorglose überschüssige Pfunde am Bauch umherträgt oder seinen Körper tagtäglich mit zu viel Zucker und Stärke belastet, riskiert auf Dauer an Diabetes mellitus Typ 2 zu erkranken.Redaktion: Christine LangerQuelle: 1) Hemkens LG et al.: Risk of malignancies in patients with diabetes treated with human insulin or insulin analogues: a cohort study. Diabetologia: 2009 [Epub ahead of print]Kontakt:Fachgesellschaft für Ernährungstherapie und Prävention (FET) e.V.Frau Christine LangerAn den Frauenbrüdern 2, 52064 AachenTel.: 0241 - 96 10 316Fax.: 0241 - 96 10 322presse@fet-ev.euwww.fet-ev.eu Die Fachgesellschaft für Ernährungstherapie und Prävention (FET) e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, der die Ernährungssituation in Deutschland im Hinblick auf die Ernährungstherapie und Prävention ernährungsmitbedingter Erkrankungen analysiert und bestrebt ist, diese mit geeigneten Methoden fächerübergreifend zu verbessern.


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